Wasser und Friedhof: Gebühren steigen zum Teil erheblich

Wie in Ehlhalten, sind auch auf anderen städtischen Friedhöfen längst nicht alle Grabstellen belegt. Ein Grund dafür: Erdbestattungen werden kaum noch gewünscht, Urnengräber brauchen weniger Platz. Foto: private Drohnenaufnahme in Ehlhalten, Mitte Januar 2023

Wie in Ehlhalten, sind auch auf anderen städtischen Friedhöfen längst nicht alle Grabstellen belegt. Ein Grund dafür: Erdbestattungen werden kaum noch gewünscht, Urnengräber brauchen weniger Platz. Foto: private Drohnenaufnahme in Ehlhalten, Mitte Januar 2023

Die Gebühren müssen kostendeckend sein, deshalb justiert die Stadt regelmäßig bei den Müllgebühren und den Wasser- und Abwassergebühren nach. Beim Müll liegen Einnahmen und Ausgaben noch dicht beieinander, so dass nächstes Jahr die Gebühren nicht steigen. Das sieht beim Wasser anders aus.

Zwar gebe es bei den Fixkosten kaum Veränderungen, trug Bürgermeister Alexander Simon im Finanzausschuss vor, aber die Eppsteiner seien sparsam in der Trinkwassernutzung. Der Verbrauch sinke, wenn auch nur gering, das mache sich bei den Gebühreneinnahmen bemerkbar. In den vergangenen Jahren lag die Wasserabgabe an alle Eppsteiner Haushalte bei knapp 555 000 Kubikmeter pro Jahr.

Zum Vergleich: 2005 lag der Verbrauch im Schnitt noch bei 650 000 Kubikmeter Wasser pro Jahr. Die Folge: Die Stadt erhöht die Frischwasserkosten von derzeit 3,07 auf 3,54 Euro pro Kubikmeter Trinkwasser.

Die Abwassergebühren steigen von 2,90 auf 3,08 Euro. Für das Niederschlagswasser werden 0,81 Euro statt bisher 0,75 fällig. Der Vorschlag wurde einstimmig im Finanzausschuss beschlossen, dürfte also auch in der Stadtverordnetenversammlung eine Mehrheit finden.

Nach sechs Jahren kalkulierte die Stadt auch die Friedhofsgebühren neu. Fast 592 000 Euro kostet die Bewirtschaftung der fünf Friedhöfe samt Trauerhallen und Verwaltungskosten. 164 000 Euro kostet demnach die Friedhofsbewirtschaftung samt Grabherstellung oder Abräumung – allein für die Abfallbeseitigung fallen 3000 Euro pro Jahr an. 54 000 Euro kostet das Bereitstellen der Friedhofsgebäude für Trauerfeiern oder die Leichenaufbewahrung. Mit 270 700 Euro schlagen Verwaltungskosten zu Buche.

Dazu zählen beispielsweise die „allgemeine Friedhofsnutzung“ (173 000 Euro), der Verwaltungsaufwand für Bestattungen (54 000 Euro) und die laufenden Kosten für die Trauerhallen (weitere 27 000 Euro).

Die Stadt folgt dem Vorschlag des Landesrechnungshofs, die Gebühren so zu erhöhen, dass 80 Prozent der Kosten gedeckt sind.

In den vergangenen Jahren wurden zunehmend Urnengräber unter Bäumen oder auf der Wiese nachgefragt, 115 waren es im Durchschnitt der vergangenen Jahre. Urnenwandgräber wurden dagegen fast gar nicht belegt. Auch die traditionelle Erdbestattung wird deutlich seltener nachgefragt, nur achtmal im Schnitt in den vergangenen Jahren. 25mal wurden Doppelgräber belegt – zählt man sämtliche Bestattungen zusammen, werden auf den fünf städtischen Friedhöfen pro Jahr nicht einmal 150 Menschen beerdigt.

Entsprechend gehen die Kosten bei den neuen Bestattungsgebühren in die Höhe: Für ein Reihen-Erdgrab werden künftig rund 1500 statt 1000 Euro fällig, die Nutzungsrechte steigen von 2600 auf 7176 Euro, also um 176 Prozent. Das macht zusammen Gesamtkosten für eine Erdbestattung von künftig 8772 statt bisher 3740 Euro. Auch Urnen-Reihengräber werden teurer: von 550 auf 1080 steigen die reinen Bestattungskosten. Samt Nutzungsrechten und Genehmigung kostet ein Urnengrab zwischen 2400 und 2592 Euro. Für Kinder, die vor dem fünften Lebensjahr sterben, will der Magistrat die Bestattungsgebühr bei 360 Euro belassen.

In der gleichen Sitzung stellte Kämmerin Sabine Bergold die neue Friedhofssatzung vor. Sie folgt dabei einer Mustersatzung des Städte- und Gemeindebundes. Eine der Neuerungen besagt, dass Totgeburten künftig auf Friedhöfen bestattet werden können. bpa

Kommentare

Anmelden oder Registrieren um Kommentare zu schreiben


X