Gerade ist er von der WM im japanischen Fukuoka zurückgekehrt – vier WM-Titel und eine Vize-Weltmeisterschaft im Gepäck. Zu den Masters-Weltmeisterschaften für Schwimmer aller Altersklassen zwischen 25 und 99 Jahren reisten rund 7000 Teilnehmer aus über 80 Ländern an. Deutschland stellte mit 424 Teilnehmern nach Japan, USA und Australien die viertgrößte Mannschaft. Die Weltmeisterschaft fand in den gleichen Hallen statt, in denen sich zuvor die Aktiven zu ihrer WM getroffen hatten.
Über 200 Meter Rücken, 400 Lagen, 200 Lagen und 400 Freistil holte sich der Bremthaler, der für den SCW Eschborn startet, jeweils den Weltmeistertitel in seiner Altersklasse. Über 200 Meter Brust wurde es die Silbermedaille. Beim Rückenschwimmen, das er erst auf den letzten Metern gewann, verbesserte Gruner auch seine persönliche Bestzeit auf 2:16,57 Minuten und stellte einen neuen Europarekord auf. Damit erfüllte er sich gleich beim ersten Start einen Traum, auf den er seit vielen Jahren hingearbeitet habe. Bei den 400 Meter Lagen reichte es mit 4:54,49 Minuten auch für einen deutschen Rekord, ebenso bei 200 Meter Lagen mit 2:14,71 Minuten. Über 200 Meter Brust wurde er mit 2:36,51 Zweiter. Zum Abschluss siegte er bei 400 Meter Freistil in 4:24,32 Minuten und stellte den dritten deutschen Rekord auf.
Nach dem ersten WM-Titel sei die Anspannung von ihm abgefallen, verriet der Sportler, der Rest, so Gruner, „war einfach eine unwahrscheinliche emotionale Zugabe für mich und meine zwei Mädels“. Gruner reiste zusammen mit Ehefrau Tanja und Tochter Sina nach Japan und nutzte die freie Zeit zwischen den Wettbewerben, um Fukuoka und die Umgebung zu besichtigen oder am Stadtstrand bei den Freiwasser-Weltmeisterschaften vorbeizuschauen. Auf der Rückreise machte die Familie einen Stopp in der Metropole Hongkong.
Japan sei auf jeden Fall eine Reise wert, betont Gruner. Er habe die Japaner als sehr freundliche, bescheidene und hilfsbereite Gastgeber kennengelernt. Die Veranstaltung sei hervorragend organisiert worden. Selbst die Auswirkungen eines vorbeiziehenden Taifuns seien besonnen gemanagt worden: „Alle Teilnehmer wurden über eine App informiert“, sagt Gruner. Ehefrau Tanja und die 15-jährige Sina verfolgten sämtliche Wettbewerbe, an denen Frank Gruner teilnahm, von der Tribüne aus und wechselten sich bei den Video-Aufnahmen ab, die Gruner in seinem Blog gib-schub.de veröffentlicht hat. Aber auch die FINA, der Dachverband aller nationalen Schwimmverbände, hat etliche Wettkämpfe übertragen und ins Internet gestellt. bpa
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