Als erste erhielten die beiden Gymnasialklassen und die Schülerinnen und Schüler der Pusch-Klasse – Praxis und Schule – den Rat „Ob gut oder schlecht, wer weiß das schon“, von Schulleiter Christoph Krüger mit auf den Weg und den Tipp, es sei besser, keine vorschnellen Bewertungen vorzunehmen, denn man wisse vorher nie, wozu auch manch Missgeschick nützen könne.
Die Klassenlehrer erinnerten sich in ihren Abschiedsworten an viele schöne Erlebnisse beim gemeinsamen Kochen oder Klettern, auf Ausflügen und Klassenfahrten. Kreativität, Humor und Ehrgeiz bescheinigte einer seinen Schülerinnen und Schülern, die andere meinte anerkennend: „Ihr seid die sportlichste Klasse, die ich je hatte“, und wünschte sich eine Oberstufe für Eppstein, damit sie sich nicht von ihren Schülern verabschieden müsse.
Auch die Klassensprecher erinnerten sich an ihre Schulzeit in der Gesamtschule, zum Beispiel an die Corona-Pandemie und ihre Folgen: „Wer hätte vorher gedacht, dass man sich mal nach Präsenzunterricht sehnen würde“, wunderte sich Felicia aus der G10a und ein anderer Schüler sprach von der Freiherr-vom-Stein-Schule als Komfortzone, „die wir nun verlassen – um neue, hoffentlich genauso schöne Erfahrungen zu machen“.
Klassenlehrer Christoph Züchner lobte den Jahrgang für seinen Einsatz gegen Rassismus. Die Schülervertretung, zu denen auch die beiden Schulsprecher Mark Voigt, G10b, und Anna Mensing, G10a, gehören, hielt bei der jüngsten Demo Anfang des Jahres in Vockenhausen einen flammenden Appell für Vielfalt und Toleranz. Liv Webers aus der G10b wurde zusammen mit Mitschüler Mark Voigt vom Förderverein der Schule für soziales Engagement geehrt. Liv zeigte darüber hinaus Einsatz im Kreisschülerrat.
Mit einem Notenschnitt von jeweils 1,0 waren Liv Webers und Anna Mensing Jahrgangsbeste. Nur um wenige Zehntel-Punkte schlechter folgte mit 1,08 Tessa Rösmann aus der G10a, die auch für ihr soziales Engagement ausgezeichnet wurde.
Bei den Realschulklassen erhielt Finnja Schwenker aus der R10a die Traumnote 1,0, in der R10b sind Jessica Allko und Ellen Schuster mit jeweils 1,5 Klassenbeste. Für soziales Engagement ausgezeichnet wurden Egzon Koncel und Luke Loran aus der R10a und Lilli-Marie Busse aus der R10b.
An diesem Tag wurde auch die erste Pusch-Klasse an der Freiherr-vom-Stein-Schule verabschiedet, in der Jugendliche mit Lern- und Leistungsrückständen gezielt gefördert werden. Ein Dutzend Schülerinnen und Schüler haben ihr Ziel erreicht und nahmen am Freitag ihr Abschlusszeugnis entgegen. Den besten Abschluss machte Nisanur Samur mit der Durchschnittsnote 1,4. Armita Mohamadi wurde für ihr soziales Engagement ausgezeichnet. Den besten Hauptschulabschluss machten Thalia Azzous und Emely Schlitt mit jeweils 1,4. Ayscha Magid wurde von ihren Mitschülern für die Auszeichnung für soziales Engagement vorgeschlagen.
Von den 33 Hauptschülern erreichten 27 einen Qualifizierenden Hauptschulabschluss, zwei Jugendliche gingen ohne Abschluss von der Schule. Fünf Jugendliche absolvieren ein zehntes Hauptschuljahr, 13 besuchen die Berufsfachschule zum Übergang in eine Ausbildung. Immerhin ein Drittel beginnen mit dem Hauptschulabschluss eine Ausbildung. Von den 50 Realschülerinnen und Realschülern haben 40 Prozent einen Ausbildungsplatz angenommen – „eine ungewöhnlich hohe Zahl“, stellte Zweigleiter André Roselt beim Vergleich mit den Zahlen aus den Vorjahren fest.
32 Realschüler haben einen Qualifizierenden Realschulabschluss, in einem Fall gab es kein Abschlusszeugnis. Acht Realschüler wechseln an die Gymnasiale Oberstufe, 15 an eine Fachoberschule. Bevorzugt wurden Brühlwiesenschule und Konrad-Adenauer-Schule.
Zwei Jugendliche gehen nach dem Realschulabschluss in ein Freiwilliges Soziales Jahr, vier, so Roselt, wissen noch nicht, wie es weitergeht.
Mit 52 Schülerinnen und Schülern sind die Gymnasiasten die größte Gruppe der Schulabgänger. Alle werden in die Oberstufe versetzt. Ihr Zeugnis wird ihnen bei der regulären Zeugnisvergabe am Freitag überreicht. Gleichzeitig mit der Oberstufenreife erhalten sie auch die Mittlere Reife. 39 Gymnasiasten wechseln an die Gymnasiale Oberstufe, elf an ein Berufliches Gymnasium, vorzugsweise an die Brühlwiesenschule.
Alle haben dem Vernehmen nach einen Platz an ihrer Wunsch-Oberstufe erhalten, 35 Prozent wollen an die Main-Taunus-Schule, 28 Prozent ans Friedrich-Dessauer-Gymnasium. Auffallend sei aus seiner Sicht, so Roselt, dass sich dieses Jahr deutlich weniger Gymnasiasten für ein Berufliches Gymnasium entschieden haben als in den vergangenen Jahren. bpa
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