Das ist nicht ganz richtig, denn auf dem Wahlschein gibt es zwei Wahlmöglichkeiten: „Ja“ oder „Nein“ – die ausdrücken, wie man zum Kandidaten steht. Nur wenn 50 Prozent der abgegebenen Stimmen für Simon ausfallen, bleibt er im Amt. Gehen also vor allem die zur Wahl, die unzufrieden sind mit der bisherigen Politik, und bleiben die, die davon überzeugt sind, dass die Wahl eine klare Sache ist, zu Hause, dann könnte das Ergebnis peinlich sein für die, die aus Bequemlichkeit nicht gewählt haben.
Egal, wie die Wahl ausgeht: bei einer niedrigen Wahlbeteiligung gibt es kein repräsentatives Ergebnis. Repräsentative Wahlergebnisse sind aber die Voraussetzung für Demokratie. Denn eines ist klar: „Wenn Sie nicht wählen, werden nur die Stimmen der anderen gehört.“
Wer wählt, zeigt, dass er die Demokratie ernst nimmt und zollt zumindest all denen Respekt, die einst für dieses Recht gekämpft haben – und in vielen Ländern der Welt heute noch dafür kämpfen.
Bleiben wir vor Ort, in Eppstein. Wer am Sonntag wählen geht, auch bei nur einem Kandidaten, zeigt damit Wertschätzung für das Bürgermeisteramt, das, egal welcher politischen Couleur der Amtsinhaber ist und wie man zu seinen Entscheidungen steht, mit einer Menge Arbeit verbunden ist.
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