Während die Kenner schnell ein gemütliches Plätzchen zwischen Karussell, Schießbude, Süßigkeiten- und Getränkewagen ergattert hatten, eröffneten im ebenfalls schon gut besetzten Festzelt Ortsvorsteher Guido Ernst und die aktiven Kerbemädchen und -burschen mit altbekanntem Ritual offiziell die Festtage der Kerbegesellschaft Amor. Dabei lobte der Alt-Kerbeborsch auch gleich zu Beginn die junge Truppe für ihren Einsatz beim Aufbau und den Vorbereitungen für die Breendeler Kerb.
Vier Tage mit abwechslungsreichem Programm zur Feier der Schutzheiligen Margareta hatte der Vorstand mit seiner Vorsitzenden Jennifer Morgenstern auf die Beine gestellt, und bewies damit aufs Neue, wie sehr Bremthal die Tradition der Kirchweih lebt. Dabei ließen sich alle Beteiligten weder von den Kapriolen des Wettergottes, noch von den neuen städtischen Auflagen rund um die Sicherheit der Veranstaltung aus dem Konzept bringen.
Schon zum Eröffnungs-Partyabend, mit der inzwischen etablierten Band „Nite Live“, waren zahlreiche Gäste nach Bremthal gekommen, darunter viele Mitglieder benachbarter Kerbevereine. Ab Samstag, nach dem erfolgreichen Stellen des Kerbebaums, hatte dann Schlackes Anton Fink ein wachsames Auge auf das Geschehen, fest verzurrt in schwindelnder Höhe vis-à-vis des Kirchturms von St. Margareta. Dort fand am Samstagabend der traditionelle Festgottesdienst statt, bevor im Anschluss wieder ausgelassen gefeiert wurde. Diesmal heizte die Partyband „Kriftler 3stigkeit“ den trinkfesten Gästen ein.
Der Kerbetermin fiel in diesem Jahr mitten in die Sommerferien und reduzierte nicht nur die Gästezahl. Zeitgleich hatte die aktuelle Erntezeit zum Bedauern der Veranstalter auch Auswirkungen auf den traditionellen Umzug, es fehlten helfende Hände und zugstarke Traktoren, so dass alles etwas kleiner ausfallen musste. Zu geteilten Reaktionen führte zudem das neue Sicherheitskonzept der Stadt. Auch wenn durchaus Verständnis für die Sperrung größerer Zufahrten bestand, sehe man, dass andernorts viele Umzüge mit deutlich weniger Auflagen belegt würden. In Bremthal jedenfalls wurde in diesem Jahr nur eine deutlich kürzere Strecke genehmigt, die nicht durch das Wohngebiet Am Roth führte.
Ungeachtet dieser Einschränkungen führte Opa Nass in Begleitung seiner begeisterten Enkel den Umzug mit seinem kleinen Traktor an. Ihm folgte klangstark die Egerländer Blaskapelle aus Vockenhausen und danach eine stimmungsvolle Mischung verschiedener Wagen und Laufgruppen. Mit dabei waren Aktive und Alt-Mitglieder der KG Amor und der befreundeten Kerbegesellschaften aus Igstadt, Auringen, Schneidhain, Ehlhalten, Oberjosbach und Wildsachsen, Mitglieder der SG Bremthal, des Gesangvereins Liederkranz und der Feuerwehren aus Bremthal und Niederjosbach. So hatten die Zuschauer entlang der Strecke bei strahlendem Sonnenschein ihren Spaß. Zahlreiche Anwohner versorgten Teilnehmende, Gäste und Nachbarschaft mit Speisen und Getränken. Für die zahlreiche Unterstützung durch Anrainer, Gönner und befreundete Vereine, insbesondere auch für die Unterstützung der freiwilligen Helfer bei der zeitweisen Sperrung der Straßen, bedankte sich Jennifer Morgenstern ausdrücklich.
An allen Tagen drehte sich das Karussell auf dem Kerbeplatz; zur Freude vieler Kinder spendierte die Kerbegesellschaft 100 Freikarten und farbenfrohe Buden lockten die junge Kundschaft an. Axel Baumeister feierte mit seinem kulinarischen Angebot in diesem Jahr ein besonderes Jubiläum, dankbar ehrten die Bremthaler den „Imbisskönig“ für 25 Jahre Teilnahme an ihrer Kerb.
Auch in diesem Jahr stand am letzten Tag der gemütliche Frühschoppen und am Abend eine Verlosung auf dem Plan, dafür konnte die Kerbegesellschaft im Vorfeld zahlreiche neue Spender gewinnen und dank der vielen attraktiven Preise waren alle Lose schnell ausverkauft. Die Spannung wurde dann am Montagabend noch größer, denn ein heftiger Gewitterregen verzögerte die Ziehung der Gewinnzahlen, und schließlich wurde auch Anton Fink dadurch verspätet zu Grabe getragen und standesgemäß beim Flennes beweint.
Insgesamt zeigten sich die Organisatoren der Kirchweih dennoch zufrieden, denn alles verlief friedlich und ohne Zwischenfälle. Besonders stolz waren sie auf das „Breendeler Stöffche“, das Aushängeschild der Kerbegesellschaft Amor. Der Äppler wurde von den Gästen genossen, das Keltern vergangenes Jahr hatte sich gelohnt.
Und der Vorstand blickt sofort wieder nach vorne: Die ersten Ideen fürs nächste Jahr, vor allem aber für das Jubiläum 2028, reifen in den Köpfen, während die Früchte für die kommende Apfellese bereits an den Bäumen reifen. Wer im Herbst den Ertrag seiner Bäume fürs nächste Stöffchen zur Verfügung stellen mag, meldet sich gerne bei der Kerbegesellschaft Amor, die auch das Pflücken übernimmt, denn Kerbemädchen und -jungs haben gezeigt, dass sie anpacken können. um
Eine Woche später, am vergangenen Wochenende, feierte die Feuerwehr in Vockenhausen Kerb. Der große Rummelplatz, Live-Musik im Festzelt und die gute Bewirtung der Feuerwehrleute und ihrer Helfer lockten viele Besucher auf den Platz vor dem Rathaus. Am Montagabend endete das Spektakel mit dem beliebten Höhenfeuerwerk.EZ
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