Neue Forschungen zu altem Farbfoto

Die erste Farbfotografie von Eppstein machte der Pionier der Farbfotografie Ernst König 1904.Repro: Walter Helmling

Die erste Farbfotografie von Eppstein machte der Pionier der Farbfotografie Ernst König 1904.Repro: Walter Helmling

Im Bestand des Stadtarchivs befindet sich ein großformatiges Farbfoto von 1904. Es weckte bereits das Interesse der Eppsteiner Fotogruppe.

„Das Foto ist ein Juwel: die erste echte Farbfotografie von Eppstein“, schwärmten Detlef Bömelburg und Walter Helmling und begannen mit Nachforschungen. Nun haben Helmling und der Fotograf Wolfgang Sauer, Vorsitzender der Gesellschaft für Photohistorica, das Bild in der Fachzeitschrift „Photographica Cabinett“ publiziert. Sauer hat das Foto dazu noch einmal im Stadtarchiv hochwertig abfotografiert. Helmling, selbst promovierter Farbstoffchemiker, recherchierte mit Bömelburg unter anderem im Firmenarchiv der ehemaligen Hoechst AG, der heutigen Sanofi-Aventis GmbH.

„Eine Farbfotografie erforderte Anfang des 20. Jahrhunderts einen hohen fototechnischen Aufwand. Die Vorschriften zur Herstellung der Farben beherrschten nur ganz erfahrene Fotografen“, bestätigt der Fotograf Wolfgang Sauer. Ernst König, der die Aufnahmen von Eppstein 1904 anfertigte, war ein solcher Fotograf. 1869 in Flensburg geboren, kam er 1893 als Chemiker in das Zentrallabor der ehemaligen Farbwerke Hoechst und war dort 31 Jahre lang bis zu seinem Tod tätig. 1902 gründeten die Farbwerke auf Königs Anregung hin eine eigene fotografische Abteilung für die Produktion von behandelten Glasplatten und Fotochemikalien. 1906 publizierte König sein bekanntestes Buch über „Die Farben-Fotographie. Eine Anleitung zu ihrer Ausführung“. Als Pionier der Fotofarbstoffchemie genoss König weltweites Ansehen.

Bei dem Eppsteiner Bild handelt es sich um eine originale Vergrößerung, einen weiteren Abzug gibt es im Stadtmuseum München. Unerklärlich sei, wie das Eppsteiner Bild in das Fotostudio Reinhard in Hofheim gelangte. „Wann und wer die Vergrößerung angefertigt hat, wissen wir nicht“, so Helmling. Es gelangte 2008 als Geschenk des Fotostudios an die Stadt Eppstein.

Das alte Foto und die neuen Forschungen dazu können Interessierte im Eppsteiner Stadtarchiv einsehen oder direkt bei der Gesellschaft für Photohistorica unter mail[at]pw-sauer[dot]de oder 0172 699 84 11 anfordern.rr

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