Mühlenhaus an der Kita erinnert an die Historie der Embsmühle

Entwurf zur Freifläche Kita An der Embsmühle und Ausschnitt des Entwurfes.Plan: Stadt Eppstein

Entwurf zur Freifläche Kita An der Embsmühle und Ausschnitt des Entwurfes.Plan: Stadt Eppstein

Die Erschließungsarbeiten am Fußballplatz an der Embsmühle in Vockenhausen sind voraussichtlich im November abgeschlossen. Dort baut die Stadt wie berichtet eine neue Kinderbetreuungseinrichtung, ein Multifunktionsfeld und einen öffentlichen Parkplatz.

Aktuell werden Wasserleitung und Stromkabel in der Straße An der Embsmühle verlegt und anschließend die Gehwege erneuert. Auf Wunsch der Anwohner, so Bürgermeister Alexander Simon, werden die Gehwege bei dieser Gelegenheit auch verbreitert. Die neue Zufahrtsstraße auf dem Sportplatz wird zunächst als Baustraße fertiggestellt, weil dort bis zur Fertigstellung des Kindergartens noch Baufahrzeuge unterwegs sind. Erst danach wird sie endgültig ausgebaut.

Das neue Multifunktionsfeld ist ebenfalls fast fertig. In einem letzten Bauabschnitt werden ab September der Kunstrasenbelag eingebaut und die Wege gepflastert. Um den neuen Platz herum werden ein Grünstreifen angepflanzt und Bäume gesetzt. Je nach Witterung sollen diese Arbeiten im Oktober oder November abgeschlossen sein.

Der Magistrat hat nach Auswertung der Ausschreibungsergebnisse den Auftrag für den Bau des neuen Kindergartens erteilt. Das Gebäude wird in modularer Bauweise errichtet. Nur das Fundament des neuen zweiflügligen Gebäudes und der Mittelteil mit Eingang, Foyer, Aufzug und Treppenhaus werden in konventioneller Bauweise errichtet. Für die Module der beiden seitlichen Gebäudeteile gibt es, so die Bauabteilung der Stadt, einen hohen Vorfertigungsgrad. Die einzelnen Fertigteile werden mit einem Kran auf das Fundament aufgesetzt. Geplant ist derzeit, so Simon, dass zunächst das kleinere, rechte Modul installiert, dann der Mittelteil gebaut wird und als letzter Abschnitt das linke Modul errichtet wird. Die Stadt rechnet im Frühjahr oder Sommer 2025 mit der Anlieferung der Module.

In der nächsten Sitzungsrunde beschäftigen sich der Ortsbeirat Vockenhausen, der Ausschuss für Stadtentwicklung und Umwelt und die Stadtverordnetenversammlung mit den Vorschlägen für die Außenanlage. Für die Kinderbetreuungseinrichtung müssten Außenflächen mit getrennten Spielflächen für die unterschiedlichen Altersgruppen angelegt werden. Sämtliche Festsetzungen des Bebauungsplans, so der Bürgermeister, seien bei den Entwürfen beachtet worden.

Die Planung sieht auch Flächen vor für etwa 28 Parkplätze neben und vor der Kita sowie Fahrradabstellflächen – mehr als nach der Stellplatzsatzung hergestellt werden müssten, betont Simon, der zugleich Baudezernent ist. Die Spielflächen werden den geltenden Regeln entsprechend für die Gruppen unter und über drei Jahre getrennt. Bei der Ausstattung des Außengeländes soll die Historie des Gebietes als Mühlenstandort aufgenommen und angedeutet werden. So ist als Spielgerät auch ein Mühlenhaus geplant.

Weiterhin sind auf der hinteren Grünfläche des Areals, die sich in der Nachbarschaft zu den Wohnhäusern in der Straße An der Embsmühle befindet, Hochbeete und Hängematten vorgesehen. Mit den Nachbarn habe es dazu bereits vor der Detailplanung Kontakt gegeben, betont Simon. Weiterhin sind vor und seitlich des Gebäudes Schaukeln, Sandspielflächen und Flächen für mobile Spielgeräte vorgesehen. Die Planung ist mit dem künftigen Betreiber der Einrichtung abgestimmt. Die Kosten für den Abschluss der Außenflächen-Planung und die Ausführung werden aktuell auf rund 590 000 Euro geschätzt. bpa

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08. September 2024 - 16:07

Leserbrief

Leserbrief zu "Mühlenhaus an der Kita erinnert an die Historie der Embsmühle"

Ein "Mühlenhaus" für Kinder ist eine schöne Sache – eine funktionierende Mühle direkt nebenan wäre allerdings viel schöner.

Schade, dass die ehemaligen Bürgermeister Hofmann und Wolter die Embsmühle nie unterstützt haben bei den Bestrebungen, den Verfall des Mühlrades aufzuhalten. Dabei haben die Embsmühl-Bewohner nie Geld gefordert, sie forderten lediglich politische Unterstützung. Die wurde der Embsmühle aber immer versagt.

Als die Embsmühl-Bewohner am 1. Mai 1983 den Mühlgraben in Eigenleistung reaktiviert hatten und sich das Mühlrad wieder drehte, untersagte der damalige Bürgermeister Hofmann den Betrieb und forderte eine sofortige Stilllegung des Mühlgrabens.

Immer wieder versuchten die Embsmühl-Bewohner das Mühlrad zu reanimieren. Selbst die Vorleistung einer professionellen Planung zur Instandsetzung von Wehr und Mühlgraben durch ein angesehenes Planungsbüro, in Höhe von mehr als 5.000 Euro, hat nichts an der ablehnenden Haltung von Hofmanns Nachfolger Herrn Bürgermeister Wolter geändert.

Im Jahre 2011 haben wir Embsmüller das Projekt der Reanimierung des Mühlrades aufgegeben (siehe dazu EZ 23/2011).

Deswegen können die zukünftigen Kita-Kinder kein klapperndes Mühlrad bestaunen, sondern müssen sich mit der Attrappe eines Mühlenhauses zufrieden geben.



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