Schunkeln oder Tusch mit Mephisto und „Katzekohlestibbelin“

Martina Smolorz führte temperamentvoll durch das Programm.Foto: Sabrina Reulecke

Martina Smolorz führte temperamentvoll durch das Programm.Foto: Sabrina Reulecke

Die „Fastnacht unterm Katzenbalken“ in Ehlhalten wird schon seit 25 Jahren gefeiert – bisher immer am Fastnachtssamstag. Aus organisatorischen Gründen wurde sie in diesem Jahr eine Woche vorverlegt.

Die Organisatoren Lucia und Albert Kretschmer vom Ortsausschuss St. Michael sorgten mit ihren zahlreichen Helferinnen und Helfern für eine gemütliche Partyatmosphäre im ersten Stock der Pfarrscheune. Bunte Ballons und Lampions zierten nicht nur den berühmten Katzenbalken in der Mitte des Raumes.

Im Erdgeschoss wurden die zumeist kostümierten Karnevalisten von Heidi Reinhardt und Lucia Kretschmer mit einem Getränk nach Wahl begrüßt. Für die Musik im Saal verantwortlich war dieses Jahr erstmals als DJ Nils Schwadtke aus Ehlhalten. Die anfänglichen Probleme mit dem Ton bekam er schnell in den Griff. Moderatorin und Ortsvorsteherin Martina Smolorz begrüßte die Narren als „Ehlhäller Kätzje“ mit einem dreifachen Helau und einem Prosit auf die Gemütlichkeit. Auf dem Programm standen Büttenreden, Schunkelrunden und Musik zum Mitmachen. Es gab kaum eine Rede an diesem Abend, in der es nicht um den darauffolgenden Wahlsonntag ging.

Pastoral-Referent Enrico Wagner von der Pfarrerei St. Elisabeth feierte sein Debüt als Büttenredner und brachte den Besuchern nahe, dass es durchaus Freude macht, weltliche Lieder wie „Probier’s mal mit Gemütlichkeit“ als Kirchenlied zu singen und umgekehrt. Der Eppsteiner Erich Dambacher, der wieder in seiner Rolle als „Mephisto“ in die Bütt stieg, tritt seit stolzen 46 Jahren als Büttenredner auf und seit 25 Jahren bei der Sitzung „unterm Katzenbalken“ in der Pfarrscheune. Damit das Publikum auch richtig agierte, hielt er abwechselnd während seiner Rede zur Pointe die Schilder „Tusch“ oder „Ojojoj“ hoch.

Teuflisch humorvolle Ideen fanden Platz in seiner Bütt. Eindrucksvoll erklärte er, warum Comicente Donald Duck seiner Ansicht nach der geeignete Präsident für die USA und Deutschland absolut „ausgemerkelt“ sei. Auch die Lokalpolitik verschonte er nicht. So wünschte er sich den Ehlhaltener Ortsbeirat als neue Berliner Regierung und der anwesende Bürgermeister Simon kassierte den Titel des größten Steuerknechts der Eppsteiner Geschichte.

Nicola Sasse, Burgschauspielerin aus Ehlhalten, kokettierte in ihren Vorträgen gekonnt mit den Tücken des Alltags, wenn man erst die 50 oder 60 Jahre überschritten habe. Martina Smolorz erinnerte sich als „Katzekohlestibbelin“ an Ehlhalten, wie es früher war: „Unser kleines Örtche konnt früher verkrafte zwei Lädcher und ganze vier Wertschafte, heut freu mir uns übber des Pizza-Bistro und bald über den Regiomat sowieso. Statt „heile, heile Gänsje“ sang sie mit dem Publikum: „Schwarzer, schwarzer Meiler, im Silbern stehst du gut.“ Und: „Der Meiler der ist geiler, wenn er qualme dut.“

Alle Redner, der Bürgermeister, Pater Anto und alle Helfer erhielten an diesem Abend den Katzenbalken-Orden zum 25. Jubiläum. Dazwischen wurde immer wieder geschunkelt, getanzt und auch gesungen. Der Eintritt war frei. Der Ortsausschuss Ehlhalten sorgte auch für sehr moderate Preise an der Theke. Als Imbiss gab es Leberkäse mit Brötchen oder Kartoffelsalat, Spundekäs und frische Laugenbretzel. sr

Weitere Artikelbilder:

Kommentare

Der Inhalt dieses Feldes wird nicht öffentlich zugänglich angezeigt.
Sicherheitsprüfung
Diese Frage hat den Zweck zu testen, ob Sie ein menschlicher Benutzer sind und um automatisierten Spam vorzubeugen.
7 + 0 =
Lösen Sie diese einfache mathematische Aufgabe und geben das Ergebnis ein. z.B. Geben Sie für 1+3 eine 4 ein.


X