Schon am Samstagabend, zur Halbzeit des Weihnachtsmarktes, hatten die fleißigen Helfer so viele leckere Puffer wie an beiden Tagen im Vorjahr verkauft.
Auch Burgfräulein Nathalie I. machte dem Team ihre Aufwartung. Für die umtriebige Nathalie Wolz war es Ehrensache, mit anzupacken und den Burgverein zu repräsentieren. Auch Nathalie I. blickt seit der Inthronisierung Ende August auf eine erfolgreiche Amtszeit zurück. Den Erlös vom Weihnachtsmarkt verwendet der Burgverein übrigens für den Umbau des Mainzer Kellers. raw
Schon in der Burgstraße, auf dem Weg zum Weihnachtsmarkt im Herzen der Altstadt, luden an beiden Tagen das Familienzentrum und die St. Laurentius-Kirche zum Verweilen ein. Am Wernerplatz und am Gottfriedplatz fanden Weihnachtsmarktbesucher rund um das Kinderkarussell eine reiche Auswahl kulinarischer Köstlichkeiten: Ofenkartoffeln und Flammkuchen, Kartoffelpuffer und Crêpes, die beliebte Thüringer Bratwurst beim Sängerbund Vockenhausen und in einer einladend geöffneten Garage in der Untergasse heißen Orangensaft beim Eine-Welt-Kreis. An der langen Altstadttafel aus massivem Holz auf dem Wernerplatz trafen sich Freunde und Bekannte.
Rund 60 Stände hatten sich für den Weihnachtsmarkt angemeldet, etliche Vereine, die Kirchengemeinden und Gewerbetreibende aus der Region. Wichtig sei dem IHH, so Organisatorin Regina Martin, eine gute Mischung des Angebots.
Am Samstagabend sang, nach der Eröffnung des dritten Adventsfensters in der Wooganlage, der Chor der Burg-Schule in der Talkirche Lieder aus dem Kindermusical „Auf dem Weg nach Bethlehem“ von Reinhard Horn. Dazu spielte die Flötengruppe der Grundschule. Die jungen Musiker wurden für ihren gelungenen Auftritt stürmisch von Eltern und Besuchern gefeiert.
Vor der Kirche eröffneten Bürgermeister Alexander Simon und der Posaunenchor Hofheim-Eppstein bei Einsetzen der Dämmerung vor den mit Lichterketten und jeweils einem leuchtenden Stern einheitlich geschmückten Buden den 41. Weihnachtsmarkt.
Almut Karig vom Familienzentrum ging an beiden Tagen als „Sternensammlerin“ im langen, nachtblauen Gewand über den Markt, um Zuhörer einzuladen. Mit einer kleinen Glocke machte sie im Gewühl auf sich aufmerksam und begrüßte kurz darauf etliche Familien in ihren Räumen, die gebannt einer neuen Geschichte vom Weihnachtsstern lauschten. Bestatter Ralf Scherer, verkleidet als Nikolaus mit weißem Bart, wurde schon von weitem von einigen Kindern begrüßt, die noch vom Vorjahr wussten, dass es bei ihm heißen Kakao gab.
Die beiden Schwestern Clara (10) und Luisa (7) aus Bremthal und die achtjährige Annika aus Vockenhausen zog es zum Plätzchenbacken in die Weihnachtswerkstatt im Fliedner-Haus. Sieben Kilogramm Teig wurden dort an beiden Tagen verarbeitet. Wer wollte, konnte auch mit Andrea Kopecky-Mauer und ihren Helfern Magnete basteln oder Weihnachtsbaum-Anhänger aus Keramik. „Wir sind so froh über die Unterstützung des Vereins Eppsteiner Kids und Freunde“, lobte Regina Martin.
Die vierjährigen Zwillinge Lukas und Leonie aus Vockenhausen waren noch völlig zufrieden mit ein paar Runden auf dem Kinderkarussell, so Vater Michael Sukopp. Der Vockenhäuser kennt den Weihnachtsmarkt seit seiner Kinderzeit und kommt inzwischen jedes Jahr mit seiner eigenen Familie hierher.
Stammgäste auf dem Weihnachtsmarkt sind auch die sechs Freunde Stefan Gelhaar, Michael Giebel, Michael Schier, Thomas Stark und Mario und Mathias Kraus. Die Eppsteiner machen seit 35 Jahren sonntags eine Radtour durch den Taunus und kehren am dritten Adventssonntag nach ihrer Rundfahrt noch in schlammverkrusteten Trikots auf dem Weihnachtsmarkt ein.
