Verlagsgeschichte

EZ, die wahrscheinlich kleinste Zeitung Deutschlands

 

Die EZ ist wahrscheinlich die kleinste Zeitung Deutschlands. Das glauben jedenfalls viele Leser der Eppsteiner Zeitung. Sie erscheint einmal wöchentlich (donnerstags) im Format DIN A 4 mit einer Auflage von z.Zt. 7200 Exemplaren in allen Haushalten der Stadt Eppstein und ihren Stadtteilen Bremthal, Ehlhalten, Niederjosbach und Vockenhausen.

Hervorgegangen ist die EZ aus der von Franz Löber am 15. November 1924 gegründeten Heimatzeitung „Um Rossert und Staufen“. Die ersten Exemplare dieses Heimat-Botens sind vergilbt und zerfleddert. Der Band des Jahrgangs 1924 fehlt sogar im Heimatarchiv der Stadt Eppstein. Die Höhe der Auflage von damals ist unbekannt. Sicher ist nur, dass die gesamte Zeitung anno 1924 aus einem Doppelblatt im Berliner Format (etwa DIN A3) bestand.

Zeitungskopf vom 14. November 1925
Zeitungskopf vom 14. November 1925

Den Zeitungskopf mit Bergwäldern, Burg Eppstein und Talkirche hatte der Frankfurter Maler Hermann Dumler gezeichnet.

Nach Hitlers Machtergreifung wurde die Zeitung gleichgeschaltet und musste der NS-Propaganda dienen. Die Jahre unter der NS-Diktatur
hatten Spuren hinterlassen. Die Auflage schmolz 1939 auf 300 Exemplare zusammen. Das Blatt stellte sein Erscheinen ein. Die Verlagsrechte gingen von dem damals 70-jährigen Zeitungsgründer und Zeitungsmacher Franz Löber an das „Frankfurter Volksblatt“, das NS-Gauorgan, über.

Am 1. Oktober 1949 erschien das „Blättchen“ wieder, nun im verkleinerten Format DIN A 4 und unter dem veränderten Namen
"Heimatbote um Rossert und Staufen“. Herausgeber war Franz Löbers Sohn Ludwig.


Zeitungskopf vom 1. Oktober 1949

1967 wechselte die Zeitung ihren Namen ein weiteres Mal. Sie hieß nur noch „Der Heimatbote“ und war ein Stück Eppsteiner Lebens.
Diese Anerkennung spiegelte sich in seiner wachsenden Auflage wider: Der Heimatbote druckte inzwischen 850 Exemplare.

1977, bei der Hessischen Gebietsreform und Zusammenlegung der umliegenden Orte Bremthal, Ehlhalten, Niederjosbach und Vockenhausen zur neuen Stadt Eppstein, bekam die Zeitung tausende neuer Leser und natürlich wieder einen neuen Namen, den vierten: „Eppsteiner Zeitung“.

Sie mauserte sich zur typischen Stadtzeitung mit eigener Redaktion und amtlichen Bekanntmachungen für die damals rund 14 000 Einwohner und wird von der Stadt Eppstein mehr denn je als Bekanntmachungsorgan für die Bürgerinnen und Bürger der neuen Stadt Eppstein genutzt. Eppsteiner Kommunalpolitiker jeder Couleur sehen die EZ als Mittler zwischen den Menschen der mehr und mehr zusammenwachsenden Stadtteile.

Die Aktualität der Nachrichten und ihre Übermittlung rückte stärker als bisher in den Vordergrund. Was im Städtchen los ist, sollen die Eppsteiner möglichst schnell und ausführlich in der EZ nachlesen können. Deshalb legte die Stadt Wert darauf, dass die EZ in jedem Haushalt erscheint.
Die Folge: Ein Anstieg der Auflage auf derzeit 7200 Exemplare.

Am 1. Juli 1986 ging Ludwig Löber im Alter von 65 Jahren in Ruhestand und verkaufte Druckerei und Verlag.

 


Verlagsgründer Franz Löber
 

Nachfolger Ludwig Löber
 

Paul Palmert, Verleger von 1986 - 2006

 

Unter dem neuen Team Julia Palmert, Paul Palmert (1934 – 2009), Karl-Josef Decher und seit Juni 2001 ergänzt durch Beate Palmert-Adorff, begann auch bei der EZ das Computer-Zeitalter.

Zeitungsberichte, Texte, Fotos und andere Druckvorlagen entstehen seither wieder komplett im kleinen, verwinkelten Verlagshaus und in eigener Regie. Bis 2014 wurde die Eppsteiner Zeitung komplett im Bogen-Offsetverfahren im „Alten Rathaus“ der Burgstadt gedruckt, das der Verlag von der Stadt Eppstein gemietet hat. Seit Januar 2015 liefert der Verlag die Druckvorlagen und lässt in der Druckerei Coldset Innovation in Fulda drucken.

Seit 2006 leitet Beate Palmert-Adorff als Herausgeberin und Redakteurin die Redaktion. 2017 ging der bisherige Gesellschafter-Geschäftsführer Karl-Josef Decher in den Ruhestand. 



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