Organisiert wurde das Treffen von Petra Ahrens, verantwortlich für Öffentlichkeitsarbeit in der Kreisgeschäftsstelle des DRK Main-Taunus in Hofheim zusammen mit der DRK-Ortsvereinigung Eppstein. Sie hieß die 15 Anwesenden, darunter Sanitäter und Ersthelfer, willkommen. Ahrens freute sich, dass die Vorfinanzierung dieses Projekts dank Spenden für die kommenden drei Jahre gesichert sei.
Stadträtin Sabine Bergold bedankte sich im Namen des gesamten Eppsteiner Magistrats, dem dieses Projekt ein großes Anliegen sei.
Daniel Elschenbroich Projektleiter des Projekts „Lebensretter“ im Kreisverband, gab einen kurzen Überblick: Inzwischen haben sich schon über 500 „Lebensretter“ per App im Main-Taunus-Kreis registriert, dank ausreichender Spenden werden alle jetzt mit Ersthelfer-Taschen ausgestattet, damit sie bei einem Einsatz sicher und professionell handeln können.
Außerdem erläuterte er den nächsten wichtigen Schritt, die AED-Registrierung. AED ist die Abkürzung für Automatischer Externer Defibrillator. Solche Defibrillatoren wurden entwickelt, damit auch Menschen ohne medizinisches Grundwissen Leben retten können.
Elf solcher AED sind derzeit im Kreis rund um die Uhr erreichbar. In Eppstein gibt es zwei solcher automatischer Defibrillatoren, einer davon, ein Gerät an der Dattenbachhalle in Ehlhalten, ist rund um die Uhr erreichbar. Elschenbroich berichtete exemplarisch von der Rettung eines Eppsteiner Sanitäters, der einen Herzkreislauf-Stillstand erlitt und sich heute, dank der Wiederbelebung mit AED, ohne neurologische Folgebeschwerden, bester Gesundheit erfreue.
Nach einem Herzstillstand sinkt die Lebenserwartung pro Minute um zehn Prozent. Dies verdeutlicht, wie wichtig sofortige lebensrettende Maßnahmen sind.
Der DRK-Mann erläuterte die Funktion der neuen Lebensretter-App: Mithilfe dieser App wird bei einem Unfall mit Herz-Kreislauf-Versagen nach der Ortung der Position des Ersthelfers der nächst gelegene AED geortet, sowie mögliche Fortbewegungsmittel und die in nächster Nähe befindlichen Zweit- und Dritthelfer- alarmiert. So könne im optimalen Fall der Ersthelfer die Herzdruckmassage durchführen, der zweite die Beatmung, der dritte den AED bringen und ein vierter den Rettungsdienst einweisen. Der Standort der Defibrillatoren ist mit drei Bildern in der App registriert, sie lösen bei Entnahme einen Alarm mit Standortweitergabe aus.
Elschenbroich äußerte den Wunsch dass in jedem Eppsteiner Stadtteil ein AED installiert werde und bat die Erste Stadträtin, diesen Wunsch weiterzugeben.
Abschließend wurde den in der App registrierten Ersthelfern Ausrüstungstaschen, je nach Bedarf mit Beatmungsbeutel, Warnweste, Kniepolster, Taschenmaske, Kleiderschere, Handschuhen, also umfänglicher Schutzausstattung ausgehändigt. Für das Projekt, insbesondere für die Anschaffung und öffentlichen Anbringung von AED werden weiterhin Spenden gesammelt. Details dazu gibt es unter www.DRK-Maintaunus.de/lebensretter.
Auch Ersthelfer werden weiterhin gesucht. Bis jetzt konnten sich nur Menschen mit bestimmter Qualifikation als Lebensretter registrieren. Sie mussten einen medizinischen Beruf ausüben oder eine Sanitätsausbildung absolviert haben. Damit sich künftig auch Laien als „Lebensretter“ registrieren können, wurden die Ausbilder des DRK-Kreisverbands kürzlich in einem Lehrgang zum Thema Wiederbelebung nach Europäischer Norm „Basic Life Support (BLS)“ geschult. „Somit dürfen wir als DRK-Kreisverband Main-Taunus ab sofort Schulungen für Laien anbieten“, erklärte Ahrens.ccl
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