Mit Oliver Schaust steht ein Fußballer an der Spitze der SG Bremthal

Oliver Schaust ist bei der SG Bremthal groß geworden und übernahm jetzt den Vorsitz.
            Foto: B. Schuchard-Palmert

Oliver Schaust ist bei der SG Bremthal groß geworden und übernahm jetzt den Vorsitz.

Foto: B. Schuchard-Palmert

Bei der SG Bremthal gab es einen Führungswechsel. Robert Etmans, Vorsitzender seit 2019, der sich mit seiner Frau Eva stark im Vereinsleben engagiert hat, verabschiedete sich in die alte Heimat Hamburg.

„Der Umzug kam schneller als erwartet. Unsere zwei Söhne, Schwiegertöchter und seit vorigem Jahr zwei süße Enkelinnen wohnen alle in Hamburg. Es wurde dringend großelterliche Hilfe gebraucht, und wir sind dem sehr gerne gefolgt. Nur haben wir nicht damit gerechnet dass alles jetzt so schnell ging: Hausverkauf, neue Bleibe finden“, schrieb der sympathische Niederländer nach der Mitgliederversammlung Ende Mai an die Redaktion,

Nun hat die SG Bremthal wieder einen Fußballer als Ersten Vorsitzenden. Auf Robert Etmans folgt Oliver Schaust, der mit 15 Jahren zur SG kam, später selbst in der ersten Mannschaft spielte und seit vier Jahren als Jugendwart die Nachwuchsspieler betreut. Der 52-jährige hat drei Kinder, von denen Tochter Lena und Sohn Leo wie er selbst begeisterte Fußballer sind. Auch Ehefrau Hilke spielte früher Fußball bei den Sportfreunden Vockenhausen. Im Frühjahr übernahm Schaust den Posten, bleibt aber Jugendwart und macht kein Hehl von seiner Fußballbegeisterung.

Was ihn aber nicht daran hindert, die Leistung seiner Kollegen, Stefan Lamminger von der Badmintonabteilung und Claudia Boß von der Gymnastikabteilung, rückhaltlos anzuerkennen. Die Badmintonteams seien hervorragend aufgestellt, auch dort funktioniere die vereinsübergreifende Jugendarbeit mit dem BV Fischbach sehr gut, lobt er anerkennend, ebenso die Gymnastik- und Fitness-Abteilung.

„Das Arbeiten mit der Jugend macht mir einfach Spaß und man lernt viele Spieler von klein auf kennen“, erklärt der Elektromeister, der beruflich die Haustechnik für das Studierendenwerk Frankfurt managt, warum er die Jugend weiter leitet, obwohl die Arbeit des Vorsitzenden eines Sportvereins mit 660 Mitgliedern und drei Abteilungen schon fast ein Managerposten ist. Bei seinem Vorgänger habe er beobachtet, dass dessen enormer Einsatz möglich war, „weil er gut delegieren konnte und es ihm dabei gelang, den Zusammenhalt im Verein zu stärken“, sagt Schaust nachdenklich.

In den vergangenen Jahren haben SG und TuS Niederjosbach in gemeinsamer Anstrengung die Jugend neu aufgebaut – und dabei immer den Aufbau einer zweiten Herrenmannschaft in einigen Jahren im Blick. „Das ist unser dringendstes Problem in beiden Vereinen“, sagt Schaust. Inzwischen ist sogar eine Spielgemeinschaft von SG und TuS für die zweite Mannschaft im Gespräch. Seit diesem Jahr ist das erlaubt.

Der Nachwuchs kommt ohnehin aus allen Stadtteilen: 35 Spieler in der C- und über 50 Spieler in der B-Jugend und nach drei Jahren Pause erstmals wieder eine A-Jugend, insgesamt 180 Kinder und Jugendliche, das spreche für sich, ist Schaust überzeugt. Für den Nachwuchs biete der Verein tolle Events. Zum Beispiel die FFH-Fußballschule. In den Osterferien nahmen 60 Kids daran teil. In den Herbstferien ist sie wieder auf dem Sportplatz zu Gast.

Von den Jugendlichen wechseln vier nach dem Sommer zu anderen Vereinen, an ihre Stelle rücken vier auswärtige Spieler, die zur JSG wechseln möchten. „Normales Geschäft“, sagt er. Nur wenn ältere Jugendspieler Geld verlangen, wenn sie zu einem anderen Verein wechseln, lehne die SG das ab.

„Die SG war immer stolz auf ihre Eigengewächse, das soll auch wieder so werden“, sagt er und ist zuversichtlich: „Wir haben einige Jugendliche, die den Fußball noch leben, genau wie wir früher“, und da spreche er für den TuS genauso wie für die SG. „Wir haben zusammen eine gute Jugend aufgebaut, die gilt es zu fördern. Dann haben wir auch wieder wie früher 90 Prozent eigene Spieler“, ist Schaust überzeugt. Er plant vorausschauend: „Im nächsten Jahr können unsere Vereine vielleicht schon erstmals wieder eine zweite Herrenmannschaft anmelden.“ Diese Aufbauarbeit will er gern weiter mitgestalten.

Als Vorsitzender hat Schaust auch die Sportanlage des Vereins im Blick. Da stehe einiges an: Der Platz soll ein neues Tor bekommen, die Kabinen- und Toilettentüren müssen erneuert werden. Das Dach böte Fläche für eine Photovoltaikanlage, sagt Schaust: „Das könnte ein Vorzeigeprojekt für den Verein werden.“bpa

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