Im Gepäck hatte IHK Vize-Präsident Oliver Schwebel wieder Papiertüten und Servietten mit dem auffallenden Heimatshoppen-Logo.
Dass es beim Einkauf vor Ort nicht nur um den Supermarkt geht, stellte der IHK-Vertreter bei seinem Besuch in Niederjosbach schnell fest. Denn dort gibt es weder Supermarkt noch Bäckerei – dafür ein inzwischen mehrfach ausgezeichnetes Landgasthaus, den „Kastanienhof“. Das Erfolgsrezept der Wirtsleute Thomas und Ute Will scheint aufzugehen: Sie kochen mit regionalen Produkten und bringen mit Apfelwein oder Apfelsecco auch Heimisches ins Glas. Alten hessischen Gerichten hauchen sie neues Leben ein. So wird aus einer Bohnen-Erbsen-Frikadelle aus Großmutters Kochbuch auf der Speisekarte eine hessische Falafel – „weil sich das besser verkauft“, sagt Will.
Überhaupt gibt es etliche vegetarische Gerichte, wie sie schon vor 100 Jahren gekocht wurden: Deftiges aus Kartoffeln, Kohlrabi oder Rote Bete, verfeinert mit Kräutern und Gewürzen. Die Grüne Soße wird im Kastanienhof gehackt und nicht im Mixer püriert – „Allerdings servieren wir die oberhessische Variante mit Dill“, sagt Will; ein Zugeständnis an seine Heimat im Licher Land. Etwa 95 Prozent der Zutaten stammen laut Will aus der Region: „Wir legen Wert darauf, dass unsere Ware so wenig Kilometer wie möglich transportiert wird.“ Ehefrau Ute ergänzt: „Olivenöl gibt es in Hessen nicht, dafür sehr gutes Rapsöl, das wir verwenden.“
Die beiden haben sich der Nachhaltigkeits-Charta verpflichtet und wurden schon zum zweiten Mal als eines der besten Dorfgasthäuser Hessens ausgezeichnet.
Aus Eppstein sind beim Heimatshoppen-Stopp in der Burgstadt Vertreter der Stadt sowie der IHH-Vorsitzende Markus Rösmann und Schriftführerin Regina Martin vertreten. Beide werben als selbstständige Unternehmer für den Standort Eppstein. Rösmann stellt in seinen Veranstaltungsräumen Percuma und Botanical zur Verfügung, was häufig fehlt: Platz und Infrastruktur für große Zusammenkünfte, Firmenevents und private Festlichkeiten. Martin von Göttnauers Farbenwelt organisiert federführend den Weihnachtsmarkt und das Weinfest.
Bei der Lebensmittelversorgung setzt sich auch die Stadt ein. Zuletzt scheiterte ein Vorstoß des Bürgermeisters, in Niederjosbach und Ehlhalten Selbstbedienungscontainer aufzustellen. Stattdessen stellt die Stadt in beiden Stadtteilen demnächst Regiomaten auf.
Ein wenig besser sieht die Versorgung mit Lebensmitteln in Bremthal aus, wo es noch einen Lebensmittelmarkt und einen Bäcker gibt. In Vockenhausen sichern ein Discounter, ein Metzger und ein Bäcker die Versorgung, in Eppstein der größte ortsansässige Lebensmittelmarkt und ein weiterer Discounter sowie ein kleiner Frischemarkt mit Mittagessen und Partyservice in der Altstadt. Hinzu kommen im Stadtgebiet zwei Apotheken, zwei Tankstellen mit Zusatzangeboten, ein Kiosk mit Poststation, Wein- und Getränkehandel, ein Werksverkauf für Nüsse sowie einige Läden mit Angeboten von Blumen über Kleidung bis hin zu Schreibwaren und Bücher. bpa
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