Im November gibt es einen Generationswechsel in der Stiftung

Christina Cantzler und ihr Vorgänger Christian Weiser.Foto: Beate Schuchard-Palmert

Christina Cantzler und ihr Vorgänger Christian Weiser.Foto: Beate Schuchard-Palmert

Im November steht in der Bürgerstiftung ein Generationswechsel an. Bei der Stifterversammlung in der vorigen Woche teilte Stiftungsvorsitzende Christina Cantzler mit, nicht mehr erneut kandidieren zu wollen.

Als designierte Nachfolgerin stellte sie die Eppsteiner Ortsvorsteherin Eva Waitzendorfer-Braun vor, deren Mann Peter Braun bereits dem Beirat angehört.

Nach zwei Wahlperioden, also acht Jahren, sei für sie „höchste Zeit“, so die 65-Jährige, aufzuhören. Mit der 51-jährigen Eva Waitzendorfer-Braun übernehme die nächste Generation die Verantwortung. Sie werde den Vorstand als Beirätin weiter unterstützen. Bürgermeister Alexander Simon würdigte Cantzlers Stiftungsarbeit, die insgesamt schon 16 Jahre währt. Hinzu komme ihre Arbeit in der Stadtbücherei, als Elternbeirat in Burg- und Freiherr-vom-Stein-Schule: „Eine ehrenamtliche Karriere, die sich sehen lassen kann“, sagte Simon.

Eva Waitzendorfer-Braun erzählte am Rand der Stifterversammlung, dass ihr Kontakt zur Bürgerstiftung über die Weihnachtshilfe entstanden sei, für die sie seit zwei Jahren zusammen mit Martin Alberts Geld sammele. Dass sie sich neben dem politischen Engagement als CDU-Stadtverordnete, auch für die Stiftung einsetzen wolle, sei einfach zu erklären, sagte sie: Stiftungen und Ehrenamt seien zunehmend wichtiger, wenn die Stadt ihre freiwilligen Leistungen kürzen müsse.

In der Stifterversammlung wurden zunächst Christian Weiser, Kilian Dambacher und Therese Heidenreich wieder in den Beirat gewählt. In der konstituierenden Sitzung am 4. November, kooptieren sie die restlichen Beiratsmitglieder. Dem aktuellen Beirat gehören noch Sabine Bergold, Steffen Jurk und Peter Braun an. Als potenzielles neues Mitglied nahm der Niederjosbacher Christoph Striedter an der Stifterversammlung teil. „Bis zu neun Mitglieder können dem Beirat angehören“, sagte Cantzler und verriet, dass es weitere Interessenten gebe.

Der Beirat beruft dann den neuen Vorstand für die nächsten vier Jahre. Als Mitglied gesetzt ist lediglich kraft Amtes der Bürgermeister.

Thomas Giese betonte in seinem Rechenschaftsbericht, dass die Stiftung auch in den vergangenen Jahren ausschließlich auf ehrenamtlicher Arbeit beruhe. Sämtliche Spenden und Erlöse fließen in die Projekte der Stiftung.

Das Stiftungsvermögen hat sich von ursprünglich 123 000 Euro durch Zustiftungen auf 226 325 Euro erhöht. Zusammen mit Ergebnisrücklagen und Jahresüberschuss betrug das Eigenkapital 2024 knapp 342 300 Euro. Die Bilanzsumme liegt bei knapp 662 000 Euro. Darin enthalten ist auch der von Jürgen und Gertrud Löns gegründete „Eppstein Fonds zur Förderung bedürftiger Kinder und Jugendlicher“, dessen Jahresabschluss sich auf 325 856 Euro beläuft.

Der Eppstein Fonds hilft in Einzelfällen und zahlt beispielsweise bedürftigen Familien Zuschüsse für Klassenfahrten der Kinder oder Pauschalen am Schuljahresbeginn für Schulmaterial. Ein privates Stipendium von 500 Euro zur Studienhilfe ist angeführt sowie Nachhilfekosten für Kinder. Auch die Musikschule erhält Mittel, um begabte, aber mittellose Schüler zu unterstützen. Neben der Musikschule erhielt die neue Eppstein Farm, eine Naturschule für Kinder, eine Spende. Insgesamt wurden 6700 Euro aus dem Eppstein Fonds genommen.

Von der Bürgerstiftung gefördert wurden 2024 knapp 20 Projekte, darunter der Jugendpreis und das Bildhauersymposion des Kulturkreises mit je 1000 Euro.

Die größte Spendensumme mit 4540 Euro wurde für die Weihnachtshilfe für bedürftige Eppsteiner gesammelt, die von der Stadtkasse verteilt wird. Auch die Stadtbücherei wurde mit über 1000 Euro für neue Bücher unterstützt. Deutlich unter 1000 Euro blieben die Mittel für Lernmaterial fürs Sprach-Café oder den Hospizverein Horizonte, die Burgschauspieler, das E-Carsharing und für Autorenlesungen an Grundschulen – insgesamt 12 244 Euro.

Aber auch bei sozialen Initiativen stellt die Bürgerstiftung ihr Konto zur Verfügung. So flossen die 250 Euro für die Blumenfrau am Parkplatz unter der Bogenstützwand, als Entschädigung für einen Diebstahl der Kasse, auch über dieses Konto ebenso für die geplante Box für Sandspielzeug am Spielplatz in der Wooganlage.

Schatzmeister Thomas Giese fasste zusammen, dass die Bürgerstiftung im Schnitt 10 000 Euro für Projekte zur Verfügung habe. bpa

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