Dem widersprach jetzt der Kreisschülerrat. Nach intensiver Diskussion lehne der Kreisschülerrat den Antrag entschieden ab, sagte Kreisschulsprecher Marvin Schopf. Die Ablehnung richte sich nicht gegen die Werte, für die die schwarz-rot-goldene Fahne stehe. Diese Grundwerte, so Schopf und seine Mitstreiter, zeigten sich vor allem im täglichen Handeln, nicht allein durch Symbole. Ein Gesetz oder eine Anordnung zur Beflaggung von Schulen trage nicht dazu bei.
Der Schülerrat setze auf gelebte Demokratie im Schulalltag, also auf Räume für Beteiligung und Mitbestimmung, Projekte zur politischen Bildung, respektvolles Miteinander in Vielfalt. Eine verpflichtende Beflaggung leiste dazu keinen Beitrag, sie sei Symbolpolitik ohne inhaltliche Wirkung, betonte Schopf.
Die Probleme im Schulalltag müssten in der Schule selbst angegangen werden, nicht vor ihrem Eingang, heißt es in der Erklärung. Besser wäre es, Mittel für die psychische Gesundheit von Schülerinnen und Schülern bereitzustellen, zum Beispiel bei den Stellen für Schulsozialarbeit. Die Beteiligung an Schülervertretungen solle gefördert werden, in denen Schülerinnen und Schüler lernen, sich für Mitmenschen einzusetzen und Demokratie zu leben.
Die deutsche Flagge sei ein starkes Zeichen, so der Kreisschülerrat, ihr Sinn erfülle sich aber erst, „wenn wir die Werte dahinter im Unterricht, auf dem Schulhof und in der Gemeinschaft leben“, sagte Schopf und fügte hinzu: „Wir sagen Nein zur Beflaggung per Anordnung und Ja zu einer offenen Schulkultur, die jeden Tag zeigt, wofür Schwarz-Rot-Gold steht.“ Demokratie, Freiheit und Zusammenhalt dürften nicht auf eine Flagge reduziert werden, so der Kreisschülerrat, sondern brauche lebendige Pflege, kritisches Denken und gemeinsames Engagement. EZ
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