DRK Eppstein baut Lebensretter-Netzwerk auf

DRK-Vorsitzender Stephan Racky (2. v.r.) und Daniel Elschenbroich (l.) präsentieren mit ehrenamtlichen Lebensrettern die „Bausteine“ für das Netzwerk.Foto: Caren Lewinsky

DRK-Vorsitzender Stephan Racky (2. v.r.) und Daniel Elschenbroich (l.) präsentieren mit ehrenamtlichen Lebensrettern die „Bausteine“ für das Netzwerk.Foto: Caren Lewinsky

Stephan Racky, Vorsitzender des Deutschen Roten Kreuzes in Eppstein, begrüßte Gäste und Mitglieder im DRK-Heim In der Müllerwies. Darunter Christoph Pellengahr und Rainer Hartje vom Lions Club Eppstein.

Racky erinnerte daran, dass vor einem Vierteljahr erstmals Ausrüstungstaschen an mehr als 20 ehrenamtliche Ersthelfer übergeben wurden – ein wichtiger Schritt für das Netzwerk „Region der Lebensretter“. Teil des Alarmierungsweges sei auch die Angabe von frei verfügbaren AEDs (Automatische Externe Defibrillatoren) in der Nähe des Einsatzortes. Bisher gibt es nur einen im Stadtteil Ehlhalten, angeschafft von der TSG Ehlhalten. Der Wunsch nach AEDs in allen Stadtteilen, möglichst an mehreren Standorten, sei folgerichtig. „Zum Projekt seien dank der Bekanntmachung in der Eppsteiner Zeitung Standorte für AEDs am Gottfriedplatz zwischen Verlagshaus und Talkirche und am Emmauszentrum in Bremthal hinzugekommen“, freute sich Racky.

Das DRK plant die Anschaffung zweier eigener AEDs an den DRK-Standorten Eppstein und Vockenhausen und will sämtliche Arbeiten wie Stromanschluss, Bewegungsmelder, Genehmigung der Stadt oder zum Denkmalschutz sowie einen Diebstahlschutz übernehmen und kommt für Wartung sowie Versicherung der Geräte für fünf Jahre auf. Die Stadt legt Wert auf ein einheitliches Fabrikat für sämtliche Standorte. Projektleiter Daniel Elschenbroich vom DRK-Kreisverband dankte der Taunus-Sparkasse und der Post Code Lotterie für ihre Spenden. Auch der Lions Club Eppstein hat Unterstützung zugesagt.

Die häufigste Todesursache in Deutschland waren laut Statistischem Bundesamt im Jahr 2024 Herz-Kreislauf-Erkrankungen. In Deutschland existieren insgesamt 11 875 registrierte AEDs, von denen etwa die Hälfte rund um die Uhr zugänglich sind. „Nach einem Herzstillstand sinkt die Überlebenswahrscheinlichkeit pro Minute um etwa zehn Prozent – das zeigt, wie entscheidend sofortige Maßnahmen sind“, betonte Elschenbroich.

Ein zentrales Element des Projekts sei die Lebensretter-App, über die bei einem Notfall automatisch die nächstgelegenen Ersthelfer und registrierte AEDs geortet und alarmiert werden. Dabei werden auch mögliche Fortbewegungsmittel berücksichtigt. So können im Idealfall zwei Ersthelfer im Wechsel sofort mit der Herzdruckmassage und Beatmung beginnen, ein Dritter den AED bringen und ein Vierter den Rettungsdienst einweisen.

Als Ersthelfer registrieren lassen kann sich jeder ab 18 Jahren mit Sanitäter- oder medizinischer Ausbildung, Polizisten, Feuerwehrleute oder Personal der Bundeswehr. Die Standorte der Geräte werden mit Fotos in der App hinterlegt. Wird ein Gerät entnommen, löst dies automatisch einen Alarm aus und übermittelt den Standort an die Rettungsleitstelle.ccl

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