Premiere für Pan-Asiatische Küche im „Taunus Le“

Daniela Wißkirchen (l.) und Ehemann Ralf Großkopf (r.) begrüßen  mit Tuan Le Manh und Ehefrau Ha die Gäste. Edith Wißkirchen (2. v.r.) stammt aus dem Traditionsgasthaus.Foto: Julia Palmert

Daniela Wißkirchen (l.) und Ehemann Ralf Großkopf (r.) begrüßen mit Tuan Le Manh und Ehefrau Ha die Gäste. Edith Wißkirchen (2. v.r.) stammt aus dem Traditionsgasthaus.Foto: Julia Palmert

Seit 151 Jahren ist das Haus Nummer 30 in der heutigen Burgstraße in Eppstein Gasthaus – seit mehr als hundert Jahren ist es in Familienbesitz. 1920 kauften Heinrich Ludwig und Anna Köbler das Gasthaus „Zum Taunus“ am Wernerplatz.

1951 übernahm mit Sohn Franz und seiner Ehefrau Anni die zweite Generation. Tochter Edith wurde 1946 in der Wohnung über dem Gastraum geboren, wie die Seniorin am Donnerstagabend lachelnd erzählte.

Die Besitzer und ihre Erben nahmen zahlreiche Umbauten und Anbauten vor und veränderten im Laufe der Jahrzehnte die Wirtschafts- und Gasträume, stockten das Dachgeschoss auf und bauten das Hotel aus, verlegten den Gasthauseingang und veränderten damit auch das Gesicht des Eckgebäudes zu Burgstraße und Rossertstraße hin.

Bis 1979 führte Edith Wißkirchen geborene Köbler das Hotel garni, verpachtete die Gaststätte seit 1964. Der „Taunus“ genoss einen guten Ruf in Eppstein und darüber hinaus und wird seit Beginn 1874 bis heute unter dem Namen „Zum Taunus“ geführt. Insbesondere das langjährige Wirtsehepaar Harry und Christel Höferer prägte von 1965 bis 2002 das gutbürgerliche Image.

Knapp ein Jahr lang stand das Gasthaus nun leer, ausgerechnet im 150. Jahr seines Bestehens. Daniela Wißkirchen, die Tochter von Edith und Besitzerin seit 2023, suchte professionelle Hilfe bei einem Gastromakler, um den Neuanfang zu planen. Gastraum und Küche wurden im Frühjahr renoviert, die Gästezimmer in den oberen Stockwerken entkernt. Dort sollen Wohnungen entstehen.

Familie Wißkirchen freut sich darauf, mit Tuan Le Manh etwas Neues in der Altstadt anzubieten. Der Koch mit vietnamesischen Wurzeln öffnet am 1. August im „Taunus“ sein zweites Restaurant neben „Le’s Cuisine“ in Kronberg. Le, wie alle ihn nennen, will asiatische Küche für Feischmecker in die Eppsteiner Altstadt bringen. In Kronberg ist er damit seit 2020 erfolgreich und suchte ein weiteres Restaurant in der Nähe, um sich zu vergrößern. Zehn Jahre war Le Sou Chef im renommierten Pan Asian-Restaurant Zenzakan in Frankfurt. Mit dem Besten aus Asiens vielseitiger Küche will er seine Gäste im Taunus verwöhnen. Kostproben gab der 40-Jährige bei der inoffiziellen Eröffnung vor einer Woche im „Taunus Le“.

Daniela Wißkirchen und Ehemann Ralf Großkopf begrüßten 50 geladene Gäste – Nachbarn, die Lärm und Staub bei den Umbauarbeiten ertragen, Erste Stadträtin Sabine Bergold, Vertreter von Vereinen und Freunde – und freuten sich sichtlich, dass alle kamen. Die Neugier war groß. Die langen Sitzbänke rund um den Gastraum wurden entfernt, bequeme Sessel an dunklen Tischen bieten 50 Gästen Platz. Die zentrale geflieste Wand mit der markanten Silhouette von Burg Eppstein ist üppig mit Grünpflanzen dekoriert, die Wände sind in Zitronengelb gehalten. Farbenfrohe Schleierschwanzfische tanzen über den Köpfen der Gäste, üppige Orchideenblüten geben dem Gastraum mit der Holzbalkendecke asiatisches Flair. Dunkle Holzelemente mit indirekter Beleuchtung greifen die Balken der Decke des historischen Gebäudes auf, das um 1800 errichtet wurde, „möglicherweise aber auch wesentlich früher“, berichtete Nachbar Bertold Picard bei der Feier. Eppsteins ehemaliger Stadtarchivar schrieb im Jahrbuch 2014 des Main-Taunus-Kreis ausführlich über die damals 140-jährige Geschichte des „Taunus“.

Zum Begrüßungssekt am Donnerstag gab es Edamame, eine japanische Knabberei aus gegarten Sojabohnenschoten. Koch Tuan Le Manh begrüßte mit den Worten „Lasst die Küche sprechen“. Frischer Salat mit Soja-Dressing und eine Auswahl leckerer Sushi überzeugten die Gäste. Als Hauptgang gab es Trüffel-Ente, Szechuan-Rindfleisch, Mango-Curry-Hähnchen oder Rotes Curry mit Tofu – ein kleiner Querschnitt aus Asiens Küchen. Im Familienverbund bewirteten Les Ehefrau Ha, sein Bruder Konrad und Sohn Kevin die Gäste.

Erste Reservierungen für den offiziellen Eröffnungstag am Freitag, 1. August, stehen im Kalender seit die Anzeige vor 14 Tagen in der Eppsteiner Zeitung stand. Am Begrüßungsabend kamen weitere hinzu – der Anfang ist gemacht. Ralf Großkopf, ehemaliger Wehrführer und inzwischen als Burgführer ehrenamtlich unterwegs, hat schon Ideen zu besonderen Events mit Geschichtsführung und kulinarischem Erlebnis im „Taunus“.jp

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