Mit der Dattenbachhalle schuf Ehlhalten sich ein Dorfzentrum

Die Pfarrscheune

Die Dattenbachhalle wird gebaut – Blick vom Wohngebiet Feldbergstraße 1973/74 Richtung Friedhof.Foto: Stadt  Eppstein

Die Dattenbachhalle wird gebaut – Blick vom Wohngebiet Feldbergstraße 1973/74 Richtung Friedhof.Foto: Stadt Eppstein

Vor 50 Jahren weihte die damals noch selbstständige Gemeinde Ehlhalten die Dattenbachhalle ein. Sie schuf damit einen neuen Ortsmittelpunkt. Zur feierlichen Einweihung im Jahr 1974 spielte das Mandolinenorchester Neuenhain, dem auch drei Ehlhaltener Jugendliche angehörten.

Schon 1971 wurden drei Bauabschnitte geplant: zunächst ein Bürgerhaus mit Gaststätte und Bücherei, dann die Gemeindeverwaltung mit Sozialstation, Post und Bank und schließlich ein Kindergarten, Läden und Jugendräume. Realisiert wurde 1974 die Gemeindehalle mit einem Saal für etwa 360 Personen, die über einen Ausschank verfügt, der von Vereinen betrieben wird. Der Ratskeller war jedoch nie Gaststätte. Er dient bis heute als Sitzungsort des Ortsbeirates und des Vereinsrings und wird von Vereinen genutzt. Zudem gibt es im Keller Lagerräume für alle Vereine. Im Außenbereich entstanden Parkplätze und der geplante Kindergarten. Das Feuerwehrhaus wurde ebenfalls in dieser Zeit gebaut und löste das alte Spritzenhaus in der Langstraße ab.

Im Rahmen der 775-Jahrfeier 2008 gab es ein Geschenk der Stadt Eppstein an den seit 1977 eingemeindeten Ortsteil Ehlhalten: einen Anbau für Geräte und Lagerraum. 1992 bauten Jugendliche einen Jugendraum in der Dattenbachhalle aus, der lange Zeit als Treffpunkt diente. Die Dattenbachhalle wurde damals bewusst am Rand des alten Dorfes platziert. Der alte Ortskern liegt im Tal, um den sich die neue Bebauung ringförmig gruppiert. So verbindet die neue Halle den alten Ortskern mit den späteren Baugebieten und bildet ein Zentrum in der erweiterten Gemeinde.

Das Vorhaben wurde vor der Gebietsreform realisiert, die Ehhalten 1977 mit Bremthal, Eppstein, Niederjosbach und Vockenhausen zur neuen Stadt Eppstein vereinte. Damit verlor die Gemeinde Ehlhalten ihre Selbstständigkeit. Die Dattenbachhalle als neuer Ortsmittelpunkt gab Raum, um die Dorfgemeinschaft zu pflegen. Eine besondere Bedeutung haben dabei die Vereinen, die traditionelle Feste organisieren.

In der Dattenbachhalle findet das gesellige Leben statt: der Kostüm- und Maskenball an Fastnacht, der Vatertag mit der Ehlhaltener Feuerwehr, das Kirchweihfest der Kerbegesellschaft mit Tanz in der Halle, Theater und Seniorennachmittage, Training und Kurse der TSG Ehlhalten und der Mattenfüchse des Judorings. Sogar ein Corona-Testzentrum wurde vorübergehend in der Dattenbachhalle betrieben.

Im Zuge der Einfachen Dorferneuerung (1997-2002) wurde die Ortsmitte an der Dattenbachhalle neu gestaltet, Wege neu angelegt, ein Platz mit Brunnen geschaffen und die Pfarrscheune saniert.

Auf dem Dorfplatz hinter der Dattenbachhalle feiert die katholische Kirchengemeinde den Fronleichnamsgottesdienst, dort steigt das Spielefest der TSG Ehlhalten, bei dem die Stadt Eppstein ihre erfolgreichen Sportlerinnen und Sportler ehrt. Dort entzündet die Jugendfeuerwehr das traditionelle Martinsfeuer, und zum Jahresende richten die Vereine den gemütlichen Weihnachtsmarkt aus, der längst zum Geheimtipp geworden ist.

Bei der 750-Jahr-Feier Ehlhaltens feierte man 1983 auf der Wiese an der Dattenbachhalle das erste Kohlemeilerfest, das später ins Silberbachtal verlegt wurde. Seit 2022 gibt es auf der Dorfwiese auch einen Bouleplatz. 2008 wurde die 775-Jahrfeier im Ortsmittelpunkt hinter der Dattenbachhalle gefeiert. 1977 wurde die Stadt Eppstein Träger der Dattenbachhalle und ist seitdem für die Unterhaltungskosten zuständig.

Zur Hilfe kommen auch die Ehlhaltener, die 2019 der Halle im Rahmen der Ehlhaltener Woche einen neuen Anstrich verpassten. Aktuell plant die Stadt Eppstein eine Erneuerung der Entlüftungsanlage, die auf die Flachdächer des Vorbaus gebaut werden soll. Bereits verbessert wurde die Raumakustik in der Halle und auch die Beleuchtung auf umweltschonende LED-Technik umgerüstet. Die Erneuerung der Heizung und die Renovierung des Ratskellers stehen ebenfalls an. Zudem wird für den Lagerraum ein Rolltor eingebaut.

„Es ist uns wichtig, diesen Ortsmittelpunkt mit all seinen Möglichkeiten zu erhalten“, sind sich Bürgermeister Alexander Simon und Ortsvorsteherin Martina Somolorz einig. „Die Dattenbachhalle und der neu gestaltete Ortskern sind für die Vereine und die traditionellen Feste von großer Bedeutung.“ Neu ist auch Dank der TSG Ehlhalten ein Reinigungsroboter, der neben der üblichen Reinigung der Anlagen für die Fußbodenpflege zuständig ist.EZ

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