Wolf Haas „Wackelkontakt“, gelesen von Erich Dambacher: Zwei Männer, zwei Leben – und zwei Bücher, die sich ineinander verheddern wie schlecht verlegte Stromkabel. Der eine: Franz Escher, Wiener Trauerredner, Spezialgebiet: gepflegte Abschiede mit literarischer Note. Der andere: Elio Russo, ehemaliger Mafioso, der sich mit Frau, Kind und Espressomaschine ins bürgerliche Leben retten will. Dazwischen: ein Wackelkontakt in der Steckdose – und einer in der Realität.
Denn Wackelkontakt ist kein Roman, der einfach von A nach B erzählt. Wolf Haas verschachtelt die Geschichten der beiden Männer so kunstvoll ineinander, dass man sich bald fragt, wer hier wen erfunden hat – oder gelesen. Mit allem, was Haas ausmacht: Sprachwitz, absurde Schleifen und diese österreichische Ironie, die immer ein wenig so tut, als wisse sie selbst nicht weiter.
Zwischen Krimi, Groteske und Identitätsspiel bietet dieses Buch keine einfache Lösung – aber dafür umso mehr Vergnügen an der Verwirrung. Man liest, man lacht, man blättert zurück.
Neugierig? In der Eppsteiner Bibliothek wartet Wackelkontakt schon auf Sie.
Wolf Haas, Wackelkontakt2025, 240 Seiten, Hanser Verlag
Kommentare