Gegen Mehrbelastung: neues Betriebskonzept stößt auf Kritik

Flugzeug über Eppstein: hier beim Überflug von Burg Eppstein.
            Foto: Stadt Eppstein

Flugzeug über Eppstein: hier beim Überflug von Burg Eppstein.

Foto: Stadt Eppstein

Die Stadt Eppstein kritisiert das neue Betriebskonzept des Frankfurter Flughafens. Die Stadtverordneten haben in ihrer Sitzung Anfang Juli dazu einen gemeinsam mit dem Magistrat formulierten Antrag beschlossen.

Erst aus Medienberichten zum neuen Betriebskonzept des Frankfurter Flughafens hat die Stadt erfahren, dass insbesondere die Flugrouten über den Taunus stärker genutzt werden sollen. Diese öffentliche Vorstellung ohne Beteiligung der Fluglärmkommission am Flughafen und ohne vorherige Information und Beteiligung betroffener Kommunen und Landkreise werde missbilligt, heißt es im Antrag.

Ein neues Betriebskonzept soll der prognostizierten steigenden Zahl der Flugbewegungen Rechnung tragen: Darin ist eine Erhöhung auf 110 Bewegungen pro Stunde (von jetzt 104) vorgesehen. Das hätte zur Folge, dass mehr Flugzeuge nach Nordwesten in Richtung Taunus starten, weil künftig deutlich mehr Abflüge von der Centerbahn über diese Nordwest-Abflugrouten abgewickelt werden.

Bei diesen Starts sollen die Flugzeuge in einer engen Kurve in Richtung Taunus abdrehen. Den tatsächlichen Bedarf für eine solche Ausweitung haben die Planer bislang nicht nachgewiesen.

Ursprünglich sollten die direkten Abflugrouten in Richtung Nordwesten nur selten genutzt werden, weil es zu Konflikten mit der neuen Nordwest-Landebahn führte. Größere Sicherheitsabstände waren nötig.

Von der Ausweitung der genehmigten und bestehenden Flugrouten am Frankfurter Flughafen sind viele Taunusgemeinden betroffen. Auch das Stadtgebiet von Eppstein ist tangiert: Durch diese aktuell in Rede stehenden Änderungen ist eine Betroffenheit der Stadt, der öffentlichen Einrichtungen im Stadtgebiet und der Einwohnerinnen und Einwohner gegeben.

Diese negativen Ein- und Auswirkungen auf den Naturraum und die Lebensqualität der Menschen wolle die Stadt nicht hinnehmen, heißt es in dem gemeinsamen Beschluss. Sie fordert: Bei den Überlegungen zu Anpassungen der Flugrouten müssen insbesondere die Auswirkungen auf die Region sorgfältig geprüft werden. Zusätzliche Flugbewegungen über die bereits genehmigten und festgesetzten Bewegungen hinaus bedarf es nach Auffassung der Stadt Eppstein nicht. Deshalb sei auch vor dem Hintergrund des Lärmschutzes davon abzusehen.

Trotz der unbestrittenen Anerkennung des Nutzens und der Vorteile des nahegelegenen Flughafens, ist eine signifikante nachteilige Veränderung des Wohnumfeldes und damit der Wohnqualität nicht hinzunehmen, betonen die Vertreter der Stadt. Sie erwarten, dass eine zusätzliche Belastung des Stadtgebietes und der Taunusgemeinden mit neuen Flugbewegungen ausgeschlossen wird und die Fluglärmbelastung auf den Werten verbleibt, die aktuell genehmigt und festgesetzt sind.

Laut Beschluss werden die Veränderungen der Ausnutzung der planfestgestellten Flugrouten zum Nachteil Eppsteins und seiner Nachbargemeinden abgelehnt.EZ

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