Zur ersten Führung am Dienstag vergangener Woche begrüßte sie eine Gruppe von Kindern aus der Ferienbetreuung der Comenius-Schule. Am Dienstag folgten ihr noch einmal etwa 20 Kinder auf ihrem Rundgang. Gleichzeitig erzählte Ritter Ulrich einer weiteren Gruppe von Kindern wie die Menschen im Mittelalter lebten und führte mit seiner nachgebauten Kastendrehleier vor, wie im 13. Jahrhundert Musik gemacht wurde.
Auf ihrem Weg durch die Burg erzählte von Saldern den Kindern die Gespenstergeschichte von der versteinerten Tanz-Gesellschaft. Im Museum ließ sie die Kinder zum geheimnisvollen Klang eines Theremins das allmähliche Erwachen der Tänzer pantomimisch darstellen.
Auf der Treppe zum Burg-Archiv im kleinen Burghof zwischen Sakristei, Juchhe und Mainzer Keller lauschten die Jungen und Mädchen gebannt, wie der kleine Emil seinen großen Freund Ian vor dem Zugriff des Teufels bewahren will.
Emil hat Angst, dass es Ian, der gerne dem Alkohol zuspricht und vor Jahren beim Handeln mit ausrangierten Grabsteinen erwischt worden war, genauso ergeht wie einst dem irischen Schmied Jack, den der Teufel in der Halloween-Nacht zu sich holen wollte.
Die gruselige Geschichte von „Jack O’Lantern“, wie er den Teufel zwei Mal ausgetrickst hat, am Ende weder im Himmel, noch in der Hölle aufgenommen wurde und als ruheloser Geist, ausgerüstet mit einer Rübenlaterne und zwei glühenden Kohlestückchen aus der Hölle umherwandern muss, hat die Märchenerzählerin in eine kindgerechte Geschichte um Freundschaft und Solidarität eingebettet, um der eigentlichen Legende ein wenig von ihrer Ausweglosigkeit zu nehmen. Während der Erzählung ermunterte von Saldern die Kinder mitzuheulen, wenn Emil und seine Mutter den Teufel mit Werwolfgeheul vertrieben.
Schließlich folgten die Kinder der Märchenerzählerin in die Kemenate, wo sie ihnen das Geheimnis des Knopfgespenstes verriet, das über Nacht alle Knöpfe aufisst, deren es habhaft wird. Der kleine Tobi machte sich auf die Suche und ließ die Gespenster mit Hilfe eines Salzstreuers sichtbar werden. Ganz nebenbei erfuhren die Kinder, dass Knöpfe früher vom Knopfmacher oder Knöpfler hergestellt wurden und sehr teuer sein konnten, beispielsweise wenn sie aus Gold, Silber oder Edelsteinen waren. Außerdem erklärte von Saldern den Kindern die Aufgaben eines Ritters. Denn Albine war in Alexandre Dumas Geschichte über „Die Erscheinung auf Schloss Eppstein“ zu ihren Lebzeiten die Gattin von Ritter Gottfried, bevor sie nach ihrem Tod zum ruhelosen Geist wurde.
Von Knöpfen, Geistern und historischen Berufsbildern
„Jack with the Lantern“, so von Saldern, war ein Schmied und fertigte außer Hufeisen und Messer auch Schwerter und Rüstungen.
Auch die Jugendarbeiterinnen der Stadt hat ten einige Ferienangebote vorbereitet. Dank der Spende des Lions Clubs waren Ausflüge und Workshops möglich. Das Night-Sports-Event in der Bienroth-Halle war trotz des Termins am Feiertag-Wochenende mit rund 20 Teilnehmern gut besucht, berichtet Jugendarbeiterin Vanessa Spörl. Bis 23 Uhr wurde gebolzt und geworfen. Manga-Zeichenkurs und Ausflug zum Kletterpark waren fast ausgebucht. Der Selbstverteidigungskurs wurde jedoch mangels Anmeldungen abgesagt, ebenso der zweite Ausflug für die älteren Jugendlichen zum Escape-Room in Frankfurt. Sie habe festgestellt, so Spörl, dass die Altersgruppe ab 14 Jahre schwierig zu motivieren sei. Diese Gruppe zu erreichen, werde Thema der Jugendarbeit in den kommenden Monaten sein. Denn auch die wöchentlichen Angebote im Jugendraum in Bremthal würden vor allem von jüngeren Mädchen und Jungen angenommen.
Das Bedrucken von T-Shirts mit einem Plotter, ein zusätzliches Angebot des Jugendbildungswerks MTK in den Herbstferien, sei super angekommen. Ein gutes Dutzend Kinder und Jugendliche bedruckte T-Shirts mit individuell am Computer entworfenen Motiven.
Angebote der Jugendarbeit
Aktuell bereitet die Jugendarbeit den nächsten Night-Sports-Abend am Samstag, 1. November, in der Bienroth-Halle vor. Wie immer gibt es zwei Zeitfenster, von 19 bis 21 Uhr für die Zehn- bis 14-Jährigen und von 21 bis 23 Uhr für Jugendliche ab 15 Jahre. Eltern sollen an die Einverständniserklärung für ihre minderjährigen Kinder denken.
Schon am Donnerstag, 30. Oktober, lädt die Jugendarbeit zum nächsten Spielenachmittag für Kinder ab zehn Jahre im Ratskeller der Dattenbachhalle in Ehlhalten ein. Auch der Jugendraum in Bremthal ist jeden Mittwoch von 15 bis 20 Uhr geöffnet.bpa
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