Gemeinsame Reise von Gambiakreis und WEC nach Sibanor

Walter Engelmann spricht mit der Klinikleitung Foto: privat

Seit über 24 Jahren fördert die Talkirchengemeinde über ihren Gambiakreis eine vom WEC gegründete Klinik bei Sibanor in Gambia. Jetzt berichteten Jürgen Gaub vom Missionswerk WEC und Walter Engelmann, der sich schon seit vielen Jahren privat im Gambiakreis engagiert, über ihre Missions- und Erkundungsreise Anfang des Jahres durch Gambia.

Nach über zwei Jahrzehnten des Hilfsengagements der Talkirchengemeinde in Gambia wollten sich die beiden Eppsteiner im kleinsten afrikanischen Land persönlich darüber informieren, wie das Geld aus Deutschland verwendet wird. Um es vorweg zu nehmen: Ihr Fazit nach der zwölftägigen Reise war zuversichtlich: „Unsere Spenden sind dort sehr gut angekommen und wir sind mit einem guten Gefühl zurückgekehrt“, sagte Engelmann.

Beide lobten das Engagement in der 1966 gegründeten Klinik. Sie sei gut über eine Straße angebunden, das sei keine Selbstverständlichkeit in Afrika. Es gibt insgesamt 20 Betten und 50 Helfer und Helferinnen – und eine Ärztin. Von ihr war Engelmann beeindruckt: Dr. Mariatou Jallow war zunächst Gesundheitsministerin von Gambia, bevor sie sich dafür entschied, wieder praktisch zu arbeiten. Zudem konvertierte sie vom Islam zum Christentum. Unterstützt wird sie von Medizin-Studenten aus England und Europa.

Die Klinik versorge Patienten mit einfachen Verletzungen und kümmere sich vor allem um Entbindungen und um die zahlreichen HIV- und Diabetes-Patienten, berichtete Engelmann. Dank der Geldspenden aus Eppstein sei es der Klinik möglich, qualitativ hochwertige Medikamente zu kaufen. Außerdem gebe es ein Ultraschallgerät, das vor etlichen Jahren mit Hilfe der Spenden angeschafft wurde. „Das Gerät ist immer noch im Einsatz“, freuten sich Gaub und Engelmann. Auch Babywaagen, Kühlschränke und Schutzbezüge für Matratzen wurden mit dem Geld gekauft.

Für WEC-Mitarbeiter Jürgen Gaub war die Gambia-Reise eine Dienstreise, bei der er zusammen mit Engelmann etliche Missions-Projekte des WEC in dem westafrikanischen Staat besuchte. Beeindruckt waren die beiden von einer Missionarin, die in einem Dorf ohne Stromversorgung lebt, wo erst vor kurzem ein Tiefbrunnen für die Trinkwasserversorgung gegraben wurde, und der Dorfbäcker in einem mit Lehm gemauerten und mit Holz befeuerten Backofen Brote buk.

In der Stadt wiederum lernten die beiden weitere vom WEC unterstützte Projekte kennen wie das „House of Skills“, in dem junge Menschen bei freier Unterkunft und Verpflegung und für ein Taschengeld unterschiedliche Berufe erlernen. Die Ausbildung soll ihnen eine Perspektive im eigenen Land ermöglichen.

Die Menschen in dem westafrikanischen Land seien sehr freundlich, hat Engelmann beobachtet. Für ihn stellt sich nach seiner Rückkehr nun die Frage, „wie es mit unserem Gambia-Projekt weitergeht, wenn die Talkirchengemeinde Teil des Nachbarschaftsraumes mit Kelkheim wird“. Pfarrerin Heike Schuffenhauer sieht darin kein Problem: „Selbst innerhalb eines Nachbarschaftsraumes bleiben wir eine eigenständige Kirchengemeinde mit eigenen Projekten und Zuständigkeiten.“

Anders als die anderen Kirchengemeinden in der Region, die sich bei ihren Nachbarschafträumen auch an kommunalen Grenzen orientieren, geht Eppstein einen „Sonderweg“ wie Engelmann es nennt. Die beiden Kirchengemeinden, die erst 2001 eigenständig wurden, wollen nicht in den gleichen Nachbarschaftsraum eintreten: Emmaus will sich mit den fünf Hofheimer Gemeinden und Kriftel zusammenschließen, die Talkirche zieht es nach Kelkheim, das schon 2025 eine neue Großgemeinde bilden will. bpa

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