Zwischenbericht zur „Zukunft Innenstadt“

Eine Bedachung für Gottfried- und Wernerplatz soll Veranstaltungen wetterunabhängig ermöglichen, damit die Menschen wie auf dem Foto bei Sonnenschain auch bei unsicherem Wetter in die Altstadt kommen.Foto: Julia Palmert

Die Stadt hatte sich erfolgreich für das Landesprogramm „Zukunft Innenstadt“ beworben. 315 000 Euro stehen für eine Aufwertung der Altstadt bereit. 250 000 Euro stammen aus Landesmitteln. Die Stadt stockte den Betrag um 65 000 Euro auf.

Jetzt zog Bürgermeister Alexander Simon eine erste Zwischenbilanz. In der nächsten Eppsteiner Ortsbeiratssitzung am Montag, 8. Mai, wird außerdem über einige Änderungen des bisherigen Konzepts beraten. So muss das zentrale Thema „Ein Dach für Eppstein“ vermutlich umgeplant werden, da die Denkmalbehörden für eine kleinere Lösung plädieren, dafür will die Stadt Spielplatz und Wooganlage zu einem Treffpunkt für Jung und Alt umgestalten.

Von den 25 000 Euro für kleinere Projekte und Maßnahmen wurden bislang 17 421 Euro abgerufen und Gastronomie, verschiedenen Vereine, Kirchengemeinden und Stiftungen und private Umbauten gefördert.

Wanderweg, Verkehrsgutachten und Generationen-Anlage

Für den geplanten Wanderweg „Eppstein jederzeit erleben – Stadtrundgang mit Lauschtour“ werden bis zu 30 000 Euro bereitgestellt. Um Konzept und Umsetzung kümmert sich, wie berichtet, eine ehrenamtliche Projektgruppe der Initiative „Eppstein lebt“. „Das Projekt ist fortgeschritten“, verrät der Bürgermeister. Die Wegeführung rund um und durch die Stadt sei inzwischen festgelegt. Entlang der Strecke wird es an mehreren Orten die Möglichkeit geben, sich Geschichten über Eppsteins Geschichte anzuhören.

Auch der Verkehr in der Altstadt wird wieder einmal diskutiert: Die Stadt erhofft sich Ideen und Lösungsvorschläge von einem externen Verkehrsgutachter. 40 000 Euro aus dem Zuschuss-Topf will sie sich die Begutachtung kosten lassen. Dabei sollen vor allem neue Parkraumkonzepte geprüft und gegebenenfalls innerstädtische Fahrbeziehungen geändert werden, um die Altstadt zu entlasten. Bis 2024 soll das Gutachten vorliegen.

In der Bewerbung für das Landesprogramm werden Wernerplatz und Gottfriedplatz als die beiden Herzmuskel der Altstadt bezeichnet. Für beide historischen Plätze soll eine einheitliche Überdachung mit einem großen, den Platz überspannenden Schirmsystem angeschafft werden, damit die Plätze auch unabhängig vom Wetter für Veranstaltungen genutzt werden können. Auch diese Idee stammt von der ehrenamtlichen Initiative „Eppstein lebt!“

In den vergangenen Monaten wurde die Konzeption mit der ehrenamtlichen Gruppe überarbeitet. Es fanden mehrere Gespräche der Stadt mit den Denkmalbehörden statt. Die Projektidee wurde konkret formuliert. Im Januar fand ein gemeinsamer Ortstermin auf dem Gottfriedplatz mit dem Landesamt für Denkmalpflege und der unteren Denkmalschutzbehörde des Kreises sowie der ehrenamtlichen Arbeitsgruppe und dem Bürgermeister statt.

Die Denkmalbehörden stellten weitere Anforderungen und baten um weitere Informationen, insbesondere hinsichtlich der bestehenden Sicht- und Blickachsen, die ihrer Ansicht nach auch durch eine lediglich temporäre Bedachung der beiden Plätze gestört würden.

Die ehrenamtliche Arbeitsgruppe recherchierte weiter und stellte fest, dass es vom heutigen Gottfriedplatz aus keine historische Sichtbeziehung zur Burg gab, weil dort bis in die 1970er Jahre Häuser standen, unter anderem die dreigeschossige Alte Schule.

Die Denkmalbehörden erkennen in ihrer Stellungnahme das Engagement der Gruppe an, befürworten das vorgeschlagene Projekt jedoch nicht. Dennoch signalisierten sie Kompromissbereitschaft: So heißt es in ihrer Stellungnahme: „Schirme sind grundsätzlich vorstellbar, jedoch nicht in der geplanten Größe und im vorgesehenen Ausmaß. Wir müssen daher leider mitteilen, dass für die vorgestellte Variante eine Zustimmung nicht in Aussicht gestellt werden kann. Die städtebauliche, räumliche Wirkung der ehemaligen Gebäude an diesem Standort wird durch die geplanten Schirme nicht wiederaufgenommen. Diese wirken vielmehr als neuzeitlicher Fremdkörper und fügen sich nicht in die Platzbebauung ein.“ Aus denkmalschutzrechtlicher Sicht sollten sich Schirme mit Material, Farbigkeit, Größe und Lage dem Platz und seiner umgebenden Bebauung unterordnen und nur dezent wirken.

Darauf zielt auch der nun von der Stadt vorgelegte Beschlussvorschlag ab. Demnach sollen 100 000 Euro weiterhin für das Projekt bereitgestellt werden. Aus Sicht der Denkmalbehörden ist das Aufstellen von hochwertigen Markt- oder Großschirmen in dezenter Farbigkeit oder auch ein Zelt-Baukastensystem eine gute Lösung.

Mit den übrigen Zuschussmitteln soll das Projekt „Spielplatz Woog und Wooganlage – generationenübergreifender Burgblick“ unterstützt werden. Der beliebte Spielplatz in der Woog an der Rossertstraße liegt am Fuße der Burg. Der Spielplatz soll vergrößert und um einen Bewegungsparcours für alle Generationen ergänzt werden. Fünf Doppel-Liegebänke sollen in der Wooganlage so ausgerichtet werden, dass Ruhesuchende die Aussicht auf die Nordseite der Burg genießen können.

Ortsvorsteherin Eva Waitzendorfer-Braun hatte eine Umfrage erarbeitet und kam ins Gespräch mit Kindern, Eltern und Großeltern. Nun sollen die Eppsteiner an einer zeitgemäßen Konzeption mitarbeiten. Das Projekt soll mit einem Betrag von bis zu 85 000 Euro gefördert werden. Die Neugestaltung des Spielplatzes in der Woog darf bis zu 60 000 Euro kosten, der Kauf von Bänken oder ähnlichen Objekten sowie die Anlage eines neuen Stichweges bis zu 25 000 Euro. EZ

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