Letzter Schliff für den Parcours

Beim Aktionstag der Jugendpflege nahmen die jungen Radfahrer noch ein paar kleine Veränderungen an der Bahn vor.Foto: Beate Schuchard-Palmert

Der erste Aktionstag am neuen Bike-Park in Vockenhausen war gut gewählt: Das Wetter war trocken, sonnig, aber nicht zu warm.

Drei Jungen hatten Jugendarbeiterin Vanessa Spörl ihr Kommen angekündigt, nach und nach trafen schließlich rund ein Dutzend Neugierige auf ihren Mountain-Bikes und BMX-Rädern ein, um die neuen Cubes, Tablets, Hügel und Steilkurven zu testen.

Während der neunjährige Theodor sich erst einmal umschaute, hatten die beiden 14-jährigen Nik und Majus längst ihre Proberunden gedreht: „Fürs erste eine ganz gute Bahn“, räumten die beiden großzügig ein, während der zwölfjährige Leo schwärmte: „Das ist richtig gut geworden. Genauso hab’ ich es mir vorgestellt!“ Zusammen mit seinen Eltern war er von Anfang an bei der Suche der Stadt nach einem geeigneten Grundstück, später bei der Planung des Parcours und vor wenigen Wochen beim Bau dabei. „Bei diesem Abwassergraben habe ich mitgeholfen“, weist er stolz auf eine Entwässerungsrinne am Rand des Parcours hin.

Am Starthügel des Parcours wartete Michael Spangenberg, Fahrrad-Experte aus Frankfurt, auf die Jungs und gab Tipps zum Anfahren und Schalten. Die Stadt hatte Spangenberg, der beim Bau des Frankfurter Hafenparks beteiligt war, schon für die Planung, engagiert. Er selbst sah sich als Mittler zwischen den Jugendlichen, der Stadt und Gartenbauer Frank Forst, der die Strecke mit seinem Team nach den Angaben der Jugendlichen angelegt hat.

Spangenberg lobt: „Die Jungs hatten ihre Idee für drei Routen mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden toll durchdacht.“ Im Zentrum der Anlage steht das schwierigste Hindernis, eine Tableau mit einer steilen Auffahrt, vor der die Jungs Tempo, Gang und Körperhaltung genau abstimmen müssen.

In der Praxis wurden die Hindernisse so angeordnet, dass der Parcours mit etwas Übung gleichmäßig gefahren werden kann. Spangenberg: „Das ist wie tanzen, es soll geschmeidig aussehen.“ Er ist überzeugt: „In 14 Tagen sind die Jungs hier schon viel sicherer unterwegs.“ Denn auf die richtige Technik kommt es an und die, so Spangenberg, komme durch Übung. So rät er Leo: „Nimm einen höheren Gang und halte das Rad auf der Strecke.“ Er selbst sei BMX-Fan. „Das erfordert viel Körperbeherrschung“, sagt er.

Der 14-jährige Jonas aus Eppstein und sein zehnjähriger Namensvetter aus Lorsbach wollten nach den ersten Rundfahrten den Parcours optimieren und erläuterten dem Fachmann ihre Idee. Nach kurzer Beratung lautete sein Rat: „Nehmt euch jeder eine Schaufel und legt los.“

Spiele mit der VR-Brille waren das Highlight der Ferienaktionen

Zusammen mit weiteren Helfern versahen die beiden Jugendlichen die zweite Abfahrt mit zusätzlichen Kurven. Dank des Materials, aufgeschüttete und verdichtete Erde, sei die Bahn flexibel. „Die Jungs können sich darauf erproben und ihre Technik weiterbilden – und sie auch selbst gestalten“, sagte Spangenberg.

„Der Aktionstag in den Ferien war genau dafür gedacht“, betonte Vanessa Spörl. „Die Jugendlichen sollten den neuen Parcours testen und kleinere Veränderungen vornehmen“, ergänzte Ordnungsamtsleiter Stephan Euler, der für den Betrieb der Anlage zuständig ist und sich selbst ein Bild davon machen wollte. Er wies auch darauf hin, dass die Anlage offiziell noch nicht eröffnet ist. „Wir warten noch auf die Schilder mit den regulären Öffnungszeiten“, sagte er. Erst wenn die angebracht sind, darf der Parcours offiziell befahren werden.

Spörl und Spangenberg hoffen nun, dass auch die nahe gelegene Freiherr-vom-Stein-Schule den neuen Parcours als Trainingsstrecke für ihre MTB-AG nutzt.

Nach drei Wochen Ferien ist Spörl zufrieden mit der Resonanz auf ihre Ferienaktionen mit neun Veranstaltungen und insgesamt 90 Teilnehmern. Dank der finanziellen Unterstützung durch den Lions Club konnte Spörl auch einige Fahrten, beispielsweise zum Ninja Parcours in Kelkheim anbieten. Gut besucht waren in der ersten Ferienwoche der Tanz-Workshop des Asylkreises mit Choreographiestudentin Olesia und das Angebot des Jugendbildungswerks Hofheim, das eine Virtual Reality-Brille, kurz VR-Brille, mitgebracht hatte. Bei 35 jungen Interessenten war die Zeit mit der VR-Brille für jeden einzelnen kurz bemessen, in der Wartezeit informierten sich die Zehn- bis 15-Jährigen über das Angebot im Jugendraum in Bremthal.

Der Arbeitseinsatz im Bergpark fiel witterungsbedingt aus, die beiden Aktionen in der Stadtbücherei wurden mangels Teilnehmern abgesagt. Dafür waren beim gemeinsamen Angebot von NABU und BUND zum Bau eines Insektenhotels für die Streuobstwiese am Hollergewann rund ein Dutzend Kinder mit Begeisterung dabei. Sie bohrten Löcher ins Holz, schnitten Strohmatten zurecht und sägten Äste, um das rund zwei Meter hohe Insektenhotel mit unterschiedlichen Nist-Angeboten für Insekten zu füllen.

Auch bei der Renovierung des Jugendraums in der alten Verwaltungsstelle Bremthal hatte Spörl tatkräftige Hilfe. Die Räume wurden auf Wunsch der jungen Teilnehmerinnen in Dunkelgrün und Beige gestrichen. Anschließend räumten die Mädchen die ebenfalls neu angeschafften Regale wieder ein.

Rund 20 Jugendliche kamen zum letzten Night-Sport-Angebot vor den Sommerferien und nutzten die Gelegenheit, sich bei Ballspielen in der Bienroth-Halle auszutoben. Rund ein Dutzend Jugendliche zwischen neun und 14 Jahren kamen zum Aktionstag auf dem neuen Bike-Parcours oberhalb des Eppenhainer Wegs in Vockenhausen. bpa

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