Der CDU-Mann übernimmt die Nachfolge von Andrea Sehr, die das Amt nach ihrer Wahl zur Stadtverordnetenvorsteherin zur Verfügung stellte und auch ihre Ortsbeiratsmandat abgab. Nachrücker Jannis Rösner (CDU) wurde zu einem der drei Stellvertreter gewählt, neben Steffen Dittmar (Grüne) und Marcel Wölfle (FDP). Der 45-jährige Striedter ist zwar gebürtiger Kölner, wuchs aber in Niederjosbach auf und studierte in Mainz Medizin. 2016 trat er als Arzt für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde in die Praxis seines Vaters Reinhold Striedter in Idstein ein und übernahm sie ein Jahr später.
Zur Politik und zur CDU kam er durch ehemalige Schulfreunde: Den heutige Justizminister Christian Heinz, Bürgermeister Alexander Simon und Fraktionschef Dirk Büttner kennt er noch aus der Schulzeit. Sie motivierten ihn vor Jahren, sich in der Kommunalpolitik zu engagieren. So kam er 2017 in den Ortsbeirat und gehört seit 2021 auch der CDU-Fraktion in der Stadtverordnetenversammlung an.
Wichtige Themen sind aus seiner Sicht derzeit die geplante Ultranet-Leitung auf den Bestandsleitungen, die auch Wohngebiete in Niederjosbach berühren. Die Stadt, ist Striedter überzeugt, werde sämtliche rechtlichen Möglichkeiten ausschöpfen, um doch noch eine Verschwenkung der Masten zu erreichen. Dennoch sei er grundsätzlich für den Bau neuer Stromleitungen. Sie seien notwendig für den Umstieg auf regenerative Energien. Eine gute Idee sei der geplante Regiomat am Zimmerplatz. Der könne zwar den Supermarkt oder den Bäcker am Ort nicht ersetzen. Er hoffe aber, dass die Niederjosbacher dieses Angebot gut annehmen.
Striedter ist verheiratet, hat einen Sohn und eine Tochter und wohnt mit seiner Familie im alten Ortskern, im Haus seiner Großeltern. Er erinnere sich noch sehr gut daran, wie das Wasser bei heftigen Regenfällen durch die Obergasse floss oder sich in der Bahnunterführung sammelte. Der Starkregenschutz ist deshalb aus seiner Sicht ein „ganz wichtiges Thema für Niederjosbach“. Die jetzt angekündigte Maßnahme für den Regenüberlauf am Sportplatz werde das darunter liegende Gelände deutlich entlasten, ist er überzeugt.
In seiner Freizeit spielt er Schlagzeug, „um den Kopf freizubekommen“, wie er sagt, oder fährt mit dem Motorrad durch den Taunus. Das Motorrad nutzt er auch als Mitglied in der Motorradstaffel des ASB. Der Rettungsorganisation gehört er seit vielen Jahren an und fährt auch heute noch im Notfall mit dem Motorrad zu einer Unglücksstelle, die mit Rettungsfahrzeugen nicht erreichbar ist. Deshalb sei es für ihn auch selbstverständlich gewesen, dass er den Bürgermeister bei Corona-Impfaktionen unterstützt habe oder bei der medizinischen Grundversorgung von Flüchtlingen, etwa bei der Aufnahme in die Notunterkunft in der Sparkassenakademie. Fehlt noch der GCC, der ihn zum Kassierer wählte: „Da gibt es zwar viel zu tun, aber es macht auch viel Spaß.“bpa
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