Franz Josef Kranz prägte Eppsteins Politik

Franz Josef und Roswitha Kranz. Der Alt-Eppsteiner feierte am Sonntag seinen 90. Geburtstag.Foto: Beate Schuchard-Palmert

Über 30 Jahre lang prägte Franz Josef Kranz das politische Geschehen in Eppstein. Noch länger engagierte er sich in der katholischen Kirche und in verschiedenen Gremien. Am Sonntag feierte Kranz seinen 90. Geburtstag mit Ehefrau Roswitha, den Kindern und Enkeln, Freunden und Verwandten.

„Es war ein wunderschöner Tag“, erzählt der Jubilar, „vor allem weil wir seit über drei Jahren zum ersten Mal wieder so ein großes Familientreffen gefeiert haben.“ Auch aus der Politik kam die nachfolgende Generation, um dem Ehrenvorsitzenden zu gratulieren: Der CDU-Vorsitzende und Landtagsabgeordnete Christian Heinz, Bürgermeister Alexander Simon und Ortsvorsteherin Eva Waitzendorfer-Braun.

In seine Zeit als Fraktionsvorsitzender der CDU von 1961 bis 1993 fielen wichtige politische Entscheidungen: Als junger Familienvater setzte sich Kranz damals für den Bau der sogenannten Mittelpunktschule auf der Grenze zwischen Eppstein und Vockenhausen ein – die heutige Freiherr-vom-Stein-Schule. Außerdem schmiedete er ein Bündnis mit der FWG, um 1968 dem auswärtigen Bürgermeisterkandidaten Richard Hofmann ins Amt zu verhelfen. Der politische Newcomer gewann mit einer Stimme Mehrheit gegen den favorisierten Eppsteiner SPD-Kandidaten. Hofmann blieb 32 Jahre im Amt, Kranz war viele Jahre Spitzenkandidat der CDU bei den Kommunalwahlen, die seitdem, auch nach der Gebietsreform 1977, bei jeder Wahl in Eppstein als stärkste Kraft hervorging.

Als „Strippenzieher“ in der CDU wurde Kranz deshalb scherzhaft von Parteifreunden bezeichnet, die Eppsteiner Zeitung nannte ihn einmal ein „politisches Schwergewicht“.

Der gebürtige Höchster war beruflich Geschäftsführer der Pensionskasse der früheren Hoechst AG und gehört seit 1954 der CDU an.

1959 heiratete er Ehefrau Roswitha und zog nach Eppstein, wo er sich ebenfalls sofort ehrenamtlich engagierte. Neben seinem politischen Engagement war er in der katholischen Kirche, in der Caritas und bei der Kolping-Familie aktiv. Zum Beispiel setzte er sich 2003 als Vorsitzender des Pfarrgemeinderats für die umfassende Sanierung der 1903 errichteten Laurentius-Kirche ein und gehört zu den Mitbegründern des Vereins Umoja, der eine Gemeinde in Tanzania unterstützt. Für sein soziales Engagement erhielt Kranz 1991 das Bundesverdienstkreuz am Bande.

Inzwischen hat Sohn Thomas den Platz seines Vaters im Vorstand von Umoja übernommen. Er wohnt, wie Mitinitiator Pater Senguo nicht mehr in Eppstein, was dazu führte, dass Umoja in Eppstein kaum noch aktiv ist. bpa

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