Ein moderner Klassiker in der Eppsteiner Bibliothek.
Ein amerikanischer Seemann verpasst sein Schiff und verliert damit seine Identität. Ohne Papiere beginnt für Gale eine düstere Odyssee durch Europa. Als Staatenloser wird er zum Spielball bürokratischer Willkür, zum „offiziell nicht existenten Menschen“. Schließlich landet er auf der Yorikke, einem „Totenschiff“ – eine Höllenmaschine auf See, bevölkert von Papierlosen, die nicht mehr an Land dürfen und völlig entrechtet für einen skrupellosen Eigner schuften.
In sarkastischem Ton und mit viel Seemannsjargon erzählt Traven von Ausbeutung, Entrechtung und menschlichem Überlebenswillen. Fast hundert Jahre alt – 1926 erschien die Erstausgabe in der Büchergilde Gutenberg – und doch brennend aktuell in einer Welt voller Heimatloser.
Ein sprachgewaltiger, sozialkritischer Roman, der nachwirkt. Jetzt in einer Neuauflage von 2023 neu zum Ausleihen in der Eppsteiner Bibliothek – für alle, die Literatur mit Haltung suchen.
B. Traven, Das Totenschiff2023, 416 Seiten, Diogenes Verlag
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