Am vergangenen Freitag stellten Bürgermeister Alexander Simon, Erste Stadträtin Sabine Bergold, Ortsvorsteher Guido Ernst und Tiefbauplanerin Iris Schelk im Beisein einiger ehrenamtlicher Stadträte am Rand des Festplatzes an der Wildsächser Straße den Plan mit der Wegführung vor.
Der Wind, der ihnen an diesem Tag ins Gesicht blies, war ein laues Lüftchen im Vergleich zu den Verhandlungen mit den rund 45 Grundstücksbesitzern, die in Höhe der Wildsächser Straße bei Bremthal auf einer Länge von gerade einmal gut 400 Metern an die künftige Wegeparzelle angrenzen. Mit allen Eigentümerinnen und Eigentümern, teils Erbengemeinschaften mit bis zu zwölf Einzeleigentümern, wurde seit den 1990er Jahren verhandelt. Die letzten Verträge wurden erst vor einigen Jahren abgeschlossen.
Die Planung selbst kam im Vergleich dazu recht schnell voran, spätestens seit Vorliegen des Umweltgutachtens konnte der genaue Verlauf innerhalb des Planungskorridors des Landes festgelegt werden. Am Ende fiel die Wahl auf die Variante, die, wenn möglich, über vorhandene Wege und Feldwege führt und die geringsten Eingriffe in Natur und Landschaft erfordere, führte Simon aus. Denn die Tiefbauabteilung der Stadt Eppstein hat auch in diesem Fall die Planung übernommen. Entsprechende Vereinbarungen wurden mit dem Land als Straßenträger und Finanzier sowie mit der Stadt Hofheim als Projektpartner abgeschlossen.
Von der Abzweigung der L3017 in Höhe der Wiesbadener Straße bis zur Einfahrt zum Festplatz wird der Weg entlang der Landstraße gebaut, schwenkt dann von der Fahrbahn ab zum Festplatz, wird hinter der Baumreihe Richtung Sportplatz fortgeführt. Ein Grünstreifen und eine Bordsteinkante trennen den Weg vom Festplatz und verhindern, dass dort Fahrzeuge abgestellt werden.
Die Fläche für Altkleider- und Altglascontainer wird gepflastert. Der Festplatz selbst wird mit einer wassergeschlämmten Decke befestigt. Auch der mobile Erdbeer- und Spargelverkaufsstand behalte seinen Standplatz, versicherte Simon. In Höhe der Straße am Königsberg werde auf der L3017 eine zusätzlich Insel als Querungshilfe für Fußgänger und Radfahrer gebaut. „Dabei haben wir auch die innerörtlichen Wegebeziehungen im Blick“, betont Simon. Der Fußweg wurde seit jeher als wichtige Verbindung von Königsberg oder Waldallee zum Gewerbegebiet angesehen.
Nach dem Festplatz führt der Weg zur Buswendeschleife weitere 100 Meter entlang der L3017 zum vorhandenen Weg vor Sportplatz und Tennisanlage bis zur Einmündung in einen Feldweg in Höhe des Parkplatzes zum Waldlehrpfad. Von dort biegt der Weg Richtung Westen durch die Wiesen am Brunnen Bremthal vorbei, quert den Seyenbach und biegt dann nach Querung der Gemarkungsgrenze wieder Richtung Süden, auf den vorhandenen Betonweg nach Wildsachsen zur Straße Am Seyenbach ab. Etwa 1,1 Kilometer misst die Wegstrecke auf Bremthaler, etwa 1,7 Kilometer auf Wildsächser Gemarkung.
Weder Bäume noch größere Naturflächen müssten für den neuen Weg gefällt werden, versichern die Planer. Laut Umweltgutachten leben entlang des geplanten Weges 58 Vogelarten, zwölf Fledermausarten, fünf Amphibienarten, Blindschleichen und 15 verschiedene Schmetterlingsarten sowie vier Heuschreckenarten, mehrere Habitatbäume seien identifiziert, aber keine Spuren von Haselmaus oder Wildkatze gefunden worden.
Die Baukosten werden aktuell auf 2,5 Millionen Euro geschätzt, die der Baulastträger, das Land Hessen, finanziert. Mit der Verwaltungsvereinbarung habe das Land den Ausbau zugesagt – allerdings noch keinen Termin vorgegeben. Nun sei die Stadtverordnetenversammlung am Zug: In ihrer Sitzung am Donnerstag, 15. Mai, entscheidet sie über die Entwurfsplanung. Laut Simon „ein Meilenstein“ für Eppstein. Schließlich gehe mit dem neuen Weg ein großer Wunsch der Bremthaler in Erfüllung. Ihn begleite dieser Wunsch schon seitdem er in Eppstein politisch aktiv ist. Ortsvorsteher Guido Ernst bestätigte, im Ortsbeirat seien sich die Fraktionen bei diesem Thema einig. bpa
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