Die Reise nach Dresden trat Tim schon am Freitag nach seinem Abschlusstraining an. Angekommen, ging es sofort zum Stadion, um die fantastische Atmosphäre aufzunehmen und sich anzumelden. Auf einen geplanten Stadionbesuch am Samstag verzichtete Tim, er wollte sich auf seinen am Sonntag stattfindenden Wettkampf konzentrieren. Nach dem Frühstück stand ein kleines Vorbereitungstraining auf dem Plan.
Sein Trainer Klaus Steinfurth hatte nach der EM in Norwegen jeden Tag ein bis zwei Trainingseinheiten angesetzt, um eine optimale Vorbereitung auf die DM zu ermöglichen. Im Stadion ging es für Tim und Klaus gleich zum Aufwärmplatz zur Vorbereitung auf den Wettkampf. Nach dem Einwerfen wurden die Athleten den Besuchern des renovierten und mit 10 300 Zuschauern ausverkauftem Heinz-Steyer-Stadions vorgestellt.
Für Tim hieß es, im ersten Versuch eine Weite um die 65 Meter zu werfen, denn in der Meldeliste waren mehrere Athleten mit Leistungen um die 70 Meter gemeldet. Darunter war auch Merlin Hummel, der aktuell einzige 80-Meter-Werfer in Deutschland und die aktuelle Nummer Vier der Welt. Dieser war auch unerreichbar und gewann mit einer Weite von 78,17 Metern.
Mit 65,39 Metern erfüllte Tim die Vorgabe seines Trainers und der Endkampf der besten Acht war eingetütet. Jetzt hieß es, auf dieser Weite aufzubauen. Im zweiten Versuch steigerte er sich auf 67,59 Meter. Sein ärgster Konkurrent, Lukas Winkler aus Chemnitz, kam Tim mit 67,37 Metern sehr nahe. Die restlichen Teilnehmer, bis auf Merlin, kamen nur schwer in den Wettkampf und nicht an diese Weiten heran. Im dritten Versuch baute Tim mit 68,67 Metern seinen Vorsprung zu Platz 3 weiter aus. In den letzten drei Versuchen wollte er die 70 Meter angreifen und erhöhte die Drehgeschwindigkeit. Leider schlichen sich kleine technische Fehler ein und er konnte sich nicht mehr steigern.
Vor 10 300 applaudierenden Zuschauern feierte Tim als zweitbester Hammerwerfer Deutschlands zusammen mit Merlin und Lukas seinen Erfolg. Anschließend wurde mit den extra angereisten Freunden und Verwandten bei Bratwurst und Bier gefeiert. Tim dankt seinen angereisten zwölf Fans für die tatkräftige Unterstützung in Dresden. Ein besonderer Dank gilt vor allem seinem langjährigen Trainer Klaus Steinfurth, seinem Krafttrainer Martin Zawieja sowie dem myPhysio-Team um Michael Becker und der TSG Eppstein.
Vergangenen Freitag begrüßten Leichtathleten und Vorstand der TSG Eppstein den frisch gekürten Deutschen Vizemeister im Hammerwurf, Tim Steinfurth, mit einem individuell gestalteten Banner. Die Original-Medaille trug Tim um den Hals und freute sich über die kleine Überraschung, denn eine größere Feier und Ehrung ist in Planung.
Am Freitag, 22. August, wird Tim zusammen mit dem Förderkreis Leichtathletik der TSG zwischen 16.30 und 17.30 Uhr auf dem Wochenmarkt sein, sein Wurfgerät zeigen und Fragen beantworten. Dabei gibt er auch gerne Autogramme. Diese sind 2028 vielleicht umso wertvoller, wenn er tatsächlich seinen Traum Olympiateilnahme in Los Angeles erfolgreich abschließt. Die TSG Eppstein möchte ihn auf jeden Fall auf diesem Weg begleiten und unterstützen.
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