Jetzt können Wanderer wieder die wunderbare Fernsicht über den Taunus und die Rhein-Main-Ebene genießen – bei gutem Wetter reicht die Sicht bis zum Odenwald.
Im Wald bei Bad Camberg gibt es seit einigen Wochen einen Baumwipfelpfad. Erbauer und Betreiber ist das Unternehmen Forest Adventures aus Viernheim, das bereits vier Kletterwälder betreibt. Der neue Baumwipfelpfad hat laut Geschäftsführer Thomas Spindler rund fünf Millionen Euro gekostet, und ist eine Spezialkonstruktion. Wege, Plattformen, Geländer und Türme sind aus heimischer Fichte und wetterbeständigerem Douglasienholz gezimmert. Metallschuhe, Stützen und Seile aus Stahl in Betonfundamenten stabilisieren den Weg in schwindelerregender Höhe. Noch bis November ist er regulär geöffnet und bietet auf einem 800 Meter langen Rundweg entlang der Kronen von Buchen, Eichen und Fichten eine völlig neue Perspektive aufs Blätterdach der Bäume. Der Weg führt über Treppen und Rampen und ist am höchsten Punkt, einem Aussichtsturm im Zentrum der Anlage, 31 Meter hoch.
Von einem Parkplatz an der L 3031 aus, führt ein kurzer Fußweg zum Eingang des Wipfelpfades mit der Adresse Am Vorderwald 1, Bad Camberg. Weitere Informationen über Eintrittspreise und Öffnungszeiten bietet die Internetseite baumwipfelweg-bad-camberg.de.
Nach zwei Vorgängerbauten in Holz, hat die Stadt Kelkheim vor gut drei Jahren entschieden, dass der neue, inzwischen vierte Atzelbergturm eine Stahlkonstruktion erhalten solle. Schon der ursprüngliche Turm aus der Gründerzeit, den der Fabrikant Philipp Maul für seine Ehefrau Luise errichten ließ, war aus Stahl. Die Stahlfachwerkkonstruktion wurde 1976 wegen Baufälligkeit abgerissen. 1980 wurde ein neuer Holzfachwerkturm errichtet. Er brannte 2008 nieder. Nach vielen Diskussionen wurde der Turm 2012 wieder in Holzbauweise errichtet. Im Juli 2017 brannte der Turm erneut ab. Beide Brände wurden vorsätzlich gelegt.
Gut ein Jahr später entschied die Stadt Kelkheim, den Turm wieder aufzubauen, diesmal allerdings als feuerfeste Stahlkonstruktion. 2020 wurde der Entwurf genehmigt: eine runde Stahlkonstruktion, die auf einem Dreibein ruht, deren Stahlstützen wiederum durch diagonale Streben miteinander verbunden sind. Bei der Neukonstruktion habe sich der Architekt an das klassische Konzept für Aussichtstürme in der Gründerzeit orientiert – allerdings in moderner, vollverschweißter Stahlrohrbauweise.
Daraus ergibt sich eine Spindeltreppe. Mit einer Breite von 1,10 Meter wendeln sich die Stufen um eine Spindel im Zentrum der Treppe über fünf Ebenen hinauf in die Spitze. Das Stahlnetz, das die Hülle bildet, nimmt den Handlauf auf. Auf den fünf Ebenen können Besucher verschnaufen oder einander ausweichen, die unterste Ebene liegt bei sechs Meter, die oberste an der Spitze ist 27 Meter hoch und bietet über die Baumkronen hinweg eine spektakuläre Aussicht.
Rund 600 000 Euro hat der neue Turm gekostet, davon übernahm die Versicherung 280 000 Euro.bpa
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