Der Volksbildungsverein Hofheim präsentiert am Freitag, 21. Oktober, um 19.30 Uhr im Kellereigebäude Hofheim (Schönbornsaal) die Lesung „Der Riesencodex der Hildegard von Bingen“ mit Bildpräsentation und Buchverkauf.
Manche Kunstschätze, Gemälde oder eben auch Bücher erzählen nicht nur von sich selbst, sondern genauso von den Irrfahrten, die sie mitgemacht haben. So auch der Riesencodex der Hildegard von Bingen (1098–1179), wertvollster Schatz der Wiesbadener Landesbibliothek. Der Riesencodex wurde im Zweiten Weltkrieg in den Osten Deutschlands evakuiert und nach Kriegsende in der Sowjetischen Besatzungszone festgehalten. Eine beispiellose Aktion brachte die mittelalterliche Handschrift 1948 zurück in die Hessische Landeshauptstadt, eine regelrechte Entführung, aber für die Forschung ein Glücksfall von historischer Dimension. Denn der Codex enthält das visionäre Gesamtwerk der Heiligen und Kirchenlehrerin Hildegard von Bingen, wie sie es selbst zu ihren Lebzeiten autorisiert hat.
Das dramatische Geschehen um den Riesencodex in den Nachkriegsjahren war bislang völlig unbekannt und konnte erst jetzt aus neu aufgefundenen Archivquellen rekonstruiert und als Buch publiziert werden. Referentin Dr. Christiane Heinemann, Archivoberrätin a. D. und Vorstandsmitglied in der Historischen Kommission für Nassau, erzählt diese wahre Begebenheit als Tragikomödie voller Zeitkolorit, spannend wie ein Krimi.
Der Eintritt kostet 15 Euro an der Abendkasse, im Vorverkauf im Büro des Volksbildungsvereins oder online über die Internetseite www.vbv-hofheim.de 10 Euro für Mitglieder und 13 Euro für Nichtmitglieder.