Handgeschriebene Traumbriefe auch aus Eppstein

Die prämierten Schülerinnen und Schüler und die Teilnehmer der Feierstunde vor dem Museum Wiesbaden.Bildnachweis: Stiftung Handschrift / Paul Müller

Die Stiftung Handschrift aus Wiesbaden lud Hessische Schülerinnen und Schüler zum fünften Schreibwettbewerb ein. Teilnehmen durften alle 6. und 7. Klassen und sämtliche Schulformen. Thema des Schreibwettbewerbs war „Träume“.

Die Stiftung freute sich über rund 9500 handschriftlich verfasste Briefe, die im Frühjahr bei der Stiftung eingingen. Von 100 Briefen, die nun für die Veröffentlichung in einem hochwertigen Buch ausgewählt wurden, stammen zwei von Schülerinnen der Eppsteiner Freiherr-vom-Stein-Schule: die 14-jährige Yara Al-Khlil und die 13 Jahre alte Carla Hipp fielen mit ihren handgeschriebenen Briefen der Jury auf und wurden zur Preisverleihung mit Kultusminister Alexander Lorz ins Museum Wiesbaden eingeladen.

Die Schülerinnen und Schüler der 6. und 7. Klassen sämtlicher Schulformen waren aufgefordert, frei über ihre Träume zu schreiben. Gefragt wurde beispielsweise nach dem größten Traum, den Traumorten oder dem Traumtag. Das facettenreiche Thema bot den Kindern und Jugendlichen viele Möglichkeiten, kreativ zu werden. Die Inhalte der Briefe reichten von fantasievoll und poetisch über reflektiert und gesellschaftskritisch bis nahezu philosophisch anmutend.

Die Freiherr-vom-Stein-Schule hat sich zum ersten Mal an dem Wettbewerb beteiligt. Mitgemacht haben die 17 Schülerinnen und Schüler der Hauptschulklasse 5/6 mit ihrem Lehrer Alexander Kayser und die G7b von Deutschlehrerin Annika Ferschke. Insgesamt 40 Briefe aus Eppstein gingen beim Wettbewerb ein. Dabei sei es um viel mehr als nur ums „Schönschreiben“ gegangen, sagt Lehrerin Ferschke. „Alle haben sich große Mühe beim Thema ,Traum’ gegeben“, sagt sie.

Die Stiftung stellte sogar extra Briefpapier und Umschläge zur Verfügung. Die meisten Schüler und Schülerinnen, so Ferschke, waren begeistert von dem Thema. Es wurde viel diskutiert und über Traumtage, Traumurlaube oder den Traumberuf nachgedacht. Eine Schülerin habe an ihre verstorbene Mutter geschrieben, etliche wandten sich an ihr „Zukunfts-Ich“. Die Briefe wurden erst vorformuliert und dann ordentlich auf das dafür vorgesehene Briefpapier übertragen.

Yara und Carla waren beeindruckt von der Feier im Museum Wiesbaden und schilderten ihre Eindrücke in der Klasse. Beide erhielten als Präsent ein edel gebundenes Buch mit Faksimile der 100 Originalhandschriften, darunter auch ihre beiden Briefe, und ein weiteres Buch für die Schulbibliothek.

Wirklich jede Handschrift sei einzigartig, stellt Ferschke fest, wobei einige tatsächlich herausragen. So habe Carla Hipp eine sehr bemerkenswerte, klare Handschrift. Yara las den Mitschülern aus ihrem Brief vor. Sie schrieb über ihren Traum, Ärztin zu werden und beschäftigte sich auch mit Krankheit und Tod. Lehrerin Ferschke hat festgestellt, dass die Handschrift auch in beliebten Online-Portalen Thema sei. So gebe es Videos mit Tipps „wie verziere ich eine Überschrift“, aber auch zur eigenen Handschrift. „Das Thema ist bei den Jugendlichen, nicht nur bei den Mädchen, angesagt“, hat sie beobachtet.

Die Stiftung Handschrift verfolgt das Ziel, gemeinsam mit den Schulen für die Schülerinnen und Schüler Schreibanlässe außerhalb des Unterrichts zu schaffen, die das Schreiben mit der Hand und die damit verbundenen Vorteile in den Fokus rücken. Sie unterstützt Schülerinnen und Schüler dabei, eine flüssige und lesbare Handschrift zu entwickeln, die ihnen helfen kann, mehr Spaß am Schreiben mit der Hand zu haben.

Gleichzeitig soll den Jugendlichen bewusst werden, wie wichtig die Beherrschung der eigenen Handschrift auch für einen guten Schulabschluss ist.

Die Stiftung hat neben dem jährlichen Schreibwettbewerb das Projekt Schreibpatinnen und -paten initiiert, die bereits in Grundschulen als Tutoren das Schreiben mit der Hand üben. Die Stiftung Handschrift arbeitet eng mit dem hessischen Kultusministerium zusammen. Weitere Infos: stiftunghandschrift.de.EZ

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