Schattenplätze waren sehr begehrt, denn die Sonne schien bei blauem Himmel sehr kräftig an diesem Tag. Klauß stellte die teilnehmenden Info-Stände vor und verwies auch auf den Stand der SG Bremthal, die im Ostzwinger neben fairem Kaffee, Kaltgetränke, kleine Snacks mit verschiedenen Dips und selbstgebackenen Kuchen für die Besucher bereithielt.
Ricarda Prinz plauderte darüber, wie das Event entstand: Ideengeber war ursprünglich Volker Pottmann und Prinz griff diese Idee nach ihrer Amtsübernahme auf. Die Planungen begannen bereits vor einem Jahr und der Zeitpunkt war für das Event ideal, da noch die Bestuhlung der Burgfestspiele und das Zelt im Ostzwinger genutzt werden konnten. Sabine Bergold, die sich freute, dass Eppstein bereits seit 2018 als Fairtrade-Stadt unterwegs ist, erklärte, dass sie selbst das Thema Fair Fashion und Upcycling besonders spannend fände, weil sie schon oft darüber nachgedacht habe, was mit nicht mehr getragener Kleidung eigentlich passiert. Sie verwies in ihrer Ansprache auch auf das in der Burg allgegenwärtige Mittelalter, wo mit Produkten wesentlich nachhaltiger als heute umgegangen worden sei.
Um 14 und 16 Uhr fanden jeweils zwei moderierte Modenschauen statt. Alle acht Models kamen aus Eppstein und wagten fast alle zum ersten Mal einen Gang über den Laufsteg, in diesem Fall den roten Teppich im Burghof. Mit dabei waren: Christine Bansen, Peter Flickhöfer, Jasmin Jäger, Stefanie Linicus, Maria Ruperto, Sylvia Wertz, Tina und Sönke Wälzer.
Ricarda Prinz steuerte die Musik zur Modenschau vom Laptop aus. Sie hatte alle Akteure und Akteurinnen für diesen Auftritt persönlich angesprochen und dafür begeistert. Während es am Samstag bei der Generalprobe vom Ablauf an der einen oder anderen Stelle auf dem Teppich noch hakte, war am Sonntag alles perfekt. Immer wieder gab es Szenenapplaus vom Publikum.
Gezeigt wurden beispielsweise Fahrradfahrer-Outfits, Hanf-Kleidung, Jeans von nachhaltigen Produzenten. Markennamen wie Greenbomb, HempAge, Madness oder Bloomers waren zu hören. Unter dem Motto „Endless summer“ präsentierten die Models luftige Sommermode. Viele Outfits wurden auch durch Accessoires der Eppsteiner Boutique „schoenesundmehr“ wirkungsvoll ergänzt.
Zum Schluss der Modeschauen wehte noch ein wenig Afrika-Feeling durch Eppstein: Die „Global Mamas“ sind eine Frauenkooperative aus Ghana, die mit traditionellen, farbenfrohen Baumwollbatikmustern arbeiten.
Die Models bekamen nach dem zweiten Durchgang als Präsent Honig aus Niederjosbach geschenkt, den Regina Martin vom Vorstand des Gewerbevereins IHH zur Verfügung stellte. Sie ist ebenfalls Mitglied im Fairtrade-Netzwerk und organisiert die „heimat shoppen“-Aktionen.
Bei der Jugend der SG Bremthal konnten die Besucher an einer Verlosung fair erzeugter Fußbälle teilnehmen, die jeweils um 15 Uhr und 16.30 Uhr auf der Bühne verlost wurden.
Nicole Hoffmann vom Weltladen Hofheim präsentierte nicht nur nachhaltige Outfits zu verschiedenen Themen an ihrem Stand, sie gab auch noch ein Interview zum Thema „Fast fashion“ auf der Bühne. Auch an den vielen anderen Mitmachständen konnten sich die Besucher zum Thema Fair Fashion informieren.
Am Eppsteiner Fairtrade-Stand war eine To-Do-Box aufgestellt. Wer wollte, konnte dort eine Empfehlung ziehen, wie jeder selbst etwas zum fairen Handel beitragen kann.
Die Freiherr-vom-Stein-Schule, die seit vorigem Jahr Fairtrade Schule ist, hatte eine Infowand aufgestellt, auf der erklärt wurde, wo Kakao in der Welt angebaut wird, was Kinderarbeit bedeutet und was es mit Fair Trade auf sich hat.
An Gabriele Sutors Stand konnten die Gäste den Weg einer Jeans um die halbe Welt nachvollziehen, von der Fertigung bis in den Laden, und sich darüber informieren, was die Näherinnen daran verdienen.
Wie es sich Ricarda Prinz mit ihren sieben Mitstreitern vor der Veranstaltung gewünscht hatte, kamen die Besucher miteinander ins Gespräch. Der Ostzwinger, der an diesem Nachmittag den meisten Schatten spendete, war gut besucht, das gastronomische Angebot sehr gefragt, was die SG Bremthal freute. sr
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