… als Kassierer der TSG Eppstein hat er zuletzt mit dazu beigetragen, dass der größte Sportverein schon bald mit dem Bau eines neuen Multifunktionsplatz beginnt, im Burgverein gab er den Vorsitz vor einigen Jahren an Ramon Olivella ab, bei den Burgschauspielern übernimmt er wieder eine der Hauptrollen bei der nächsten Festspielaufführung „Arsen und Spitzenhäubchen“, beim GCC liest der Fastnachter jedes Jahr als Besenmann der örtlichen und überörtlichen Politik die Leviten. Nun will der gelernte Bankkaufmann „nach fast 47 Jahren in Eppstein“, wie er selbst erstaunt im Gespräch mit der Eppsteiner Zeitung feststellt, in der Gemeinde Liederbach Bürgermeister werden und die Nachfolge von Eva Söllner antreten, die das Amt 2027 nach 18 Jahren abgibt. Der CDU-Vorstand der Gemeinde Liederbach hat vor wenigen Tagen den Eppsteiner als Kandidaten für die nächste Bürgermeisterwahl vorgeschlagen. Entschieden wird darüber voraussichtlich in der Mitgliederversammlung am 23. Juni.
Schon jetzt hat Büttner begonnen, sich in der Gemeinde vorzustellen. Beim Vatertagsfest der Liederbacher Feuerwehr am vergangenen Donnerstag habe er unzählige Hände geschüttelt und viele Menschen kennengelernt, erzählt Büttner, der sich diesmal recht gute Chancen ausrechnet, die Wahl zu gewinnen. Anders als bei seiner Kandidatur vor fünf Jahren in der Weinbaugemeinde Walluf im Rheingau-Taunus-Kreis, ist in Liederbach die CDU die stärkste Kraft.
Büttner war einige Jahre Kreistagsmitglied. Einige seiner Verbindungen in Liederbach reichen noch in seine Zeit bei der Jungen Union zurück. Vor allem aber will er die eineinhalb Jahre bis zur Bürgermeisterwahl nutzen, um die Menschen kennenzulernen: Nächstes Jahr will er beim Liederbacher „Wachtel-Run“ mitlaufen und sich nicht nur den Lokalpolitikern vorstellen, sondern auch in Vereinen und ehrenamtlichen Organisationen. Denn auch in Liederbach wolle er sich engagieren und das Leben vor Ort aktiv mitgestalten. Deshalb will er auch seinen Wohnsitz sobald wie möglich nach Liederbach verlegen und sich bei Rundgängen und geplanten Treffs auf ein Bier oder einen Wein mit den Menschen treffen.
Der Umzug sei für ihn selbstverständlich, sagt Büttner, der bei einer Vermögensverwaltung für Immobilien in Kriftel arbeitet: „Die Liederbacher wollen doch wissen, was ich kann und wie ich bin“, sagt Büttner, deshalb sei es nur konsequent, dass er seine Zelte demnächst in Eppstein abbreche. Auch wenn ihm das schwerfällt: Büttner lebt von Kindheit an in Eppstein und hat hier nicht nur Vereins- sondern auch familiäre Bindungen: Außer seinen Eltern lebt Tochter Charlotte mit ihrer Mutter in Eppstein. Seine neue Lebensgefährtin wohnt ohnehin mit ihrer achtjährigen Tochter und dem gemeinsamen dreijährigen Sohn im Hochtaunus-Kreis, trage aber seine Entscheidung mit.
Umgekehrt habe er die Liederbacher CDU-Freunde schon für die Burgschauspieler begeistert: Sie haben etliche Karten für die Festspielaufführung auf der Burg gekauft. Er mache zumindest kein Geheimnis daraus, dass er gern auf der Bühne stehe“, sagt Büttner lachend. Er wolle Menschen miteinander vernetzen und denke gern über Grenzen hinaus. Wichtig sei, dass man Menschen findet, mit denen man zusammenarbeiten kann und, so Büttner, „was am Ende für die Gemeinde herauskommt“. Vereine, sagt er auf seiner Internetseite dazu, seien der „Kitt für die örtliche Gemeinschaft“. Liederbach sei mit rund 8850 Einwohnern zwar deutlich kleiner als Eppstein, aber ähnlich strukturiert, allerdings mit nur zwei Ortsteilen statt fünf.
Das Gewerbe sei ihm wichtig, so beobachte er schon genau, was auf dem ehemaligen Coca-Cola-Gelände passiert. Windkraft sei in Liederbach kein Thema, Hochwasserschutz dafür schon. Noch gebe es keinen Gegenkandidaten, also mache er sich auch keine Gedanken darüber. Er bereite sich ohnehin auf einen Wahlkampf aus einem Guss vor – zunächst die Kommunalwahl, dann die Bürgermeisterwahl.
„Aber jetzt“, so Büttner, „sind erst mal die Burgfestspiele dran, das wird ein dolles Stück!“
bpa
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