Da wurden Turnbeutel und Jacken deponiert, noch schnell etwas getrunken, bevor es an den Start ging. Auch 40 Klassenlehrer gingen an den Start. Wer nicht mitlaufen konnte, sicherte den Streckenrand ab, half an Versorgungsständen oder beim Zählen der Runden mit und feuerte die Läufer an.
Sechs Schulsanitäter liefen die Strecke ab und versorgten kleinere Blessuren. Violet und Jessica, beide aus dem Abschlussjahrgang der Realschule, hatten in ihrem Rucksack Pflaster und Verbandsmaterial für Schürfwunden und Kühlpacks für Insektenstiche dabei.
Die Mitglieder der Schülerzeitung wiesen sich mit großen Presse-Schildern aus und befragten Lehrer und Schüler für ihren Bericht auf der Internet-Seite der Schule. Die Arbeitsgruppe „Linse und Blende“ hielt das Ereignis mit Kamera und Drohne fest.
Schulleiter Christoph Krüger gab pünktlich um 9 Uhr das Startsignal. Sportlehrer Christoph Meiser, der das Spektakel zum zweiten Mal federführend organisierte, hatte alles im Blick und spornte kaum 13 Minuten später den Schüler an, der sich als erster seinen Stempel für die erste absolvierte Runde holte. Ungefähr drei Kilometer sei eine Runde lang. Die Jugendlichen können joggen, laufen oder spazieren gehen, müssen aber mindestens drei Runden zurücklegen und haben dafür drei volle Stunden Zeit, sagte Meiser und feuerte wenig später den gleichen Schüler an, der nach nur 26 Minuten seine zweite Runde hinter sich hatte. An den beiden Versorgungsständen hinter dem Ziel und entlang der Strecke reichten Helferinnen und Helfer Bananen und Wasser.
Er sei gespannt auf das Spendenergebnis, das diesmal ausschließlich von den Sponsoren der Schülerinnen und Schüler aufgebracht werde, sagte Meiser. Anders als beim vorigen Lauf hatten sich diesmal keine Großsponsoren gemeldet. 2022 wurde auch dank einiger Firmenspenden erstmals die Marke von 30 000 Euro an Spenden geknackt.
Stattdessen, so Meiser hätten die Schüler und Schülerinnen fleißig Unterstützer auf ihren Meldezetteln gesammelt und bei Freunden, Eltern, Großeltern und Nachbarn um einen Obolus gebeten. Mindestens 10 Cent pro Runde sollten sie geben. Das Ergebnis, so Meiser, stehe erst in einigen Wochen fest, wenn die Jugendlichen ihre Sponsorengelder eingesammelt haben.
Schüler laufen für Sepsis-Früherkennung
Diesmal geht ein Teil der Spendensumme aus dem Sponsorenlauf an zwei regionale Projekte: Das Projekt „MTK Sepsis Wissen“ zur Vermeidung und Früherkennung von Sepsis im Main-Taunus-Kreis sei das Hauptprojekt. Initiatorin Marion Pfeiffer aus Niederjosbach war selbst vorbeigekommen, um die Jugendlichen anzufeuern. Sie freue sich, dass ihre Initiative inzwischen auch in den Schulen bekannt sei und kam deshalb als Botschafterin des Projekts zum Start des Sponsorenlaufs. Sie machte deutlich, dass Sepsis, häufig als Blutvergiftung bezeichnet, jeden treffen könne, aber fast immer vermeidbar sei. Vor allem sei Sepsis wie Schlaganfall oder Herzinfarkt ein Notfall, der schnellst möglich behandelt werden müsse. „Es ist also wichtig, die Symptome einer Sepsis frühzeitig zu erkennen“, erklärte sie, warum sie sich so vehement für die Früherkennung einsetze.
Als zweites Hilfsprojekt will die Schule das Forstamt Königstein beim Aufforsten des Staatswalds entlang der Laufstrecke der Schule oberhalb des Wellbachtals unterstützen. Eine weitere kleine Summe wollen die Jugendlichen für eine Schule in Thailand spenden, zu der Lehrer Florian Gerth aus seiner Zeit als Lehrer in Thailand Kontakt hält. Diese Schule wurde vom jüngsten Hochwasser erfasst und soll Geld für den Wiederaufbau erhalten. Ein Teil des Geldes fließt in die Klassenkassen als Ansporn für die Jungen und Mädchen, sich für den Sponsorenlauf zu engagieren. bpa
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