Zwischen Aufbruch und NS-Vergangenheit

Beate Rösler liest aus „Eddas Aufbruch“. Foto: Veranstalter

Beate Rösler liest aus „Eddas Aufbruch“. Foto: Veranstalter

Zusammen mit der Musik der 1960er Jahre, die Gitarristin Claudia Brendler aus Kronberg in Medleys mit Songs der Beatles, Steppenwolf und Rolling Stones zum Leben erweckte, war die Lesung von Beate Rösler aus ihrem neuen Buch „Eddas Aufbruch“

„sehr schön und eine runde Sache“, fasste Besucherin Dorothea Lindenberg aus Bremthal nach der Veranstaltung in der evangelischen Emmausgemeinde zusammen.

Beate Rösler, Jahrgang 1968, arbeitete viele Jahre als Deutschlehrerin am Goethe-Institut in Frankfurt. In der Stadt am Main hat sie ihren neuen Roman angesiedelt – mit einigen Abstechern nach Berlin und nach Paris. Er führt die Leser in die Zeit der Studentendemonstrationen und die 1968er Bewegung. Die junge Edda begehrt gegen ihre Eltern auf, vor allem gegen deren Mauer aus Schweigen. Sie will wissen, auf welcher Seite ihre Eltern während der Zeit des Nationalsozialismus wirklich standen.

Für die Lesung im Gemeindezentrum hat die Autorin drei Abschnitte ausgewählt. Rösler begann mit dem Anfang des Buches, der Edda mitten in die Demo in Berlin geraten lässt, bis hin zum Schuss auf Benno Ohnesorg.

Dann folgte eine Szene in Paris, als Edda mit Marcel anbandelt und dieser mit ihr nichts zu tun haben will, weil sie Deutsche ist. Auch die Mai-Studentenunruhen von 1968 in Paris lässt Rösler ihre Protagonistin miterleben, zunächst nur als Beobachterin von dem Haus aus, in dem sie wohnt.

Der letzte Abschnitt ihrer Lesung führte die Zuhörer in Eddas Heimat, nach Frankfurt, wo Edda mit Marcel in der Praxis des Vaters nach Briefen ihres Vaters aus der Zeit des Nationalsozialismus sucht, vor allem aus seiner Zeit als Militärarzt. Sie will sich Klarheit über mögliche Verstrickungen ihres Vaters mit dem Nationalsozialistischen Terror verschaffen.

Jedes Mal, wenn es spannend wurde, verwies die Autorin auf ihr Buch – mit Erfolg: Der Büchertisch war am Ende fast leergeräumt. Gut 40 Besucherinnen und Besucher folgten der Einladung zur Lesung. In der Pause gab es Wein und Häppchen – darunter auch, sehr zur Freude von Moderatorin Christiane Mayer, Hawaiitoast, eine legendäre Spezialität der 1970er Jahre. Nach dem Ende der Lesung signierte die Autorin noch etliche Bücher, während die Besucher sich angeregt über das Buch und die Zeitgeschichte unterhielten. EZ

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