Kräuterernte unterm Regenschirm

Die Kräuterernte auf der Burg war diesmal nur unterm Schutz eines Regenschirms möglich – oder mit Gabriele Wittichs Filzhut. Foto: bpa

Die Kräuterernte auf der Burg war diesmal nur unterm Schutz eines Regenschirms möglich – oder mit Gabriele Wittichs Filzhut. Foto: bpa

Kräuterernte im Regen – das hat Eppsteins Kräuterfrau Gabriele Wittich noch bei keinem ihrer inzwischen 15 Herbstmärkte auf der Burg erlebt.

Dennoch scharten sich zum Kräuterrundgang im Altangarten der Burg etliche Besucher um sie und ließen sich erklären, bei welchen Zipperlein Herzgespann, Storchschnabel, Verbene oder Alant helfen.

Mädesüß, wusste die Kräuter-Expertin, nutzten schon die Wikinger beim Brauen ihres Biers: Die darin enthaltene Salicylsäure hilft wie Aspirin gegen Kopfschmerzen.

Andreas Falz aus Niedernhausen entschied sich, Mispeln zu pflücken. Er habe zu Hause gerade Nussschnaps angesetzt und wolle das Gleiche nun mit den Mispeln ausprobieren. Alexandra Hofmann aus Idstein hatte sich einen bunten Strauß mit Goldrute, Minze, Oregano, Lavendel und Melisse gepflückt, die sie mit nach Hause nehmen wollte. Sie kam auf Anregung einer Kollegin aus der Burg-Schulbetreuung zum Herbstmarkt, weil sie sich gern intensiver mit Kräuterkunde beschäftigen wolle. Die Schulbetreuung der beiden Eppsteiner Grundschulen stellte sich ebenfalls beim Herbstmarkt vor. Christina Koch-Haeske und Silke Speck erklärten, welche Kreativangebote es dort für die Kinder gibt.

Während einige Aussteller schon gegen Mittag einpackten, weil der Regen durch die Zelte drang, gingen bei Bärbel Vogel mit ihren Senf-Spezialitäten und bei ihrem Zeltnachbarn Ralph Lippert mit Trüffel-Butter, Trüffelwurst oder -nudeln die Geschäfte trotz des Regens recht gut. Auch Gabriele Kück aus Niedernhausen, die mit ihren gehäkelten Taschen, Hausschuhen und Schalkragen zum ersten Mal auf dem Burghof ausstellte, lobte die schöne Atmosphäre. Rebecca Henke aus Oberjosbach, ist mit ihrem Spinnrad eigentlich jedes Jahr der Hingucker im Burghof. Diesmal hielt sie tapfer durch, obwohl der Regen rings um sie herum vom sonnengelben Regenschirm tropfte und ihr exponierter Platz auf dem Podest alles andere als gemütlich war. Erst gegen 15 Uhr lichtete sich der Himmel und brachte noch ein paar verspätete Besucher auf die Burg. bpa

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