Vor neun Jahren ging er mit dem modernen Veranstaltungsgebäude Percuma im Gewerbegebiet West am Quarzitbruch an den Start, eröffnete wenige Jahre später, ebenfalls Am Quarzitbruch, das „Botanical“ in einer umgebauten Industriehalle unter dem Stichwort „Beachhouse-Location“ und vor einem Jahr in einem ehemaligen Verwaltungsgebäude im Bremthaler Valterweg sein drittes Projekt „Loft“ im Penthouse-Stil. Das Loft ist darüber hinaus als Juniorenprojekt konzipiert. Dort darf sich ein Team aus dualen Studenten, Auszubildenden und Jahrespraktikanten ausprobieren und die Theorie eigenverantwortlich in die Praxis umsetzen. Ein großes Wandbild im Veranstaltungsraum in Signalfarben Gelb und Rot führt dem jungen Team täglich den Grundsatz ihres Chefs vor Auge: „Ich will – ich kann – ich mach“.
Ein Jahr nach dem Auftakt dieses Projekts stellten Rösmann und seine Jungunternehmer ihr Projekt vor geladenen Gästen vor mit dem Ziel, für die Idee zu werben, junge Menschen von Anfang an für das selbstständige Unternehmertum zu begeistern – und um für ihr Loft-Projekt neue Kunden zu werben. Landrat Michael Cyriax lobte die Idee, junge Menschen zu mehr selbstständigem Handeln anzuhalten und wies auf Schülerunternehmen hin, die es im Main-Taunus-Kreis schon gebe. Es sei wichtig, so Cyriax, dass junge Menschen das Bewusstsein für die „Holpflicht“ entwickeln, denn Selbstwirksamkeit sei keine Einbahnstraße, sondern beruhe auf Gegenseitigkeit.
Erste Stadträtin Sabine Bergold brachte Grüße vom Zonta Club Main-Taunus, der sein fünfjähriges Bestehen im Loft feiern wolle: „Eine hervorragende Gelegenheit für euch, um Kontakte zu knüpfen“, sagte Bergold zu den Jungunternehmern.
Marie-Claire Müller, Neele Müller und Luis Helwig studieren Eventmanagement mit der Fachrichtung Tourismusmanagement und genießen, so Luis Helwig, „die vielen Freiräume, die uns das eigenverantwortliche Handeln ermöglicht“. Veranstaltungen für bis zu 60 Personen seien im Loft möglich – Von der Tagung bis zum runden Geburtstag und einer Hochzeit haben sie schon unterschiedlichste Erfahrungen gemacht. Nicht alles habe auf Anhieb funktioniert. „Aber wir lernen als Team immer wieder dazu, damit am Ende alles funktioniert.“ Das Wichtigste sei die Abstimmung untereinander und mit den Kunden.
„Wir haben auf einer Baustelle gestartet und durften über Wände diskutieren und bei Einrichtung und Dekoration mitbestimmen“, erzählt Marie-Claire Müller und Luis Helwig ergänzt: „Inzwischen wird der Aufbau immer komplexer und kommen immer mehr neue Schnittstellen hinzu. Jeder von uns hat sein Aufgabengebiet. Wenn da irgendetwas nicht passt, kann das Ergebnis nicht stimmen. So lernen wir alle gemeinsam, die Veranstaltungen so zu entwickeln, dass die Abläufe funktionieren.“ Sie übernehmen die Veranstaltungsorganisation vom Catering bis zur Technik und dazu gehöriger Werbung, auch in den Sozialen Medien.
Mit im Team sind außerdem Tassilo Dick, ebenfalls Student, und die Jahrespraktikanten Evelin Anusic, Adam Becker und Koray Yücel sowie die Auszubildende Sonja Port. Als Leiterin des Projekts und Bindeglied zwischen Juniorenteam und dem Percuma-Management fungiert Kim Gundlach, die selbst als duale Studentin bei Percuma begonnen hat.
Mit dem neuen Loft bietet Rösmann, der sich als Vorsitzender des Eppsteiner Gewerbevereins IHH, als Initiator der Selbstständigen-Initiative „Eppsteiner Macher“ und als Mitglied der Tourismus-Initiative „Eppstein lebt“ vielfältig in Eppstein engagiert, dem beruflichen Nachwuchs die Möglichkeit, das Unternehmertum schon zu Beginn ihres Berufslebens zu testen.
Die Idee dazu hatte er nach einem Berufsfindungstag an der Freiherr-vom-Stein-Schule, erzählt der Unternehmer. Jeder Azubi solle nach Möglichkeit ein eigenes Projekt während seiner Ausbildungszeit verwirklichen, um mit dieser Erfahrung persönlich zu wachsen. In seinem Unternehmen habe er das umgesetzt und suche nun nach Mitstreitern, die ihren Auszubildenden ähnliche Erfahrungen bieten: „Denn wir brauchen hier vor Ort die guten Ideen und progressive Unternehmen, damit junge Menschen neugierig und mutig bleiben.
Unternehmertum sei mehr als Unternehmensgründung und effiziente Nutzung von Ressourcen. „Es schließt kreative Elemente wie die systematische Identifizierung von Markt- Chancen, das Finden von neuen Ideen und deren Umsetzung in neuen Geschäftsmodellen ein. Das könne auch innerhalb bestehender Unternehmen praktiziert werde“, ist Rösmann überzeugt.bpa
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