Die besten Apfelweine nehmen an der Hessenmeisterschaft teil

Nur die Jury wusste, welcher Apfelwein gerade verkostet wird. Die Besucher verließen sich auf Nase und Geschmacksnerven.Fotos: Jonas Schönian

Apfelwein ist in der Region seit Jahrhunderten Tradition, so gibt es ihn in Frankfurt etwa seit dem 17. Jahrhundert. Eine relativ junge Tradition haben dagegen die Wettbewerbe im „Äbbelwoikeltern“, bei dem verschiedene Produzenten ihre Weine verkosten und bewerten lassen.

Dazu muss man noch nicht einmal weit fahren – so gab es am vergangenen Samstag nach mehrjähriger Pause den 13. Apfelweinwettbewerb im Vereinssaal Niederjosbach. Zum ersten Mal qualifizierte sich der Sieger mit seinem „Stöffche“ für die Hessische Meisterschaft in Oberursel.

Um 18 Uhr konnten die ersten Gäste die 15 ausgestellten Sorten nacheinander verkosten und ihre Favoriten wählen. Die verschiedenen Weine, welche aus Niederjosbach, Medenbach, Igstadt und Strinz-Margarethä kamen, wurden vom Veranstalter – dem Niederjosbacher Obst- und Gartenbauverein – kurz vor der Veranstaltung in die bekannten, luftdichten Apfelweinpakete umgefüllt, sodass von außen nicht ersichtlich war, welcher Wein auf welchen Produzenten zurückzuführen ist. Zusätzlich wurden die Boxen noch einmal vertauscht, sodass bis zum Entscheid niemand wusste, welcher Wein in welcher Box ist.

Jeder der Testkandidaten bekam zu Beginn der Veranstaltung einen Notizzettel, um sich Anmerkungen zu notieren, sowie fünf Kunststoffchips, die in blickdichte Bewertungsbecher neben den jeweiligen Apfelweinen aufgeteilt werden konnten – wahlweise auf fünf Sorten oder auch mehrere Chips für eine Sorte.

Die Stimmung bei den rund 35 Besuchern der Veranstaltung war bestens, die Diskussionen über die Vor- und Nachteile der Apfelweine motiviert und sogar die Frankfurter Apfelweinkönigin Larissa I. kam zu Besuch. Allerdings hing doch einen Schatten über dem Tag: Es war der Todestag des 2020 tödlich verunglückten Ersten Vorsitzenden Pit Jungels, zu dessen Ehren direkt zu Beginn der Veranstaltung ein gemeinsamer Schluck des geliebten „Äbbelwois“ genommen wurde.

„Pit fehlt uns, wir haben ihn alle sehr geschätzt“, so die zweite Vorsitzende Jessica Dörr. „Wir freuen uns aber über jede Besucherin und jeden Besucher und auch darüber, dass die langjährigen Mitglieder nach wie vor teilnehmen – trotz der Coronapause“, führte sie fort. Auch die Besucher freuten sich über die Veranstaltung und die Qualität der Weine. So sagte Markus Becker aus Breithardt: „Es ist immer wieder cool, man kann mit jedem reden und die Weine sind alle auf einem ähnlich hohen Niveau. Klar gibt es einige Sorten, die mir weniger geschmeckt haben, aber die meisten liegen eng beieinander.“ Becker fügte noch hinzu, dass allein die Reihenfolge der Verkostung bereits die Favoriten verschieben könne, da sie auf erstaunlich ähnlichem Niveau lägen.

Ähnlich lautete auch das Urteil von Edwin Heinz und Helmut Gräber aus Niederjosbach, die selbst als Aussteller oder Vater eines Ausstellers vor Ort waren: „Im Schnitt sind alle sehr gut, nur wenige Ausreißer nach oben oder unten.“

Gegen 21 Uhr war es soweit. Die Podiumsplätze wurden vergeben und die Gewinne – jeweils ein Siegerbembel, sowie für den Erstplatzierten die Teilnahme an der Hessenmeisterschaft – wurden vergeben. Den ersten Platz belegte die Hohenastheimer Keltergemeinschaft aus Medenbach mit 28 Punkten, zweiter wurde Bernd Scheliga aus Strinz-Margarethä mit 25 Punkten, der dritte Platz ging an Heiko Lendle aus Igstadt mit 24 Punkten.

Dabei gab es nun eine Besonderheit: Die beiden Erstplatzierten waren bereits als Teilnehmer für die Hessische Meisterschaft in Oberursel eingetragen, somit ging die Teilnahme an den Dritten, Heiko Lendle.

Vorstandsmitglied Jan Morgenstern übernahm das Schlusswort und bedankte sich im Namen des Obst- und Gartenbauvereins bei allen Helfern und Gästen. Besonders gefreut habe sich der Verein über den Besuch der Frankfurter Apfelweinkönigin.js

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