Besonders hart traf es die Schüler an ihrem ersten Schultag nach den Sommerferien: Gleich zwei S-Bahnen Richtung Hofheim fielen um 7.08 und um 7.38 Uhr aus. Spätestens ab Hofheim darf man inzwischen anscheinend von Glück sprechen, wenn eine S-Bahn regulär Richtung Eppstein weiterfährt. Die Bahn führt als Begründung ein veraltetes Stellwerk und Personalprobleme an. Beide Probleme waren absehbar, wurden aber offensichtlich nicht frühzeitig in Angriff genommen. Immerhin verzeichnete die Regionalbahnsparte bundesweit im vergangenen Jahr ein sattes Plus. Kein Wunder, wenn weniger Personal- und Materialkosten anfallen, die Stammkundschaft aber immer noch am Bahngleis wartet.
Nun hat die FWG in der Stadtverordnetenversammlung den verzweifelten Versuch gestartet, den RMV dieses Versäumnis spüren zu lassen. Sprecher Magnus Fischer forderte den Magistrat auf, Schadenersatz beim RMV geltend zu machen und den Eppsteiner Beitrag für das Nahverkehrsunternehmen für 2025 um 30 Prozent zu kürzen. Das entspricht laut Fischer den Ergebnissen einer ADAC-Untersuchung für den RMV in Frankfurt. Außerdem solle der Magistrat prüfen lassen, ob die Pünktlichkeit und Verlässlichkeit der S2 gesteigert werden könne, wenn die viertelstündlichen Zwischentakte gestrichen werden.
Der Antrag wurde in den Haupt- und Finanzausschuss verwiesen. Bürgermeister Alexander Simon wies vorab darauf hin, dass die Stadt gar keine direkten Zahlungen an den RMV leiste. Die Zahlungen der Stadt für den öffentlichen Nahverkehr gehen an den Main Taunus-Kreis und sind für die Main-Taunus-Verkehrsgesellschaft zum Unterhalt der Buslinien und des Colibri-Busses bestimmt.
Im Verkehrsausschuss des Kreises war die Unpünktlichkeit laut Simon auch schon Thema. Deshalb werden dem RMV über ein Malus-System für sämtliche Verspätungen Zahlungen abgezogen. Laut MTV werden aktuell neue Stellwerker eingearbeitet. Simon hofft, dass das in absehbarer Zeit zu einer Verbesserung der Situation führt. bpa
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