Stattliche Zustiftung dank Maronensuppe und beschwipstem Rind

Das Küchenteam: Sandra Rösner, Heike Ulmer (die Chefin!), Mechthild Röling, Ruth Rieger, Elke Retagne, Silvia Retzbach und Christina Nisch. Auf dem Foto fehlt Dorothea Lindenberg.Foto: B. Schuchard-Palmert

Das Küchenteam: Sandra Rösner, Heike Ulmer (die Chefin!), Mechthild Röling, Ruth Rieger, Elke Retagne, Silvia Retzbach und Christina Nisch. Auf dem Foto fehlt Dorothea Lindenberg.Foto: B. Schuchard-Palmert

Seit acht Jahren schon hilft Jonah Postweiler am Fundraisingabend der Emmaus-Stiftung im Service mit. Damals war der 22-Jährige noch Konfirmand. Inzwischen ist er im Team der „Dienstälteste“.

Wie die anderen vier, Bogdan Pushbar, Madleen Müller, Ben Lange und Florian Kaiser sind alle aus Eppstein. Gefestigt habe sich ihre Freundschaft in der gemeinsamen Zeit in der Babbelstubb, der ökumenischen Jugendgruppe der Emmausgemeinde, die sich jeden Montag um 18.30 Uhr abwechselnd in der Emmausgemeinde oder im katholischen Gemeindehaus trifft. „Ein offener Treff für alle Jugendlichen“, betont Postweiler. Einige, so Jonah Postweiler, kennen sich sogar schon aus dem Kindergarten oder der Grundschule. Die meisten wurden in der Emmausgemeinde konfirmiert, einige kamen über die Jugendgruppe der Gemeinde dazu. Inzwischen sind alle im Studium.

Wichtig ist ihnen, dass sie mit ihrer Hilfe beim Fundraisingabend die Gemeinde unterstützen. So haben sie zwischen den einzelnen Gängen auch nur wenig Zeit, Fragen zu beantworten: Schon ist das Tablett mit dem Rosé-Sekt wieder leer, den die Stiftung zur Begrüßung ausgeschenkt hat, und muss nachgefüllt werden. In der Küche wartet ein großer Servierwagen mit Amuse-Gueule – kleinen appetitlichen Dips aus roten Linsen mit Datteln und Walnüssen, Erbsenmus mit Cashewkernen und Minze, Kichererbsenhumus mit Paprika zu selbst gemachten Olivenöl-Crackern.

Tagelang bereiteten die Frauen der Gruppe „Frauen kochen in Emmaus“ ihre Speisenfolge vor, kauften frische Zutaten, möglichst saisonal und regional, bereiteten Vorspeisen vor und zum Nachtisch „Halbverfrorenes mit wärmenden Aromen“, sprich: Ein sahniges Parfait mit karamellisierten Nüssen. Das feine Maronensüppchen „mit süßen Geheimnissen“ zur Vorspeise verfeinerten die Frauen der Emmaus-Kochgruppe mit Portwein und Sahne. Als nächstes kommt ein Salat „aus 1001 Nacht“, eine leckere Mischung aus Fenchel, Orangen und Datteln aus der Küche, zum Höhepunkt des Menüs wird „beschwipstes Rind, weich gebettet“, in Rotwein geschmorte Rinderschulter auf Kartoffel-Püree aufgetragen.

Beim Entwurf der Menükarte und den Namen für die einzelnen Gänge habe sie eher auf den Wohlfühl-Charakter der Karte als auf die Lesbarkeit geachtet, spielt Grafikerin Dorothea Lindenberg augenzwinkernd auf das Motto des Abends „Wohlfühl-Küche“ an. Nicht nur die Schrift sieht ungewöhnlich aus, auch die Gerichte klingen geheimnisvoll.

Nur die zu jedem Gang korrespondierende Weinsorte vom Weingut Künstler aus Hochheim sind in klarer Schrift, jeweils mit Jahrgang angegeben, so kann beim Ausschank nichts verwechselt werden.

Alles in allem ein Geschmackserlebnis für die 44 Gäste. Bis zum letzten Tag gab es noch Anmeldungen, „so dass wir am Ende doch noch alle Plätze vergeben hatten“, freut sich Stiftungsvorsitzender Bernhard Retzbach am Fundraising-Abend. Dass die Emmaus-Stiftung in Zeiten von neuen Gemeindegrenzen eine wichtige Institution sei, um die Emmausgemeinde zu unterstützen, betont Jörg Ritter vom Stiftungsbeirat bei seiner Begrüßungsrede.

Die Gäste nahmen sich die Mahnung zu Herzen und spendeten großzügig, so dass nach Abzug der Kosten der Emmaus-Stiftung stattliche 11 000 Euro zugestiftet wurden.

Die Ausstellung „Wer bin ich? – Haltung zeigen in stürmischen Zeiten“ zu Leben und Wirken des Theologen und Widerstandskämpfers Dietrich Bonhoeffer, im Emmaus-Gemeindezentrum ist am Sonntag, 23. November, von 12 bis 14 Uhr geöffnet.bpa

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