...gegen den Tabellenzweiten der Bezirksoberliga Gießen, den TSV Lang-Göns.
Am Freitag starteten Mannschaft, Staff und erste Fans bereits um 16.30 Uhr mit einem von zwei Bussen ihre Auswärtsfahrt.
Im Vorfeld wurden die erfahrenen Gegner durch Coach Florian Crasnaru und Co-Trainer Yannik Garcia genauestens analysiert und die Mannschaft entsprechend eingestellt. Nun war der Moment gekommen, die Theorie auch in die Praxis umzusetzen und auch willenstechnisch alles auf der Platte zu lassen.
Spätestens beim Warmmachen durfte der Mannschaft klar geworden sein, dass nicht nur Fans aus dem ersten sowie dem zweiten (reinen) Fanbus den weiten Weg in den Gießener Raum zur Unterstützung angetreten hatten. Der Auswärtsblock war ebenso nahezu ausverkauft wie die restliche Lang-Gönser Halle und die Eppsteiner und Langenhainer Fans „bewaffnet“ mit acht Trommeln, Klatschpappen sowie einer Fahne bis unter die Hallendecke. Bestens dirigiert wurden diese wie zuletzt immer glänzend durch Trompetenspieler Thomas de Tina. „Vom Spielfeld aus wirkte das schon mal surreal und da ging es ja noch gar nicht richtig los“, berichtete Spieler Lukas Müller.
Die EppLarer Jungs starteten wie die Feuerwehr ins Spiel und setzten sich bis zur 15. Minute auf 10:5 ab. Vorne trafen sie aus allen Lagen und hinten konnten die Torhüter selbst zwei Siebenmeter parieren.
Danach folgte bis zur Halbzeitpause aber eine schwächere Phase, in welcher der Zugriff in der Deckung etwas verloren ging, aber besonders im Angriff Tempo, Tiefe und Abschlussquote abnahmen.
Die zweite Spielhälfte gestaltete sich von Anfang an ausgeglichener und jede Aktion war hart umkämpft. In den letzten zehn Minuten ging den häufig in Unterzahl agierenden Gastgebern etwas die Puste aus, sodass die Mannschaft der HSG EppLa sich zum Ende auf 28:25 absetzen konnte.
Mit einem guten Gefühl wurde die späte Heimreise und der fällige Regenerationsschlaf angetreten. Am Folgetag leistete Physio Nick Ladwig nochmals Schwerstarbeit und massierte, mobilisierte und tapete, was das Zeug hielt. Coach Crasnaru appellierte an sein Team, dass noch nichts gewonnen sei und man keinen Vorsprung verwalten wolle.
Vor einer ebenfalls nahezu ausverkauften Wilhelm-Busch-Halle starteten beide Teams also bereits 17 Stunden nach Heimfahrt das Rückspiel. Die Anfangssphase verlief im Vergleich zum Vortag ausgeglichener bis die Epp Larer Jungs durch konsequentes Tempospiel begannen, den TSV Lang-Göns zu ermüden. Dirigiert vom über beide Tage starken Frederic Bocklet und dynamisiert von Felix Schiers unwiderstehlichen Wacklern setzte sich die HSG EppLa bis zur Halbzeitpause auf 17:14 ab. Auch „Flügelflitzer“ Jonah Löffler fand seine Treffsicherheit wieder.
Nach dem Kabinengang ließen die Taunushandballer endgültig nichts mehr anbrennen oder sie brannten ein Tempofeuerwerk ab, ganz wie man es sehen will. Letztendlich bestraften sie jeden Fehler des TSV Lang-Göns eiskalt und gewannen das Rückspiel letztlich deutlich mit 38:29, die Relegation folglich in Summe mit 66:54 in zwei harten, aber fairen Spielen.
Die Gegner haben genau ausgestrahlt, was den Handballsport ausmacht: „Der TSV Lang-Göns war ein toller Gastgeber am Freitag, routinierter und harter Gegner aber genauso gute Sportsmänner an beiden Tagen“, fassten die Offiziellen der HSG EppLa das tolle sportliche Verhältnis zu Spielern und Verantwortlichen des Relegationsgegners zusammen.
Die Mannschaft bedankt sich auf diesem Wege nochmals bei allen Zuschauern, dem Orga-Team und Helfern, besonders auch bei Thomas de Tina, der mit seiner Trompete die Halle in Stimmung versetzte und bei allen Eindruck hinterließ, und bei Orga-Chefin Tanja Völker.
„Kurzum danke an alle Beteiligten. Den Sieg und den Aufstieg in die Oberliga haben die Spieler, aber auch der gesamte Verein geholt“, freute sich Lukas Müller. „Aber wie soll man so ein Wochenende überhaupt in Worte fassen? Unvergesslich trifft es wahrscheinlich ganz gut…“, so Müller.
Es spielten: Schreyer, Keller; Bocklet (22/6), Löffler (10), F. Schier (9), Gintner (7), Müller (5), Großkopf (3), Erdmann, Fiedler, Lang, Pursche (je 2), Kästner, Steinmeier (je 1).
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