Sandberg hieß damals noch Bletz und fand nach mehreren Anläufen Gehör bei der damaligen Schulleiterin Christine Schreck, die den Schulgarten schließlich genehmigte. Auch als der Garten wegen der Schulerweiterung 2008 an die oberste Grundstücksgrenze des Schulgeländes verlegt werden musste, halfen Sandberg und Alberts mit. Gemeinsam legten sie die Kräuterspirale und die ersten Gemüsebeete an.
Seit einigen Jahren schon leitet Biologie-Lehrerin Dorothea Temeschinko den Schulgarten. Dank Alberts Initiativen wurden Spenden eingeworben: Für einen stabilen Zaun, ein Gartenhaus mit Regenwasserablauf, ein Gewächshaus, Bienenstöcke und jede Menge Bäume auf der großen Wiese oberhalb der Freiherr-vom-Stein-Schule. Als nächste größere Aktion ist der Abriss des alten Gartenhäuschens und das Aufstellen eines kleinen Containers für Gartengeräte und Utensilien geplant.
Einige der Bäume, so Temeschinko, seien von der Burg-Schule gepflanzt worden und begleiteten gewissermaßen die Grundschulkinder durch ihre Zeit auf der Gesamtschule. Bislang, so Alberts, haben die jungen Bäume die Trockenheit überlebt. Seine designierten Nachfolger, Steffen Dittmer und der Eppsteiner BUND-Vorsitzende, Klaus Stephan, haben weitere, hitzeverträgliche und bienenfreundliche Bäume gepflanzt und bewässern die empfindlichen Obstbäume, „damit sie endlich richtig wachsen können“, sagt Stephan.
Dittmar, der wie Alberts als Honorarkraft der Schule im Schulgarten hilft, ist Imker und unterstützt Temeschinko künftig bei den schuleigenen Bienenstöcken. Der Honig sei inzwischen eine wichtige Einnahmequelle für die AG. 2023 habe man 40 Kilogramm Honig geerntet und beim Sommerfest verkauft. Dieses Jahr sei die Ernte wegen des nassen Frühjahrs mit 25 Kilogramm deutlich kleiner ausgefallen.
Im Schulgarten selbst erhält Temeschinko seit einigen Jahren Unterstützung von der Gemüse-Ackerdemie, einem gemeinnützigen Verein, der mit seinen Bildungsprogrammen für Kindergärten, Tagesstätten und Schulen in ganz Deutschland aktiv ist, damit möglichst viele Kinder und Jugendliche selbst erfahren können wie Gemüse angebaut wird und vor allem, wie gut selbst angebautes Gemüse schmeckt.
„Von den Profis der Ackerdemie haben wir schon viele wertvolle Tipps erhalten“, sagt Temeschinko. Zum Beispiel, welche Pflanzen überhaupt eine Chance haben, auf dem trockenen und steinigen Boden der sogenannten „Jägeräcker“ zu wachsen und wie wichtig das richtige Hacken und Mulchen sei, um das Wasser im Boden des Hanges zu halten. Sie bedankte sich bei der 20-Jahr-Feier auch bei den anderen ehrenamtlichen Helfern im Schulgarten. Sie unterstützen sie bei der wöchentlichen Gartenarbeit und helfen ihr beim Anleiten von bis zu 15 Kindern im Garten.
Martin Alberts erhielt zum Dank für seinen Einsatz seit 20 Jahren eine selbst gebaute Gartenbank und vom stellvertretenden Schulleiter Andre Roselt eine Flasche Wein aus einer der letzten Chargen, die noch bei der inzwischen eingestellten Reihe Kleinkunst beim Freiherrn ausgeschenkt wurden. bpa
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