Im Burg-Café, das Hobbykünstlern wieder ein trockenes Plätzchen gewährte, teilten sich die Eppsteinerin Tamara Reichel mit ihrer Beton-Kunst und Objekten aus Treibholz und Gabi Kück aus Niedernhausen das Foyer. Kücks Auslage mit gehäkelten Tieren, Taschen und Wandbehängen, war schon am Samstag reichlich ausgedünnt. Der Hingucker, ein eineinhalb Meter großer Drache, „wurde für ein Drachenfest am Edersee gekauft“, erzählte sie. Selbst gegossene Kerzen in liebevoll gebastelten Geschenkkartons gab es eine Etage höher bei Monika Humayer-Müller aus Vockenhausen, Wichtelzubehör und glitzernde Fensterbilder bei Silvia Kremenz aus Fischbach.
Kleine Geschenke verkaufte der Kulturkreis in seinem Stand neben der Talkirche: Unter den Weihnachtsengeln aus Holz von Monika Eckes, boten Bettina Breuning und David Cason genähte Taschen und Körbe, gedrechselte Engel und Tannen an. Ricarda und Enrico Prinz waren mit dem Verkauf von gefilzten Tieren und Holzschmuck beschäftigt. Bei Keramikerin Gabriele Sutor waren Keramikbecher mit Salzglasur begehrt.
Glühwein gab es in jeglicher Art – von Winzern aus der Pfalz, aus Rheinhessen oder der Bretagne, weiß oder rot, am weihnachtlich geschmückten Bully des Niederjosbacher Campingplatz-Teams sogar in rosé. Bei den Lions war der Kinderpunsch aus Traubensaft mit einem „Schuss“ Aperol oder Cointreau der Renner, sagte Daniel Wirtz nach seiner Schicht. Die TSG Eppstein hatte auf die eigene große Hütte verzichtet und schenkte in einer von der Stadt gemieteten Hütte Winzerglühwein aus und in einer zweiten „Kartoffelgulasch“.
Vor der Talkirche gab es Waffeln beim Elternbeirat der Talkirchen-Kita, in der Sakristei blubberte die beliebte Weihnachtssuppe unter Aufsicht des Kirchenvorstandsteams um Traute Lassner. Kürbis- und Lauchsuppe sind für viele Weihnachtsmarktbesucher längst Tradition. Erstmals dabei war Familie Le Manh, die im Sommer das Gasthaus „Zum Taunus“ eröffnet hat. An ihrem Stand gab es gebratene marinierte Fleischspieße.
Der langjährige Marktmeister Jockel Steyer hat noch immer ein Auge auf den Markt und übernahm in diesem Jahr am Sonntagabend das Schlusswort, mit dem der Weihnachtsmarkt gegen 20 Uhr beendet wurde.
Am Montag bauten das Team von Elektro-Wilke und die Bauhofmitarbeiter Hütten und Technik innerhalb kürzester Zeit ab. Bis auf einige Hütten für den Weihnachtsmarkt in Ehlhalten am Samstag verschwanden die Holzkonstruktionen, Lichterketten und meterweise Kabel im Lager in Bremthal, das IHH-Chef Markus Rösmann zur Verfügung stellt.bpa
Imker in der Wooganlage
Eppsteins Imker hatten sich zusammen mit Mitstreiter Klaus Stephan vom BUND wieder einiges für die Adventsfensteröffnung zum dritten Advent ausgedacht. Heißer Honigwein mit Kirschsaft, „Wikingerblut“, fand bei den Besuchern Anklang, aber auch hochprozentiger Bärenfang. Die Imker legen zur Herstellung nach der Ernte das honiggetränkte Wachs, das beim „Entdeckeln“ der Waben anfällt, einige Wochen in Schnaps ein. Muffins gingen gut. Der hausgemachte Spundekäs’ nährte vor allem die Imker und Imkerinnen am und im Stand selbst. Gegen eine Spende nahmen viele – meist Eppsteinerinnen – Misteln mit, was einigen Paaren ohne Aufschub ein willkommener Anlass zum Küssen war.

























Kommentare