Vorlesetag mit Helden, Drachen, Narren und einem Neinhorn

Burgfräulein Nathalie I. hatte die Siegfried-Sage kindgerecht geschrieben dabei. Foto: Jonas Schönian

Burgfräulein Nathalie I. hatte die Siegfried-Sage kindgerecht geschrieben dabei. Foto: Jonas Schönian

Anlässlich des bundesweiten Vorlesetags öffnete die Burgschule Eppstein ihre Türen für eine besondere Morgenstunde: Noch vor der ersten großen Pause verwandelten sich 17 Klassenräume in kleine Leseinseln, in denen Ehrenamtliche, Vereinsmitglieder und lokale Persönlichkeiten die Schülerinnen und Schüler in die Welt der Phatasie mitnahmen.

Organisiert wurde der Vorlesetag von den Lehrerinnen Jessica Imlauer und Nicole Mackovic. Während Imlauer den kreativen Teil mit Plakaten und Gestaltung übernahm, kümmerte sich Mackovic um die Auswahl und Ansprache der Vorleser. Die Kinder konnten sich bereits in der Woche zuvor auf einem Wahlzettel drei Wunschbücher aussuchen – ein System, das sich laut Lehrkräften sehr bewährt habe.

Unter die Vorleser gesellten sich viele bekannte Gesichter: Burgfräulein „Nathalie I.“ und „Junker Patrick“ brachten mit ihren historisierenden Gewändern mittelalterlichen Flair in die Grundschule. Bürgermeister Alexander Simon, Vater einer Grundschülerin, und seine Mutter Anita Simon unterstützen ebenfalls den Vorlesetag. Auch Mitglieder des Kulturkreises Eppstein wie Heide Drescher und Kristina Zabel, Autorin Brina Stein, alias Sabrina Rulecke, Andrea Kopecky-Mauer von den „Eppsteiner Kids“, der Vorsitzende des Burgvereins Ramon Olivella und einige weitere engagierte Eppsteiner lasen mit sichtbarer Freude vor.

Einige der vorgestellten Werke stammen von der Spiegel-Bestsellerliste – etliche Vorleser brachten eigene Bücher mit, die andere Hälfte folgte den Vorschlägen der Lehrerinnen, so gab es eine gute Mischung aus Klassikern und modernen Titeln für die Kinder: das Märchen „Brüderchen und Schwesterchen“ nach den Brüder Grimm, „Das Neinhorn“ von Marc Uwe Kling, das weihnachtliche Bilderbuch über „Melvins Stern“ und Abenteuerbücher wie die „Jungs vom Prinzenpark“, „Flüsterwald – das Abenteuer beginnt“ oder „Eulenzauber – Magie im Glitzerwald“.

In den Klassenräumen herrschte eine ungewöhnlich ruhige, regelrecht entspannte Atmosphäre. Viele Kinder hörten teils deutlich über eine Stunde konzentriert zu. Kleine Fragerunden oder spielerische Elemente, mit denen einige Vorleserinnen und Vorleser die Vorlesestunde geschickt ergänzten, kamen auch gut bei den Kindern an. „Das fördert Lese- und Sprachkompetenz“, betonte Lehrerin Nicole Mackovic.

Im Anschluss wurden die vorgestellten Bücher eingesammelt, um in der Schulbücherei auf neugierige Schülerinnen und Schüler der Burgschule zu warten.

Der Vorlesetag machte nicht nur den Kindern Spaß – das zeigten die zufriedenen Gesichter in der Nachbesprechung im Lehrerzimmer. So erklärten sich alle Vorleserinnen und Vorleser bereit, auch im kommenden Jahr wieder in die Liste der Leserinnen und Leser aufgenommen zu werden – darüber freute sich auch Schulleiter Clemens Remsperger: „Schön, so zufriedene Gesichter zu sehen!“

Für die Burg-Schul-Kids ein absolutes Highlight war die spontane Autogrammstunde von Burgfräulein und Junker. Die beiden hatten extra am Vortag neue Karten drucken lassen. Nach ihrer Vorlesestunde – Nathalie Wolz las von Siegfried dem Drachentöter aus dem Nibelungenlied vor, Patrick Klein eine Geschichte des pfiffigen Narren Till Eulenspiegel – standen die Kinder geduldig Schlange für ein Autogramm, bevor die Schulglocke sie wieder in den regulären Unterricht rief.JS

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