Kontaktbörse für Neubürger

Aus der Vogelperspektive lässt die Burg, umrahmt von Zwingern und Altangarten, ihre einstige herrschaftliche Größe erahnen. In den Sommermonaten wird sie zum Zentrum für Veranstaltungen und Ausflügler. Geschäftiges Treiben herrscht dann auch zu Füßen der Burg und in den Stadtteilen. Am vergangenen Freitag lud die Stadt zum ersten Neubürgertreff auf dem Gottfriedplatz unterhalb der Burg ein, an Himmelfahrt, 9. Mai, organisiert der Burgverein in der Ruine das erste Eppsteiner Vereinsfest. Am kommenden Sonntag, 5. Mai, öffnen sich ganz andere Perspektiven: Beim Bremthaler Höfefest öffnen 20 historische Hofanlagen ihre Tore.Foto: Ulrich Häfner

Die ersten Sonnenstrahlen nach zwei Wochen Aprilwetter mit Nachtfrösten lockten am vergangenen Freitagnachmittag etliche Stammgäste und zahlreiche Neu-Eppsteiner zum Wochenmarkt.

Letztere hatte die Stadt zum ersten Neubürgertreff eingeladen, um sie mit Vereinen und Institutionen ins Gespräch zu bringen. Der Versuch ist gelungen. Davon überzeugten sich auch Bürgermeister Alexander Simon und Erste Stadträtin Sabine Bergold. „Ein voller Erfolg!“, freute sich Simon. Er habe im Laufe des Nachmittags mit rund 20 Menschen gesprochen, die erst seit kurzem in Eppstein wohnen und das Gesprächsangebot gern angenommen hatten. Zur Begrüßung der neuen Bürger gab es ein Glas Wein, das Simons Assistentin Carolin Menke mit freundlichem Lächeln ausschenkte. Heinz Reinisch, Eppsteiner Urgestein, stiftete liebevoll geschmierte Schmalzbrote.

Tereza und Bogdan Bruma kamen vor drei Jahren aus beruflichen Gründen nach Frankfurt und wohnen seit April in Niederjosbach. Sie erhielten die Einladung bei der Anmeldung im Bürgerbüro und nahmen die Gelegenheit gern wahr. Die gebürtige Tschechin übernahm, sofern es notwendig war, das Übersetzen für ihren Mann, der neben seiner Muttersprache rumänisch englisch spricht. Die beiden erwarten im Sommer ihr erstes Kind und wollen sich so schnell wie möglich einleben und suchen Anschluss. Den Sportplatz habe er schon gesehen, sagte Bruma; am Freitag hatte er Gelegenheit, sich bei TuS-Chef Heinz Brückner über die Trainingszeiten der Fußball-Teams zu erkundigen.

Die Feuerwehren und die Vereinsringsvorsitzenden der Stadtteile warben für ihre Angebote. Karin Dostal, Chefin des Gusbacher Carneval Clubs, war besonders aufmerksam. Sobald sie auf dem Gottfriedplatz Menschen mit suchendem Blick sah, sprach sie sie an und traf tatsächlich häufig auf Neu-Eppsteiner, die den Neubürgertreff suchten. Nach kurzem Gespräch waren die passenden Ansprechpartner schnell gefunden.

Neubürger erzählen – Viele führte der Zufall nach Eppstein

So erläuterte Eppsteins TSG-Chef Manfred Helbig das breite Angebot des größten Eppsteiner Sportvereins. Bernhard Gruber, Chef des Vereinsrings Ehlhalten, weckte das Interesse von Familie Bückmann, die erst seit einigen Monaten in Alt-Eppstein wohnt, mit einem Prospekt des MSC Ehlhalten für das Kohlemeilerfest vom 24. bis 30. Mai und darüber hinaus für das ausgefallene Hobby des Kart-Fahrens in der großen Kinder- und Jugendabteilung des Ehlhaltener Traditionsvereins.

Kilian Bückmann berichtete von der langen Odyssee der Haussuche zweieinhalb Jahre lang rund um Frankfurt. Nach Eppstein seien sie eher zufällig gekommen. Der Bahnanschluss sei wichtig für sie beide. Nun entschädige sie das Haus mit Garten in Alt-Eppstein und der traumhafte Blick für die lange Suche. Mit dem dreijährigen Sohn habe man vor Weihnachten keine der Adventsfensteröffnungen verpasst und auch der Weihnachtsmarkt in der Altstadt sei einfach stimmungsvoll.

Die 72-jährige Annette Mönich hat in der Eppsteiner Zeitung über den Neubürgertreff gelesen. Sie ist im Oktober nach Alt-Eppstein gezogen und hat sich damit einen lange gehegten Wunsch erfüllt: „Ich habe viele Jahre und gern in Bockenheim gelebt, wollte aber schon lange wieder zurück aufs Land ziehen“, sagte sie. Schon wegen ihrer beiden Hunde sei das Leben in Eppstein in einem Haus mit Garten für sie einfacher. Eppstein kenne sie seit vielen Jahren dank eines Ferienhauses der Familie auf Hof Häusel. Direkt von der Einwohnermeldestelle zum Neubürgertreff kam Christina Barthel, wo sie eine Einladung zum ersten Treffen auf dem Wochenmarkt erhielt. Die 46-jährige Controllerin aus Kriftel suchte mit Lebensgefährte Benjamin Koch eine gemeinsame Wohnung, groß genug für beide samt Büro für Home-Office, und wurden in Bremthal fündig. Ihnen gefällt die Natur vor der Haustür, „aber auch die Möglichkeit, nach der Arbeit einfach mal essen gehen zu können“, waren sich die beiden einig.

Über Eppsteins Kulturangebote informierten Kulturkreis-Chef Horst Winterer und Musikschulleiterin Gesche Wasserstraß, die gern Auskunft über die nächsten Konzerte und Veranstaltungen gaben. Prospekte und Stadtpläne gab es obendrein.bpa

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