Schon beim Eintreten empfängt einen ein Klanggemisch aus fröhlichem Lachen, dem Klacken von Airhockey-Pucks und dem gedämpften Stimmengewirr junger Menschen, die den Raum mit Leben füllen.
Die Einrichtung ist bunt, einladend, in einer Ecke sitzen zwei Mädchen vertieft ins Airhockeyspiel. Nicht weit entfernt blättert ein weiteres Mädchen konzentriert in einem Buch. Für jeden gibt es hier Platz: für Stille wie für Trubel, für Gemeinschaft wie für Rückzug. Zwei weitere Jugendliche lassen Karten über den Tisch fliegen, während sich im Kreativraum eine kleine Gruppe um einen Basteltisch schart.
Im Mittelpunkt der ersten Ferienaktivität der Eppsteiner Jugendarbeit steht ein „Gemeinsames Kunstwerk“. Karen Beckwermert, Werkstudentin bei der mobilen Jugendarbeit in Eppstein, und Kollegin Alina Richter beschreiben das Konzept für ein kontinuierlich wachsendes Werk: Jedes Kind, das den Jugendraum besucht, hinterlässt dort seinen Fingerabdruck, ein kleines Kunstwerk oder seinen Namen. So entsteht allmählich ein lebendiges, buntes Zeugnis der Vielfalt und Verbundenheit aller Besucher.
Sophia und Annie waren an diesem Nachmittag mit Begeisterung und Liebe zum Detail am Werk. Sie gestalteten einen Schriftzug „Jugendraum Bremthal“, in dem sich lokale Bezüge und persönliche Assoziationen widerspiegeln: Im „B“ verbirgt sich der Kopf des Bremthaler Bären. Das „a“ ziert eine Pizza, eine Hommage an die Pizzeria, die unter dem Jugendraum liegt und deren Einfluss auf das Freizeitgeschehen nicht zu übersehen ist. Und das „L“ formt sich zur Karotte, inspiriert vom Spitznamen der Bremthaler.
Als i-Tüpfelchen ergänzten Sophia und Annie ihr Kunstwerk noch um eine farbenfrohe Blumenranke, die eine Ecke der Leinwand ziert. Kaum war das Werk vollendet, mussten die beiden eiligst ihren Bus nach Hause erwischen – ein Zeichen dafür, wie eng getaktet der Alltag junger Menschen manchmal ist, und dass trotzdem Zeit bleibt für Gemeinsamkeit und kreative Entfaltung.
Später am Nachmittag treffen noch weitere Jugendliche ein, die sich ebenfalls eifrig mit bunten Farben verewigen. Für viele ist das eine kleine Geste mit großer Wirkung: „Es fühlt sich an, als wäre ich jetzt ein Teil vom Ganzen“, sagt eine Teilnehmerin. Im Kreativraum trocknen derweil noch zwei andere Kunstwerke, die gleich zu Beginn der Kunstaktion entstanden sind, gestaltet mit Strukturpaste und Spachteln. Auch dabei arbeiteten die Jugendlichen Hand in Hand, ließen ihrer Fantasie freien Lauf und schufen Oberflächen, die nun aushärten, bevor sie in der kommenden Woche farbenfroh bemalt werden.
Die Angebote im Jugendraum Bremthal sind vielfältig und orientieren sich an den Wünschen und Bedürfnissen der Jugendlichen. Ob kreative Workshops, sportliche Turniere oder gemütliche Spieleabende – die Möglichkeiten sind so vielfältig wie die Besucher.
Die Ferienaktionen, bei denen eine Voranmeldung erforderlich ist, sind laut Karen Beckwermert fast vollständig ausgebucht. Aber auch spontane Aktivitäten kommen nicht zu kurz und sind, wie man an diesem Tag sieht, gefragt. So lädt der frisch in einer Ehrenamtsaktion von Süwag-Mitarbeitern gestrichene Küchenbereich zu gemeinsamen Kochaktionen ein. Dabei entstehen nicht nur köstliche Gerichte, sondern auch neue Freundschaften. Gemeinsames Essen verbindet und hilft Barrieren abzubauen. Außerdem ist noch viel Platz für bunte Fingerabdrücke auf dem gemeinsamen Kunstwerk.
Der offene Treff im Jugendraum Bremthal bietet während der Ferien unterschiedliche Aktionen an, zum Beispiel eine Schnitzeljagd am 23. Juli und Handlettering am Donnerstag, 24. Juli. Am Dienstag, 29. Juli, wird mit Naturfarben gebatikt und am Mittwoch 6. August, Pizza gebacken, am 13. August werden Sommerdrinks gemixt. Das gesamte Sommerferienprogramm samt der Ausflüge mit Anmeldungen ist online unter eppstein.de einzusehen.ccl
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