Einschulung wird zum Event

Die Burg-Schule lud zur Einschulungsfeier in die Bienroth-Halle ein – Aufgeregt warteten die Kinder, bis ihr Name und ihre Klasse aufgerufen wurden.Foto: Beate Schuchard-Palmert

Die Burg-Schule lud zur Einschulungsfeier in die Bienroth-Halle ein – Aufgeregt warteten die Kinder, bis ihr Name und ihre Klasse aufgerufen wurden.Foto: Beate Schuchard-Palmert

An allen drei Eppsteiner Schulen begann am Dienstag der Unterricht für die neuen Schülerinnen und Schüler. Vor der Bienroth-Halle standen die wartenden Kinder und Eltern der Burg-Schule bis auf die Straße.

Drinnen wurde noch einmal der Auftritt von Schulchor und Flötengruppe geprobt, bevor sich die Tür für die 78 Jungen und Mädchen und vier bis fünf mal so viele Familienmitglieder und Freunde öffnete. „Wir sind so froh, dass uns die Freiherr-vom-Stein-Schule heute ihre Halle überlässt“, sagte Rektor Clemens Remsperger mit Blick auf die dicht gefüllten Sitzreihen auf der Tribüne. Diese Vereinbarung gebe es seit der Corona-Pandemie. Inzwischen hat die Einschulung fast schon Event-Charakter.

Die Freiherr-vom-Stein-Schule begrüßt ihre neuen Schülerinnen und Schüler traditionell mit einer Feier in der großen Aula: Dort wurden am Dienstag 120 Kinder mit einem ansprechenden Programm begrüßt, das die sechsten Klassen vorbereitet hatten, bevor sie ihren neuen Klassen zugeteilt wurden: zwei gymnasialen Klassen, zwei Realschulklassen und einer Hauptschulklasse. Die Siebtklässler begleiteten die Neulinge als deren Tutoren nach der Einschulung in ihre Klassenräume.

In der Bienroth-Halle verglich der Schulleiter den Schulanfang mit dem Beginn einer großen Reise „mit vielen aufregenden Erlebnissen“ und stellte den Jungen und Mädchen die Lehrerinnen der vier neuen ersten Klassen als ihre „Reiseleiterinnen“ vor.

Wie seit vielen Jahren üblich hatten die neuen Zweitklässler das Sockentheaterspiel zum Klassiker „Mana Mana“ aus der Muppet-Show einstudiert. Fasziniert beobachteten die Kinder jede Bewegung der Sockenhände vor schwarzem Hintergrund und vergaßen für einen kurzen Moment ihre Aufregung. Doch schon hieß es dem Aufruf zur Klasseneinteilung folgen.

Hausmeister Peter Ungeheuer stand immer bereit, wenn eines der Kinder nicht mit Ranzen und Schultüte klar kam und half, den Ranzen zu schultern. Für ihn sei das dieses Jahr die 30. Einschulung sagte er am Rand der Veranstaltung und sah zu, wie Leonie, Paul und Mattes, ebenso wie Hanna, Theresa, Ben und Jule zu den Klängen eines flotten Marsches mit ihren Klassenkameraden aus der Halle zogen, um ihren neuen Lehrerinnen auf dem Weg zu ihren Klassenräumen in der Burg-Schule zu folgen.

Um den Hals trugen sie als Erkennungszeichen ein Bild von ihrem Klassenmaskottchen: Elefant, Lama, Otter oder Eule. Einen herzlichen Applaus gab es auch für die neue Intensivklasse – ein gutes Dutzend Jungen und Mädchen lernen dort vor allem Sprachkenntnisse, um möglichst bald dem Regel-Unterricht folgen zu können.

Große Jahrgänge an allen drei Eppsteiner Schulen

Nach nur einer Schulstunde gab es schon ein Wiedersehen mit der Familie. Die wartete so lange im Untergeschoss der Burg-Schule, wo der Förderverein und die Zweitklässler ein Buffet mit Snacks und Erfrischungen aufgebaut hatten. Der Förderverein verkaufte Schul-T-Shirts und warb neue Mitstreiter für die Aktivitäten an der Schule. Denn auch der neue Grundschuljahrgang soll in zwei Jahren am schulumfassenden Zirkus-Projekt mitwirken.

Schulleiter Remsperger bereitet aktuell die geplante Schulerweiterung vor und fasste zusammen: „Wir brauchen mehr Räume, das Geld ist vom Kreis bewilligt, die Planung läuft.“ Nach der Erweiterung soll es wieder Fachräume für Musik, Werken und Computerunterricht geben. Und auch fürs Mittagessen soll die Schule eigene Räume erhalten. Aktuell nutzt die Schule im Rahmen des Ganztagspakts die Mensa der Gesamtschule mit. Immerhin nehmen rund 70 Prozent der 330 Grundschüler das Nachmittagsangebot wahr und bleiben zumindest zum Mittagessen und zu den Lernzeiten in der Schule. Der Anteil ist deutlich angestiegen. Das macht sich in der Betreuung bemerkbar, deren 2005 errichtetes Gebäude ebenfalls nicht für so viele Schüler ausgelegt ist. „Aktuell sind fast alle Jahrgänge vierzügig“, sagt Remsperger, „das zeigt uns: Die Erweiterung wird gebraucht“. Eigentlich ist die Burg-Schule für drei Klassen pro Jahrgang gebaut worden.

In der Comenius-Schule in Bremthal begann am Dienstag für 71 Jungen und Mädchen in drei neuen ersten Klassen die Schulzeit. Auch ihnen brachten die Lehrer ein Klassenmaskottchen mit, das erfahrungsgemäß bei der Orientierung in der neuen Umgebung hilft. So zogen nach der Einschulungsfeier Hunde-, Känguru- und Hummel-Klasse aus der Halle. Die Viertklässler sangen ein Begrüßungslied und standen beim Auszug Spalier. Als Patenklasse helfen sie den Neulingen durchs erste Jahr.

Nach den Herbstferien startet wieder das Lauf-Projekt. Bis dahin, hofft die Schulleitung, haben sich Laufgruppen gefunden und die Eltern mit den Kindern den Schulweg geübt. Dazu gibt es an der Schule einen Schulwegplan des Main-Taunus-Kreises.bpa

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