Mehrgenerationen-Grünanlage mit Blick auf zwei Burgen

Initiatoren der Boule-Bahn, Vertreter der Stadt und der ausführenden Firma zerscheiden das Rote Band am neuen Spielplatz und geben die Anlage offiziell frei.Foto: Jochen Haupt

Gleich zwei Einweihungen feierten Stadt und Bürger am 2. Mai. „In der Wooganlage ist mit der Umgestaltung des Spielplatzes und dem Bau einer Boule-Bahn ein Mehrgenerationenprojekt entstanden, das die Altstadt aufwertet,“ ist Bürgermeister Alexander Simon überzeugt.

Kinder, Eltern und Menschen im Rentenalter feierten gemeinsam. Patrick Klein und Nathalie Wolz von der Eppsteiner Rotte sorgten als Gottfried VII. und seine Ehegattin gewandet für höfisches Flair.

In nur acht Wochen verschwand der gut 40 Jahre alte Erdhügel mit Rutschbahn und eine Burg aus Holz mit angedeuteter Zugbrücke entstand im Schatten des Eppsteiner Wahrzeichens. Daneben stehen Schaukeln, Korbschaukel und ein Sandkasten mit großzügigen Sitzgelegenheiten. Sogar das alte Drehkarussell, auch als „Elternschreck“ verrufen, bei Kindern aber beliebt, wurde einem Schönheitscheck unterzogen und wieder aufgestellt. „Wir haben den Kindern gut zugehört“, erinnert sich Ortsvorsteherin Eva Waitzendorfer-Braun an die Besprechung auf dem alten Spielplatz, bei der die Kinder ihre Wünsche für den neuen Spielplatz einbrachten. Die Stadtverordnetenversammlung gab grünes Licht. Zu den Gesamtkosten von 225 000 Euro gab es 85 000 Euro Zuschuss aus dem Landesprogramm Stadterneuerung. „Jetzt haben wir eine Anlage mit Blick auf zwei Burgen“, freute sich Simon.

Gabriele Wittich vom Grünflächenamt der Stadt übernahm die Ausschreibung der Spielgeräte. Gartenbauer Frank Forst aus Bremthal, der den Zuschlag für die Umgestaltung erhalten hatte, leistete ganze Arbeit und spendete einen stattlichen Vertreter seines Lieblingsbaumes, einen Amberbaum. Er gilt als besonders klimaresistent und soll am Zugang zum Halsgraben Schatten über der Grünanlage spenden. Im Herbst leuchtet sein Ahornähnliches Laub in Farbschattierungen von gelb bis violett und wird für einen Farbtupfer unter der Burg sorgen. Auf der Fläche darunter muss das Gras nachwachsen.

Auf der Freifläche neben dem Spielplatz rollten am 2. Mai erstmals die Boule-Kugeln. Zur Feier gab es Quiche, Kuchen und Rosé-Wein mit dem passenden Namen Cochonnet – Schweinchen. So wird die kleine Zielkugel genannt, die bei den Kugelspielen Boule, Pétanque oder Boccia angespielt wird. Der Lions Club hatte für die französisch anmutende Bewirtung gesorgt und auch die Anschubfinanzierung von 3000 Euro für die Boule-Bahn beigesteuert. Nach dem Spendenaufruf beim Neujahrsempfang der Stadt war das nötige Geld erstaunlich schnell beisammen, freute sich Peter Arnold, der mit Partnerin Christine Baldt und Rainer Dahms vom Lions Club die Idee fürs Boule-Projekt unter der Burg hatte. Auf Täfelchen an der Umrandung der Bahn sind die Spender verewigt. Arnold dankte der TSG Eppstein, die als Sportverein mit langer Tradition die Verantwortung für die Boule-Bahn übernimmt. Vorsitzender Manfred Helbig: „Das Schöne an Boule ist, dass es von locker wie am Strand spielen bis zum ambitionierten Turniersport möglich ist.“ Das passe gut ins Konzept des größten Vereins der Stadt. Helbig hofft, dass es gelingt, an der Spielstätte, an der Turner des Vereins vor über 100 Jahren Turnfeste feierten, eine breite Boule-Kultur zu etablieren. Die Spielregeln können auf der Website der TSG nachgelesen werden. Der Platz ist bereit, die Kugeln müssen mitgebracht werden. Und dann hieß es: „Allez les Boules“.jp

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