Während die ersten Kinder bereits die neuen Spielecken samt Spielzeug erkundeten, trafen die „Glückskekse“ aus dem Eppenhainer Weg, die erste Gruppe der über Dreijährigen, „Kindergarten, Kindergarten“ intonierend ein. Die Kinder der Hufeisen- und Glückspilz-Gruppen waren da auch schon mit ihren Betreuern auf dem Weg. In den kommenden Monaten wird eine vierte Gruppe, die „Schornsteinfeger“, gegründet. Platz ist im neuen Kindergarten für 100 Kita- und 36 Krippenkinder, sagte Oliver Wirfs, Geschäftsführer des Trägers Glückskinder GmbH.
Darüber hinaus gibt es einen Bewegungsraum mit Klettergerüsten für jede Altersgruppe. In den großzügigen Fluren laden kleine Sitzgruppen mit gepolsterten Stühlen zum Verweilen ein. Die Einrichtung kommt mit wenigen Farben aus: Naturholzmöbel, sandfarbene Fußböden, hellgraue Teppiche und weiße Wände. Nun ist es Aufgabe der Kinder Farbe in den Kita-Alltag zu bringen.
Die Zöglinge des Container-Kindergartens im Eppenhainer Weg waren am Morgen von ihren Eltern ein letztes Mal dorthin gebracht worden, um noch einige Spielsachen einzusammeln und Abschied zu nehmen. Danach machten sie sich zu Fuß auf den Weg zum neuen Domizil an der Embsmühle. Jedes Kind hatte eine kleine Kiste gepackt...
Mit dem Bollerwagen von der alten zur neuen Kita
…und in einen Bollerwagen verstaut, der zusammen mit den Kindern im neuen Domizil eintraf. Wegen der Baustelle kamen die Kinder über den Sportplatz und eine abgesteckte Gasse zum Eingang der Kita. Während innen Tische, Stühle, Sitzecken und Spielzeugregale auf die Kinder warteten und sogar die Kleidernischen im Flur für Schuhe, Mäntel, Matschhose und Kindergartenrucksack schon die Namen der neuen Bewohner trugen, fuhren vor dem Gebäude noch Bagger umher, wurden die künftigen Parkplätze angelegt und der Untergrund für zwei große Außenspielflächen vorbereitet.
Als die Eltern ihre Sprösslinge am Nachmittag vom neuen Kindergarten abholten, wurden sie von Kitaleiterin Silke Backes und Geschäftsführer Oliver Wirfs zu einem Sektumtrunk eingeladen.
Noch sind nicht alle Gruppenräume belegt: Die Glückskinder-Krippe für unter Dreijährige zieht mit zwei Gruppen ein, soll aber im Laufe der nächsten Monate auf drei Gruppen mit insgesamt 36 Kindern aufgestockt werden. Im Kindergarten-Flügel fehlt auch noch eine Gruppe. Die Wochen bis dahin nutzen auch die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen, um sich einzuleben. „Die Wege sind viel länger als bisher“, nennt Wirfs ein Beispiel. Hausmeister Marlon Engelhard habe sich bereits einen Servicewagen mit den wichtigsten Werkzeugen eingerichtet, den er im Haus immer mit sich führen könne, um doppelte Wege zu vermeiden.
Erste Stadträtin Sabine Bergold besichtigte die neue Einrichtung am Montagmorgen, bevor die Kinder einzogen, Bürgermeister Alexander Simon zog als Baudezernent Bilanz für die Bauzeit: In nur 280 Tagen wurde der knapp 8 Millionen Euro teure Kindergarten Embsmühle in Vockenhausen errichtet: Die Arbeiten fürs Fundament des Gebäudes wurden am 22. Januar begonnen mit Erdarbeiten für die Bodenplatte. Der offizielle erste Spatenstich fand am 7. März statt. Im Anschluss daran begannen die Hochbauarbeiten. Schon Ende März wurde der Mittelteil des Gebäudes in Holzständerbauweise errichtet.
In der Nacht zum 16. April wurden die ersten Module geliefert und in den frühen Morgenstunden eingebaut. Am 29. April feierte die Stadt Richtfest, keine acht Wochen nach dem ersten Spatenstich. Anschließend wurde mit dem Innenausbau begonnen. Im Oktober wurde das Gebäude eingerichtet und mit Möbeln ausgestattet. Am 29. Oktober erfolgte die Abnahme: Die Erlaubnis zum Betrieb eines Kindergartens wurde erteilt. Nun ist die Errichtung der Außenanlagen in vollem Gange.
Vom Baubeginn im Januar bis zur Baufertigstellung Ende Oktober sind nur 280 Tage vergangen. Der Kindergarten geht früher als ursprünglich vorgesehen, schon in der ersten Novemberwoche in Betrieb.
Auch für den Ausweichkindergarten mit 50 Kita-Plätzen im Eppenhainer Weg gibt es dem Vernehmen nach bereits eine weitere Verwendung. Geplant war, den Mietvertrag für den 2019 dort errichteten Container-Kindergarten zu kündigen und die Fertigbaumodule abholen zu lassen. Jetzt zeichnet sich eine andere Lösung ab: Voraussichtlich übernimmt der Main-Taunus-Kreis den Containerbau, um dorthin während der Erweiterung der Burg-Schule die Schulbetreuung auszulagern.
Der Erweiterungsbau für die Burg-Schule werde gerade entworfen und demnächst in den Kreisgremien vorgestellt, teilt der Kreis dazu mit. Im Rahmen der Schulerweiterung wird der alte Pavillon am Rand des Burg-Schulgeländes, der aktuell von der Schulbetreuung genutzt wird, abgerissen.bpa









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