Ausstellung: Klöppelgruppe wagt sich an filigrane Wasserwelten

Agnes Reuter, Anja Haupt, Karin Cloos, Christa Löwer, Gerti Pils, Marion Nolde sind mitten in den Vorbereitungen für die Ausstellung. Nicht auf dem Bild sind Daniella Findeis und Fotografin Frauke Frerichs-Gundt.

Für das Bremthaler Höfefest am Sonntag, 5. Mai, bereitet der Klöppeltreff des Kulturkreises etwas ganz Besonderes vor: Im Erdgeschoss des Alten Rathauses in der Bornstraße wollen die acht Frauen ihre Besucher in „Wasserwelten“ entführen.

So heißt die Ausstellung, die die Gruppe unter der Leitung von Karin Cloos derzeit vorbereitet.

Gemeinsam mit ihren Klöppel-begeisterten Frauen hat sie sich auf eine Inspirationsreise begeben, deren vorläufiges Ende in der Ausstellung gezeigt wird. Das Thema „Wasserwelten“ gab viel Raum zur Interpretation. Im Wasser leben Fische, Seepferdchen, Meerjungfrauen, es fahren Schiffe darauf, es gibt Wassersport. Industrie und Landwirtschaft nutzen Wasser, insgesamt ist es die Lebensgrundlage aller Lebewesen. In „Wasserwelten“ werden die geklöppelten Werke mit textilfremden Handwerkstechniken in Szene gesetzt. Dabei fügen sich unterschiedlichste Klöppelarbeiten, Papierdesign, Malerei, Zentangle gemeinsam mit textilen Techniken zu spannenden Collagen zusammen. Der Eintritt ist frei, Spenden sind erwünscht.

Die Idee zur Ausstellung wurde in einer völlig anderen kreativen Welt geboren, nämlich dem Zentangle. Beim Zentangle werden kleine Papp-Kacheln Strich für Strich mit grafischen Mustern verziert. Das Wort Zentangle setzt sich aus den Bestandteilen „Zen“ (Meditation) und „tangle“ (verwobene Muster) zusammen. Bei dem meditativen, einfach erlernbaren Zeichenvorgang entstehen kreative Unikate. Sobald das Format der Pappkacheln verlassen wird, sprechen die Fachleute von „zentangle inspirierter Kunst“ (ZIA). ZIA war die nächste Station beim Ideensammeln. Während der Coronazeit gab Zentangle-Lehrerin Beate Winkler einen Online-Kurs.

Die zunächst gegenstandslosen, grafischen Zeichnungen erinnerten an Pflanzen. Das Phänomen heißt Pareidolie. Dabei erkennt das Gehirn Muster, oft Gesichter, um sich zu orientieren. So entstehen beispielsweise Wolkenbilder. Viele Menschen erkennen darin Drachen, Schafe oder andere Dinge. In dem Zentangel-Kurs wurden die schwarz-weißen grafischen Zeichenelemente des Zentangle zu einer Unterwasserlandschaft zusammengesetzt und coloriert. Im gleichen Zeitraum rief der fränkische Klöppelverband deutschlandweit die Handarbeitskolleginnen auf, möglichst viele Tiere zu klöppeln.

Diese sollten zu Gunsten des Nürnberger Zoos verkauft werden. So landete ein kleiner geklöppelter Fisch in einem zentangle-inspirierten Habitat und begeisterte die Gruppe um Karin Cloos so sehr, dass er nicht die Reise nach Nürnberg antrat, sondern den Startschuss für die Ausstellung „Wasserwelten“ gab. Die Klöppelgruppe suchte Wasserpflanzen, einfache Fischformen und kleine Seepferdchen und ergänzte die Wasserwelten.

Die Gespräche in der Gruppe zu diesem Thema ließen viele Ideen sprudeln, die in einem Skizzenheft festgehalten wurden. Einige entwickelten sich weiter, manche wurden genauso umgesetzt, andere wurden aus Zeitmangel fallengelassen, während neue Kunstprojekte hinzukamen. Die Ergebnisse der monatelangen Vorbereitung zeigt die Klöppelgruppe beim Höfefest in der Alten Schule am Dorfplatz.ffg

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